An vielen Orten liegt derzeit Schnee: auf den Dächern der Häuser und der Autos, auf den Bäumen und Sträuchern und auf den Strassen. Und diese sind glatt. Sehr glatt.
Aber die grosse Frage: Wird der Schnee bleiben? Wir haben bei den Experten von Meteo Schweiz nachgefragt, was diese Woche auf uns zukommt.
Im Kanton Waadt haben sich am Dienstag zahlreiche Strassenabschnitte wegen gefrierenden Regens in Eisbahnen verwandelt. Die Kantonspolizei zählte zwischen 08.00 und 14.00 Uhr insgesamt 40 Verkehrsunfälle. Für (morgen) Mittwoch besteht in weiten Teilen der Schweiz erhöhte Glättegefahr.
Die Unfälle ereigneten sich vor allem im zentralen Teil des Kantons Waadt, insbesondere in Richtung Lausanne und Morges. «Der gefrierende Regen kam sehr plötzlich und überraschte die Autofahrer», sagte Florence Frei, Sprecherin der Waadtländer Kantonspolizei, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Obwohl sich die Hälfte der Unfälle auf dem Autobahnnetz ereignete, blieben Massenkarambolagen aus. Laut Frei gab es vor allem viele Sachschäden. Bei vier Unfällen wurden Personen leicht verletzt.
Ab dem frühen Nachmittag beruhigte sich die Lage allmählich.
Hinter uns liegen zwei eiskalte Nächte, wie folgende Auflistungen zeigen:
Es war eine Nacht nach kryophilem Gusto, welche sich bezüglich Minima <= -20 °C in den Messnetzen von https://t.co/vJDyiILDNy, @DTNWeather, @meteoschweiz , https://t.co/GYqFTWnk2M, @Etat_Neuchatel und https://t.co/cH34QNtbTP wie folgt niedergeschlagen hat: pic.twitter.com/9LUMTWTnMH
— kaltluftseen.ch / @kryophil@meteo.social (@Kryophil) December 12, 2022
Noch ist der Frühling nicht ausgebrochen, aber es war doch an den meisten Orten ein paar Grad wärmer als gestern.
— kaltluftseen.ch / @kryophil@meteo.social (@Kryophil) December 13, 2022
Die Liste umfasst die Minima aus den Messnetzen von https://t.co/vJDyiILDNy, @DTNWeather, @meteoschweiz, https://t.co/GYqFTWnk2M, https://t.co/cH34QNtbTP pic.twitter.com/RjSCjFQJo2
Aber wird es nun bereits wieder wärmer? Der Wetterexperte Daniel Gerstgrasser hat die Antworten. Auf Anfrage verrät er uns: «In den kommenden Tagen erwarten wir bezüglich der Temperaturen eine Achterbahnfahrt. Nach den sehr kalten Tagen gelangt nun vorübergehend deutlich mildere Luft zu uns».
Während im Flachland davon aktuell noch nichts zu spüren sei, seien die Temperaturen in den Bergen seit gestern bereits um 5 bis 10 Grad angestiegen, so der Experte. Trotzdem könne heute im Tagesverlauf im Flachland noch einmal etwas Schnee fallen.
In der Nacht auf Mittwoch und am Mittwochmorgen werde es dann allmählich wärmer in den mittleren Lagen – bei uns im Flachland blieben die Temperaturen jedoch noch unter dem Gefrierpunkt. Dadurch bestehe stellenweise die Gefahr von Glatteis durch gefrierenden Regen.
«Am ehesten könnte dieser am Jurasüdfuss und im Gebiet von der Nordwestschweiz über das Zürcher Unterland bis nach Schaffhausen und in den Kanton Thurgau auftreten», meint der Experte. Die Schneefallgrenze steige am Mittwoch wieder auf 1500 bis 1800 Meter.
Im Kanton Zürich wird deshalb schon fleissig Salz gestreut, wie Thomas Maag von der Medienstelle der Zürcher Baudirektion mitteilt: «Bisher ging es mehr um das Bekämpfen von Reif- und Eisglätte als um die Schneeräumung. Was oft vergessen geht, ist die Tatsache, dass unser Winterdienst in den höheren Lagen des Zürcher Oberlands oder auf dem Albis im Einsatz steht, während in den niedriger gelegenen Gebieten kein Einsatz notwendig ist.»
Am Donnerstag bleibt es laut den Prognosen tagsüber trocken, bis dann nachmittags oder abends von Westen her der Regen einsetzt. «Die Schneefallgrenze liegt anfangs auf 1600 Meter und sinkt am Abend und in der Nacht auf Freitag aus Norden wieder in tiefere Lagen.»
Am Freitag komme dann wieder kalte Luft, die dafür sorge, dass es bis in tiefe Lagen schneit. In den tiefsten Lagen des Flachlands, so Gerstgrasser, könne es zwischen 1 bis maximal 8 Zentimeter Neuschnee geben.
«Über das Wochenende bleibt es im Flachland winterlich kalt, in den Bergen erfolgt allmählich wieder eine Erwärmung. Zu Wochenbeginn deuten die neuesten Modellrechnungen in allen Höhen eine markante Erwärmung an.»
(anb)