Die Gleise an sich sind kein allzu grosses Problem, auch wenn sie durch grosse Temperaturunterschiede vereinzelt beschädigt werden. Vereiste Weichen hingegen können den Betrieb blockieren. Etwa 60 Prozent der Weichen des SBB-Hauptstreckennetzes sind deshalb mit einer Heizung ausgestattet. Diese funktionieren bei Temperaturen bis zu minus 20 Grad. Die restlichen Weichen müssen von Hand vom Eis befreit werden. Längere Kälteperioden betreffen den Bahnverkehr auch durch gefrorene Wasserleitungen oder Vereisungen von Zügen – und Pendlerinnen und Pendler müssen auf rutschigen Perrons Acht geben. Als Faustregel kommunizieren die SBB folgende Regel: Wenn sich schon der Weg zum Bahnhof als schwierig erweist, können Züge verspätet sein. In diesem Fall lohnt sich der Blick auf die SBB-App. (ehs)
Kaninchen können mit Kälte besser umgehen als mit Wärme. Wichtig ist, dass sie bereits im Sommer im Aussengehege gehalten werden, damit sie sich an die sinkenden Temperaturen gewöhnen können. Die meisten Kaninchen können bis minus 20 Grad draussen bleiben. Ausgenommen sind langhaarige Rassen wie Löwenköpfchen und Rex-Kaninchen, da sie keine so dichte Deckhaarschicht haben. Alle Kaninchen, die draussen gehalten werden, benötigen einen trockenen, windgeschützten Bereich zum Fressen und Schlafen. Um zu vermeiden, dass das Trinkwasser gefriert, nimmt man am besten einen grösseren Trinknapf oder legt Tennisbälle oder Holzstückchen ins Wasser. Beim Futter sollte man darauf achten, dass es im Winter kohlenhydrat- und fettreicher ist. (des)
Die Antwort ist simpel: Das kalte Blut aus den Entenfüssen fliesst entlang der Arterien die Beine hinauf. So wird es erwärmt, schon bevor es wieder zum Herz gelangt. Kalte Füsse haben Enten im Winter aber durchaus. Andere Tiere senken die Temperatur in manchen Körperteilen zumindest um einige Grad ab – Hirsche auf bis zu 15 Grad Celsius. Fledermäuse fallen gleich in die Winterstarre. Zu tiefe Temperaturen in den Extremitäten sind auch für den Menschen nicht unbedingt ein Problem – das Aufwärmen jedoch oft tödlich: So dürfen unterkühlte und bereits apathische Menschen nicht bewegt oder zur Bewegung animiert werden. Auch ein zu rasches Aufwärmen von aussen ist extrem gefährlich: Der Grund ist, dass dann das zu kalte Blut in Richtung Herz fliesst und dort zu einem Herzstillstand führt. (kus)
Mit «Chuenagel» ist der Schmerz in den kalten Händen gemeint, der entsteht, wenn sie zu schnell aufgewärmt werden. In der Kälte ziehen sich die Blutgefässe zusammen. Werden die Hände schnell von aussen erwärmt, kommt es zu grossen Unterschieden zwischen den schon warmen und den noch kalten Stellen, das registrieren die Nerven, die in den warmen Stellen nun wieder arbeiten – und es sticht. Bei kalten Händen hilft es, das warme Blut mit schwingenden Armbewegungen in die Hände fliessen zu lassen. Und natürlich ist Bewegung allgemein bei Kälte das Beste – solange nur Füsse oder Hände kalt sind (siehe auch Antwort 3). (kus)
Für das Bier auf der Terrasse sieht es in der Nacht kritisch aus. Bereits bei Temperaturen von minus zwei bis minus fünf Grad kann es seinen Gefrierpunkt erreichen. Dieser variiert je nach Alkoholgehalt. Grundsätzlich gilt: je höher der Alkoholgehalt, desto tiefer der Gefrierpunkt. Kritisch ist aber nicht das Bier an sich, sondern die Kohlensäure, wie Fabian Ehinger, Gründer der Brauerei Kitchen Brew, sagt. Die Kohlensäure dehnt sich bei Kälte aus – und bringt die Flasche im Extremfall zum Explodieren. Und selbst wenn das Bier die Kälte überlebt, ist es nicht immer geniessbar. Wieder aufgetaut, schmeckt es oft schal und es bildet sich kaum Schaum. Dagegen hilft ein einfacher Trick: «Eine Kartonschachtel oder der Terrassenschrank isolieren das Bier», sagt Ehinger. So sollte das Bier ein paar Grad unter null aushalten. (wue)
Ein paar Grade unter null sind noch kein Grund zur Panik. Selbst Kübelpflanzen aus der Mittelmeerregion wie Oleander oder Zitrusarten sind meist robuster als gedacht. Der Frost zerstört zuerst junge, wasserreiche Blätter und Triebspitzen. Der verholzte Teil ist weniger gefährdet. Dennoch sollten die nicht winterharten Pflanzen spätestens jetzt an einen geschützten Ort. Nehmen Sie sie ins Haus und stellen diese an einen hellen, kühlen Ort, der nicht mehr als sieben Grad aufweist. Ja nicht in die beheizte Stube. Beobachten Sie die Pflanzen, giessen Sie aber nur sparsam. Triebspitzen, die sich nicht mehr aufrichten, schneiden Sie ab. Die erfrorenen Blätter können Sie zunächst dran lassen und im Winterquartier abpflücken, sobald sie ganz ausgetrocknet sind. Kontrollieren Sie die Wurzeln. Sind diese in Ordnung, erholt sich die Pflanze in der Regel wieder. (sc)
Fallen die Temperaturen unter null Grad, sollte Gemüse nicht mehr auf dem Balkon gelagert werden. Gemäss Daniel Bachmann vom landwirtschaftlichen Kompetenzzentrum Strickhof sind die optimalen Lagerbedingungen für die allermeisten Gemüsesorten wenig über dem Gefrierpunkt und bei hoher Luftfeuchtigkeit, jedoch ohne beschlagende Nässe. Diese kann in einer Styroporschachtel nur schwer verhindert werden, weshalb sich eine solche Lagerung gemäss Bachmann nicht empfiehlt. Ausnahmen dieser Temperaturregel stelle Fruchtgemüse aus subtropischen-tropischen Ursprungsgebieten dar: Gurken, Peperoni, Aubergine, Zucchetti oder auch Kürbisse. Diese sollten bei Temperaturen um zehn bis zwölf Grad gelagert werden, da bei diesen Kälteschäden bereits weit über dem Gefrierpunkt entstehen können. (des)
Verglichen mit den 1970er-Jahren, gibt es heute je nach Wetterstation bis zu einem Viertel weniger Frosttage. In Bern gab es zwischen 1970 und 1979 durchschnittlich fast 120 Tage, an denen das Thermometer unter null Grad fiel. In St.Gallen waren es fast 110. Heute sind es noch 97 (Bern) respektive 83 (St.Gallen). Das entspricht mehr als drei Wochen weniger Frosttage pro Jahr. In Basel, einem der wärmeren Orte im Mittelland, ging die Anzahl Frosttage in 50 Jahren von rund 70 auf noch 56 runter. (trs)
Der Schneesturm in New York ist vorbei und weitergezogen. Die Meteorologen warnen vor Blizzards westlich von New York, in den nördlichen «Plains» bis zu den Rocky Mountains und «Midwest», dem mittleren Westen der USA bis an die kanadische Grenze. «Sowohl in New York, weiter westlich in den USA als auch bei uns ist es kalt aufgrund von polarer Kaltluft, welche nach Süden vorgestossen ist», sagt Regula Keller von Meteo Schweiz. Zurzeit liegt über Grönland ein blockierendes Hoch, welches Kaltluftvorstösse sowohl nach Nordamerika als auch nach Europa begünstigt. «Ein direkter Zusammenhang zwischen den beiden Kaltluftausbrüchen besteht aber nicht», sagt Keller. (Kn.)
Sehr empfindlich gegenüber kalter Luft sind unsere Lungen – und Sport erhöht die Belastung. Denn atmen wir zügig ein und aus, wird es für sie zur Herkulesaufgabe, die Luft genügend schnell zu erwärmen und zu befeuchten. Überfordern wir unsere Lunge, sind Reizhusten, Keuchen und Halsschmerzen die Folge. Um die Belastung so niedrig wie möglich zu halten, sollte man keine harten Trainingseinheiten absolvieren, sondern besser einen kurzen Lauf in moderatem Tempo. Um Erfrierungen vorzubeugen, ist es zudem wichtig, isolierende und feuchtigkeitsableitende Kleidung zu tragen und das Gesicht mit einem hochgezogenen Halstuch zu schützen. Ebenso sollten die Hände in Handschuhen und der Kopf in einer Mütze verpackt sein. (sny)
Ein Fragenkatalog von Stefan Ehrbar, Bruno Knellwolf, Sabine Kuster, Deborah Stoffel, Stefan Trachsel, Sharleen Wüest, Stephanie Schnydrig, Silvia Schaub. (cpf)