Den Jahreszeiten ist der Kalender egal. Drei Tage vor dem astronomischen Frühlingsbeginn herrscht an manchen Orten der Schweiz noch tiefster Winter. Und Frau Holle zeigt auch keine Ermüdungserscheinungen.
Der #Winter hat bei der MeteoNews-Aussenstation im Sarganserland in Heiligkreuz/Mels auf knapp 500 m wieder Einzug gehalten, inklusive verschneiter #Aprikosenblüten! Schnee ist für diese kein Problem, schon mehr der erwartete #Frost der nächsten Tage! (rp) pic.twitter.com/s6rt0NWsIm
— MeteoNews (@MeteoNewsAG) March 17, 2021
So fiel im östlichen Mittelland in der Nacht auf Mittwoch ein «Schüümli» von drei Zentimetern Neuschnee. In den Westalpen legte es stellenweise noch einmal bis zu 30 Zentimeter Neuschnee hin, in den Voralpen bis zu 20 Zentimeter.
Wie der private Wetterdienst Meteocentrale auf Twitter meldete, lagen auf dem Säntis (2502 Meter über Meer) 5 Meter Schnee. Das liegt unter den Rekordwerten von 7 Metern, aber über dem Mittel.
Betrachtet man den Neuschnee seit dem Einbruch einer Kaltfront hinter dem Sturmtief «Louis» kamen in den Alpen teils über einem Meter zusammen und im Jura ein halber, wie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) mitteilte. Die Schneemengen seien aber weit von Märzrekorden entfernt.
Am Samstag 20. März ist #Frühlingsanfang. Es wird allerdings ein kalter Start in den #Frühling 2021. Mit mässiger, im Westen teils auch starker #Bise liegen die #Temperaturen nur knapp über dem #Gefrierpunkt, gefühlt darunter. Ab Sonntag geht es langsam aufwärts. (rv) pic.twitter.com/VUltmYLaYW
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Die Lawinengefahr war am Alpenkamm erheblich, im Südtessin und im Jura und in der Berninaregion GR mässig. Im Tessin lagen die Temperaturen am Mittwoch 10 Grad höher als im Norden.
Diese Witterung - der sogenannte Märzwinter - ist im Flachland der Alpennordseite fester Bestandteil des Schweizer Klimas. Im Regelfall nimmt die Schneefallhäufigkeit gegen Ende Februar ab und steigt dann wieder ab den ersten Märztagen. Einen extrem heftigen Märzwinter mit Rekordschneemengen gab es am 2. und 5. März 2006.
Astronomisch bricht der Frühling auf der Nordhalbkugel mit der Tag- und Nachtgleiche 2021 am 20. März an, und zwar genau um 10.37 Uhr. Dann steht die Sonne über dem Äquator genau im Zenit und «wandert» nach Norden weiter. Das ändert sich von Jahr zu Jahr.
Der kalendarische Frühling beginnt hingegen unwandelbar am 21. März. Das ist für die Festlegung des Osterdatums wichtig. Bis 2011 deckten sich der astrologische und kalendarische Frühlingsbeginn häufig. Nun ist das erst im Jahr 2102 wieder der Fall. Zu Ende ist der astronomische Frühling 2021 am 21. Juni um 5.32 Uhr.
Für die Meteorologen beginnt der Frühling am 1. März und endet am 31. Mai. Für die Datenerfassung sind ganze Monate praktischer. Daneben gibt es den phänologischen Frühling. Dieser richtet sich nach den Pflanzen. Blühen Haselsträucher und Schneeglöckchen ist gemäss dieser Betrachtungsart der Vorfrühling da. (aeg/sda)