Der mit dem Februar endende meteorologische Winter 2023/24 ist zu warm und zu nass ausgefallen. Er war der wärmste Winter seit Messbeginn. Massgeblich verantwortlich war dafür ein ausser Rand und Band geratener Februar mit Rekordwärme.
Besonders auf der Alpensüdseite schlug der wärmste Februar seit Messbeginn 1864 alles bisher Dagewesene, wie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) am Mittwoch mitteilte. Die wärmsten Tage lagen dort 10 bis 13 Grad über der Norm 1991 bis 2020. Der früher wegen grimmiger Kälte «Horner» genannte Monat kam als milder März daher.
Mit einer landesweiten Durchschnittstemperatur von 2,7 Grad lag der Monat 4,6 Grad über der Norm 1991 bis 2020. Das ist die zweithöchste Normabweichung seit Messbeginn 1864. Nur im Juni 2003 war die Abweichung mit 4,7 Grad grösser.
Da mit dem Februar der meteorologische Winter endet, zogen SRF Meteo, der Wetterdienst von Schweizer Radio und Fernsehen, und Meteoschweiz bereits eine Bilanz. So geht der am Donnerstag endende Winter gemäss Meteoschweiz als wärmster seit Messbeginn in die Geschichte ein.
Vor dem Februar waren Dezember und Januar ausgesprochen mild. Die Dezembertemperaturen stiegen 2 Grad über die Norm und jene des Januars 1,6 Grad. Die winterliche Durchschnittstemperatur lag bei 0,9 Grad und damit 2,8 Grad über der Norm. Gegenüber der vorindustriellen Referenzperiode von 1871 bis 1900 erwärmte sich der Winter um 2,9 Grad.
Durchgehend warm war es allerdings nicht. Zwar stiegen die Temperaturen für mehrere Tage auf Rekordhöhen, wie SRF Meteo konstatierte. Vor Weihnachten gab es bei Nordföhn eine sehr warme Phase auf der Alpensüdseite. Der 23. Dezember war in der Magadinoebene, Locarno und Stabio der wärmste je gemessene Dezembertag. Hohe Werte gab es stellenweise auch im Norden in der Altjahreswoche.
Eine Wärmephase vom 22. Januar bis Mitte Februar führte am 24. Januar zu neuen Monatsrekorden etwa in Disentis GR, Zermatt VS und Grächen VS. Einen Tag später massen Neuenburg und Wynau BE dem wärmsten Januartag.
Daneben gab es kalte Phasen. Anfang Dezember schneite es bis ins Flachland. Am 3. Dezember zeigte die Quecksilbersäule am Flughafen Zürich minus 14,1 Grad. Am 20. und 21. Januar herrschten in Thun und Aadorf TG 15 Minusgrade. Am Ofenpass lag der Tiefstwert auf minus 28 Grad, was gleichzeitig die tiefste Temperatur dieses Winters markiert.
Fast landesweit fiel mehr Niederschlag als sonst im Winter. In St. Gallen waren es 80 Prozent mehr als üblich, in Zürich und Bern 50 Prozent. Im Dezember war das sehr ausgeprägt: SRF Meteo meldete an den westlichen Voralpen, in Elm GL und teilweise in Graubünden Monatsrekorde.
Am 2. Dezember lagen am Flughafen Zürich 17 Zentimeter Schnee. Trotzdem war es in tieferen Lagen an Weihnachten grün. Anfangs Januar schneite es im Flachland erneut. Erst Ende Februar fiel wieder etwas Schnee.
Im den Bergen hingegen war der Winter schneereich. Mitte Dezember erreichte die Schneedecke etwa auf dem Weissfluhjoch (2500 m ü. M.) saisonale Höchstwerte.
Ausser in der Nordostschweiz blieb Nebel aus und die Sonne schien überdurchschnittlich viel. Dafür gab es wegen des wechselhaften Wetters in den Bergen weniger Sonnenstunden, auch im Tessin lagen die Werte unter der Norm. (saw/sda)