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Wetter Schweiz: Neue Hitzewelle rollt im August auf uns zu

Der Juli war zu warm, sonnig und trocken – und jetzt wird's immer heisser

Der Juli war in der Schweiz zu warm, zu sonnig und zu trocken. Der August knüpft nun an: Diese Woche erwarten uns erneut Temperaturen von weit über 30 Grad.
02.08.2022, 11:3502.08.2022, 15:05
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Am Abend und in der Nacht des Nationalfeiertages brachte eine Gewitterstörung vor allem in der Zentralschweiz und im Osten etwas Abkühlung und Niederschlag. Dabei handelte es sich jedoch nur um eine kurze Störung, die sogleich Platz macht für eine erneute Hitzewelle.

Immer heisser bis Donnerstag

Während heute Dienstag noch nicht in der ganzen Schweiz die 30 Grad geknackt werden, legen die Temperaturen ab morgen täglich zu. Laut MeteoNews kommen wir dabei «in die Nähe der Augustrekorde und absoluten Rekorde». Diese würden aber wohl höchstens lokal erreicht werden.

Eine Frau steigt in die Aare in Bern. Sonniges und heisses Wetter in der Schweiz. 19. Juli, 2022. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Auch diese Woche dürften wir wieder ein kühlendes Bad wie hier in der Aare in Bern aufsuchen wollen. Bild: keystone

Verantwortlich für das schöne und heisse Wetter diese Woche ist das Azorenhoch, also ein Hochdruckgebiet über dem nördlichen Atlantik auf der Höhe der iberischen Halbinsel. Dieses Hoch bringt hohe Temperaturen aus dem Süden nach Zentraleuropa.

Am Mittwoch werden deshalb bereits wieder einige Grad Celsius mehr erwartet: Im Osten gibt es laut MeteoNews etwa 32 bis 33 Grad, im Westen 33 bis 35 Grad und im Süden um 33 Grad. Am wärmsten wird es wohl, wie nicht selten, im Zentralwallis: Bis zu 36 Grad heiss könnte es dort schon morgen werden.

Der Donnerstag bringt den voraussichtlichen Höhenpunkt dieser Hochdruckphase: Bei erneut viel Sonnenschein werden verbreitet 35 Grad und mehr erwartet. Die höchsten Temperaturen dürften in der Nordwestschweiz, in Genf sowie im Zentralwallis gemessen werden. Dort könnte es lokal bis ungefähr 37 Grad heiss werden. Für absolute Rekorde reiche es aber wohl nicht, so MeteoNews. Lokal seien aber vor allem im Westen und im Wallis Augustrekorde nicht ausgeschlossen. In Gebieten an südlichen Alpenhängen könnte es am Donnerstag zudem einige Hitzegewitter geben.

Am Freitag dann strömt bereits wieder feuchtere Luft zu uns. Während es weiterhin heiss bleibt, steigt in der Schweiz verbreitet die Gewitterneigung. Zuerst muss in den Alpen, gegen Abend dann auch im Flachland mit Hitzegewittern gerechnet werden. Teilweise können dabei heftige Gewitter mit lokal auch Hagel, Starkregen und Sturmböen auftreten.

Am Wochenende schliesslich geht es voraussichtlich wechselhaft weiter. Die Temperaturen sind etwas tiefer, erwartet werden am Samstag und Sonntag um die 26 Grad.

Die Bilanz im Juli

Die nächste Woche knüpft wettermässig fast lückenlos an einen Juli an, der in der Liste der Höchsttemperaturen fast ganz oben rangiert. So war der vergangene Monat «deutlich zu warm, teilweise viel zu trocken und überall zu sonnig», wie MeteoNews schreibt.

Zu hohe Temperaturen

Bereits der Monat Juli reihte sich an einen überdurchschnittlich warmen und sonnigen Juni. Auch der Juli war viel zu warm: Die Temperatur in der Schweiz lag im vergangenen Monat durchschnittlich 2,3 Grad über der Norm.

Menschen geniessen das warme Wetter beim Wasserspiel auf dem Bundesplatz in Bern, Schweiz, am Mittwoch, 20. Juli 2022. (KEYSTONE/Anthony Anex). Die aktuelle Hitzewelle hat ihren vorläufigen Höhepunkt  ...
Kinder kühlen sich am Wasserspiel auf dem Bundesplatz in Bern ab (20. Juli 2022). Bild: keystone

An vielen Orten war der Juli in den Top fünf der wärmsten je gemessenen Julis. In Genf war es der zweitwärmste überhaupt seit dem dortigen Messbeginn 1753. Sitten im Wallis erlebte gar den wärmsten (seit Messbeginn 1864).

Wie MeteoNews vermeldet, lag die höchste im Juli 2022 gemessene Temperatur bei 38,1 Grad. Dieser bisherige Jahresrekord wurde am 19. Juli in Genf gemessen. Es ist die zweithöchste hier je registrierte Temperatur.

Zu viel Sonnenschein

Auch in Sachen Sonnenstunden hatte Genf im Juli die Nase vorne. Ganze 373 Stunden konnte man in der Westschweizer Stadt die Sonne geniessen. Damit war der Juli dort um stolze 39 Prozent sonniger als im Durchschnitt.

Auch andere Orte in der Schweiz waren weit sonniger im Vergleich zu ihrem Durchschnitt: Luzern (plus 46 Prozent), Aarau (plus 48 Prozent), Basel (plus 50 Prozent) und La Chaux-de-Fonds (plus 57 Prozent) waren in Bezug auf ihr jeweiliges Mittel die Spitzenreiter.

Zu wenig Niederschlag

Während mancher sich über so viel Sonnenschein während den Ferientagen freuen konnte, ächzte die Natur unter dem fehlenden Niederschlag.

Mitarbeiter des Amtes fuer Jagd und Fischerei fangen die durch elektrischen Strom angelockten Fische, die sich im stehenden Wasser des Flusses Breggia verfangen haben, am Mittwoch, 20 Juli 2022 in Mor ...
Mitarbeitende des Amts für Jagd und Fischerei fangen die durch elektrischen Strom angelockten Fische, die sich im stehenden Wasser des Flusses Breggia verfangen haben. Die Fische mussten aufgrund des tiefen Flusspegels gefangen und an einem anderen Ort ausgesetzt werden (20. Juli 2022 in Morbio Inferiore, Tessin).Bild: keystone

Durchschnittlich gab es schweizweit fast 50 Prozent zu wenig Niederschlag, wie MeteoNews schreibt. So gab es in Genf beispielsweise gerade mal 10 Prozent der Niederschlagsmenge, die normalerweise im Juli fällt.

Allerdings war es nicht überall ganz so trocken: Alpennahe Gebiete profitierten von Gewittern, die sich an den Bergen stauten. Im Bündnerland gab es gar etwas mehr Niederschlag als im Mittel.

Das Resultat der Trockenheit ist verbreitete Waldbrandgefahr: Mit Ausnahme einiger Regionen ist die Waldbrandgefahr nach wie vor überall gross.

(lak)

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53 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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s'Paddiesli
02.08.2022 12:54registriert Mai 2017
Früher: Juhuh, der Sommer kommt!
Heute: Hilfe, der Sommer kommt!
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Dave1974
02.08.2022 13:06registriert April 2020
Solange es in der Nacht wieder merklich abkühlt, ist es auszuhalten. Tropennächte bräuchte es wirklich nicht.
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Lord_ICO
02.08.2022 13:42registriert März 2016
Auf der Aareinsel, die ich fast täglich überquere, liegt Laub als wäre es Herbst und die wenigen Eichen, werfen ihre Eicheln bereits jetzt in komplett grünem Zustand ab. Unsere Wälder kämpfen ums Überleben und sind eh schon durch Schädlinge geschwächt, der für sie wohl zu schnelle Klimawandel, könnte diesen jetzt den Rest geben. Und was interessiert es den Grossteil der Bevölkerung? Nicht die Bohne. Die geniessen den schönen Sommer und in ein par Jahren wird das Staunen gross sein und man wird beteuern, dass man das nicht wissen konnte.
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