Am Abend und in der Nacht des Nationalfeiertages brachte eine Gewitterstörung vor allem in der Zentralschweiz und im Osten etwas Abkühlung und Niederschlag. Dabei handelte es sich jedoch nur um eine kurze Störung, die sogleich Platz macht für eine erneute Hitzewelle.
Während heute Dienstag noch nicht in der ganzen Schweiz die 30 Grad geknackt werden, legen die Temperaturen ab morgen täglich zu. Laut MeteoNews kommen wir dabei «in die Nähe der Augustrekorde und absoluten Rekorde». Diese würden aber wohl höchstens lokal erreicht werden.
Verantwortlich für das schöne und heisse Wetter diese Woche ist das Azorenhoch, also ein Hochdruckgebiet über dem nördlichen Atlantik auf der Höhe der iberischen Halbinsel. Dieses Hoch bringt hohe Temperaturen aus dem Süden nach Zentraleuropa.
Am Mittwoch werden deshalb bereits wieder einige Grad Celsius mehr erwartet: Im Osten gibt es laut MeteoNews etwa 32 bis 33 Grad, im Westen 33 bis 35 Grad und im Süden um 33 Grad. Am wärmsten wird es wohl, wie nicht selten, im Zentralwallis: Bis zu 36 Grad heiss könnte es dort schon morgen werden.
Der Donnerstag bringt den voraussichtlichen Höhenpunkt dieser Hochdruckphase: Bei erneut viel Sonnenschein werden verbreitet 35 Grad und mehr erwartet. Die höchsten Temperaturen dürften in der Nordwestschweiz, in Genf sowie im Zentralwallis gemessen werden. Dort könnte es lokal bis ungefähr 37 Grad heiss werden. Für absolute Rekorde reiche es aber wohl nicht, so MeteoNews. Lokal seien aber vor allem im Westen und im Wallis Augustrekorde nicht ausgeschlossen. In Gebieten an südlichen Alpenhängen könnte es am Donnerstag zudem einige Hitzegewitter geben.
Am Freitag dann strömt bereits wieder feuchtere Luft zu uns. Während es weiterhin heiss bleibt, steigt in der Schweiz verbreitet die Gewitterneigung. Zuerst muss in den Alpen, gegen Abend dann auch im Flachland mit Hitzegewittern gerechnet werden. Teilweise können dabei heftige Gewitter mit lokal auch Hagel, Starkregen und Sturmböen auftreten.
Am Wochenende schliesslich geht es voraussichtlich wechselhaft weiter. Die Temperaturen sind etwas tiefer, erwartet werden am Samstag und Sonntag um die 26 Grad.
Die nächste Woche knüpft wettermässig fast lückenlos an einen Juli an, der in der Liste der Höchsttemperaturen fast ganz oben rangiert. So war der vergangene Monat «deutlich zu warm, teilweise viel zu trocken und überall zu sonnig», wie MeteoNews schreibt.
Bereits der Monat Juli reihte sich an einen überdurchschnittlich warmen und sonnigen Juni. Auch der Juli war viel zu warm: Die Temperatur in der Schweiz lag im vergangenen Monat durchschnittlich 2,3 Grad über der Norm.
An vielen Orten war der Juli in den Top fünf der wärmsten je gemessenen Julis. In Genf war es der zweitwärmste überhaupt seit dem dortigen Messbeginn 1753. Sitten im Wallis erlebte gar den wärmsten (seit Messbeginn 1864).
Wie MeteoNews vermeldet, lag die höchste im Juli 2022 gemessene Temperatur bei 38,1 Grad. Dieser bisherige Jahresrekord wurde am 19. Juli in Genf gemessen. Es ist die zweithöchste hier je registrierte Temperatur.
Auch in Sachen Sonnenstunden hatte Genf im Juli die Nase vorne. Ganze 373 Stunden konnte man in der Westschweizer Stadt die Sonne geniessen. Damit war der Juli dort um stolze 39 Prozent sonniger als im Durchschnitt.
Auch andere Orte in der Schweiz waren weit sonniger im Vergleich zu ihrem Durchschnitt: Luzern (plus 46 Prozent), Aarau (plus 48 Prozent), Basel (plus 50 Prozent) und La Chaux-de-Fonds (plus 57 Prozent) waren in Bezug auf ihr jeweiliges Mittel die Spitzenreiter.
Während mancher sich über so viel Sonnenschein während den Ferientagen freuen konnte, ächzte die Natur unter dem fehlenden Niederschlag.
Durchschnittlich gab es schweizweit fast 50 Prozent zu wenig Niederschlag, wie MeteoNews schreibt. So gab es in Genf beispielsweise gerade mal 10 Prozent der Niederschlagsmenge, die normalerweise im Juli fällt.
Allerdings war es nicht überall ganz so trocken: Alpennahe Gebiete profitierten von Gewittern, die sich an den Bergen stauten. Im Bündnerland gab es gar etwas mehr Niederschlag als im Mittel.
Das Resultat der Trockenheit ist verbreitete Waldbrandgefahr: Mit Ausnahme einiger Regionen ist die Waldbrandgefahr nach wie vor überall gross.
(lak)
Heute: Hilfe, der Sommer kommt!