Schweiz
Wetter

Wasserstand des Neuenburgersees ist kurz vor der kritischen Grenze

Wasserstand des Neuenburgersees ist kurz vor der kritischen Grenze

16.12.2023, 15:4716.12.2023, 15:53
Mehr «Schweiz»

Der Pegel des Neuenburgersees ist am Samstag noch einmal leicht auf 430.39 Meter angestiegen. Das ist nur noch ein Zentimeter unter der kritischen Grenze von 430.40 Meter. Dank des Abflusses aus dem Bielersee dürfte sich Lage aber früher als erwartet normalisieren.

Une vue aerienne de La Grande Caricaie lors de la montee de l'eau du lac de Neuchatel suite aux fortes precipitations des derniers jours le jeudi 14 decembre 2023 a Cudrefin. (KEYSTONE/Jean-Chris ...
Eine Aufnahme des Neuenburgersees vom Donnerstag – schon da war das Wasser angestiegen.Bild: keystone

Die kritische Schwelle von 430.40 Meter dürfte der See trotzdem noch im Verlaufe des Tages erreichen, wie Denis Froidevaux, Chef des Kantonalen Führungsstabs des Kantons Waadt, am Samstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Wegen des beschleunigten Abfluss aus dem Bielersee werde eine Rückkehr zur Normalität aber bereits für Dienstag erwartet.

Die Überschwemmungen an den Waadtländer Seeufern verursachten bisher weder Infrastruktur- noch Gebäudeschäden. Der Neuenburgersee dürfte auch die Marke von 430.71 Metern nicht erreichen, wie bei den Überschwemmungen von 2021.

Obwohl insbesondere in Yverdon VD der See über die Ufer getreten war, halte das Dispositiv der mobilen Sperren «den Anforderungen stand», sagte Froidevaux. Zudem habe die Bise keine Rolle gespielt.

Murtensee geht schon zurück

Der Murtensee ging schon am Samstag um zwei Zentimeter auf 430.39 Meter zurück. Ein signifikanter Rückgang wird laut Froidevaux am Sonntagmorgen eintreten. Der Bielersee, der Mitte der Woche einen Rekordstand erreicht hatte, fiel auf 429.75 Meter und damit wieder unter die Alarmschwelle.

Der Rückgang der Pegel in der Drei-Seen-Region ist eine Konsequenz eines Entscheides der Kantone Bern, Neuenburg, Freiburg, Waadt, Solothurn und Aargau vom Donnerstag. Diese hatten sich darauf geeinigt, den Abfluss aus der Staumauer Port (BE) unterhalb des Bielersees schrittweise zu erhöhen. Der Damm dient der Regulierung der Seen am Jurasüdfuss.

Dadurch sinken die Wasserspiegel des Bieler-, Neuenburger- und Murtensees schneller und ihre Fähigkeit, bei weiteren Niederschlägen Wassermengen aufzunehmen, wird erhöht. Auch für den Bielersee wird nun mit einer schnelleren Rückkehr zur Normalität gerechnet, als zunächst erwartet.

Vom Schwimmen wird abgeraten

Der Genfersee wies am Samstag noch einen Pegelstand von 372.6 Meter auf. Die Alarmstufe sollte laut Froidevaux am späten Sonntagnachmittag von derzeit noch 3 auf 2 gesenkt werden können.

Der Verantwortliche rät dennoch vom Winterbaden ab. Am Samstag hätten sich Tausende von Wagemutigen für das traditionelle Weihnachtsschwimmen in die Genfer Bucht stürzen sollen.

Ausserdem hätten die jüngsten Unwetter nicht nur die Wasserstände und Strömungen beeinflusst, sondern auch die Wasserqualität beeinträchtigt. Denn starke Niederschläge überlasteten die Kläranlagen, was dazu führe, dass Abwasser in die Seen fliesse. (dab/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
7
Die SBB sollen mehr Verbindungen nach Europa anbieten – doch es gibt ein Problem
Die Bahn soll ihren Marktanteil an internationalen Reisen erhöhen. Das fordern mehrere Politiker. Dazu soll es neue Direktverbindungen in verschiedene Städte geben. Doch die Pläne könnten an den Bahnen in Europa scheitern.

Tag für Tag reisten vergangenes Jahr fast 32'000 Menschen mit einem Fernverkehrs-Zug ins Ausland oder vom Ausland in die Schweiz. In den vergangenen Jahren stieg diese Zahl stetig auf zuletzt 11,6 Millionen pro Jahr. Der «kleine Grenzverkehr» von Pendlern oder Einkaufstouristen ist darin nicht berücksichtigt. Doch was nach viel tönt, ist im Vergleich zum Flugzeug wenig: So fliegen fast 45 Millionen Menschen jährlich zwischen der Schweiz und europäischen Ländern hin und her.

Zur Story