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Gewitterfront zieht über die Schweiz: Hagel, Blitze, Wind und viel Regen

Gewitterfront zieht über die Schweiz – Evakuierungen nach heftigem Regen bei Lugano

08.09.2022, 01:4708.09.2022, 12:05
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Geile Blitze! In der Nacht tobten Gewitter über Europa

Video: watson/lucas zollinger

Eine Gewitterfront ist aus Frankreich kommend über die Schweiz gezogen. Die Zellen gingen im westlichen Mittelland mit Hagel, Starkregen und kräftigen Winden einher, wie MeteoSchweiz auf Twitter schreibt.

Zunächst zogen die Gewitter über die Westschweiz ins westliche Mittelland. Aktuell liegen sie über den Kantonen Aargau und Luzern. Bis östlich von Burgdorf sorgte die Front für starken Hagel. In Freiburg gab es Windböen von 106 Kilometern pro Stunde.

Doch auch im waadtländischen Villars-Tiercelin fegte der Wind mit 85 Kilometern pro Stunde durch die Landschaft. Im neuenburgischen Chaumont waren es 83 Kilometer pro Stunde. Werte von über 60 Kilometern pro Stunde wurden auch in Locarno TI, Altdorf UR, Thun BE und Gersau SZ gemessen.

20 Personen in Manno TI wegen Wassermassen evakuiert

Wegen einer Überschwemmung mussten nahe Lugano rund 20 Personen in Sicherheit gebracht werden. Schäden gab es auch im Bernbiet.

In der Gemeinde Manno bei Lugano sei der Bach Vallone wegen der heftigen Regenfälle angeschwollen und über die Ufer getreten, schrieb die Tessiner Kantonspolizei am Donnerstag in einem Communiqué. Rund 20 Personen seien aus fünf Häusern evakuiert worden. Verletzt worden sei niemand. Die Schäden an den Gebäuden seien jedoch erheblich.

Im Tessin sei insbesondere der Malcantone im Sottoceneri vom Unwetter stark getroffen worden, hiess es weiter. Es sei in dem Gebiet zu einigen Überschwemmungen und Erdrutschen gekommen. Diese hätten zu Strassensperrungen geführt. Unter anderem nicht befahrbar sei derzeit die Kantonsstrasse, die von der A2-Ausfahrt Lugano Nord in Richtung Lamone führe.

Gebäude in Kanton Bern von Blitz getroffen

Auch im Kanton Bern hatten die Einsatzkräfte in der Nacht auf Donnerstag viel zu tun. Bei der Kantonspolizei gingen 16 Meldungen über Wasser in Gebäuden, überschwemmte Strassen und umgestürzte Bäume ein. Die meisten stammten aus dem Mittelland, dem Oberaargau und dem Berner Oberland, wie eine Polizeisprecherin auf Anfrage sagte. In Langenthal schlug ein Blitz in ein Gebäude ein. Angaben über Verletzte lagen keine vor.

Kanton Freiburg besonders betroffen

Im Kanton Freiburg rückten die Polizei und die Feuerwehr wegen der Unwetter mehr als 60 Mal aus, vorwiegend wegen Überschwemmungen und Bäumen auf der Strasse, wie die Kantonspolizei Freiburg in der Nacht auf Donnerstag mitteilte. Betroffen waren vor allem die Bezirke Glâne, Broye, Saane und See.

In Romont mussten rund 300 Personen vorübergehend aus einem Festzelt evakuiert werden. In Grossguschelmuth führte ein Blitzeinschlag zu einem Brand in einem Einfamilienhaus. Während des Unwetters wurde niemand verletzt, wie die Kantonspolizei weiter mitteilte.

Insgesamt entluden sich bei den Gewittern in der Schweiz bis 23.00 Uhr 10'730 Blitze. Besonders viele Blitze verzeichneten die Kantone Bern, Waadt, Freiburg, Schwyz, Luzern und Zürich. Die gemessenen Regensummen lagen schweizweit zwischen 25 und 45 Millimeter pro Quadratmeter, wie Meteoschweiz am frühen Donnerstagmorgen auf Twitter schrieb. Im Tessin waren es lokal 80 Millimeter.

Teilweise Gefahrenstufe «Orange»

SRF Meteo hatte laut seiner Webseite Wetterwarnungen für die Kantone Waadt und Teilen von Bern herausgegeben. Das galt auch für das Tessin. Die Gefahrenstufe «Orange» bedeutet grosse Unwettergefahr.

Die gemessenen Regensummen lagen schweizweit zwischen 25 und 45 Millimeter pro Quadratmeter, wie Meteo-Schweiz am frühen Donnerstagmorgen auf Twitter schrieb. Im Tessin waren es lokal 80 Millimeter. Mittlerweile ist die Gewitterfront abgezogen. Der Regen hat nachgelassen, wie ein Blick auf den Wetterradar zeigt.

Im Tessin waren es lokal 80 Millimeter. Nordwestlich von Agno wurden mehrere Strassen überschwemmt. Es kam zu Erdrutschen und Verkehrsbehinderungen. Es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung, heisst es in einer Meldung auf Alertswiss.

Mittlerweile zieht die Gewitterfront Richtung Nordosten ab. Der Regen lässt nach, wie ein Blick auf den Wetterradar zeigt.(saw/sda)

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