AC/DC-Fan und Engel-Freund Sepp hat die Wahl zwischen einer Atheistin, die nur an sich selbst glaubt, und einer Christin, die gerne betet. Beide Frauen sagen, dass sie AC/DC lieben. Sicher lügen sie. Der meteorologisch beschlagene Sepp – «die Liebe schlägt ein wie der Blitz, hallt nach wie Donner und ist erfrischend wie ein Gewitterregen» – nimmt die, die wie er mit den Engeln redet. Ist ja klar. Kommt ja auch alles vom Himmel: Gott, Engel, Wetter, Liebe.
Auch dass Künstler-Bauer Niklaus mit den massigen Holzskulpturen Silvia nimmt, ist klar. Denn Silvia sagt den deepen Satz: «Liebi isch. Sie isch.» Da ist's um ihn geschehen. Dass es sich dabei um ein Nena-Plagiat handelt, weiss er wahrscheinlich nicht.
Und dann ist da mal wieder Yvonne. Ach, Yvonne, du warst doch schon in der 10. Staffel von «Bauer, ledig, sucht ...» dabei und gerietest an Cyrill, dessen Stalltüren des Herzens in jedem Fall der Sau, aber nur selten der Frau offen stehen. Cyrill hat dich damals unglücklich gemacht, liebe Pöstlerin Yvonne. Und jetzt, in der 11. Staffel, hat dich ausgerechnet der Truthahnzüchter Kasimir mit seinen ugly Vögeln ausgesucht!
Es wäre mir lieber gewesen, er hätte sich für Maria entschieden, auch unterhaltungstechnisch, aber leider leidet Kasimir unter einem seltenen Kindheitstrauma. Er musste nämlich als Kind an allzu viele weisse Hochzeiten, und als Maria sagt, sie wünsche sich eine weisse Hochzeit, ist das ihr Ende. Adieumerci. Ach ja, Kasimir schenkte Maria und Yvonne übrigens Duschgel: «Mit dem Duschgel chame viel mache. Isch eis vo mine Hobbys.»
Und Fritz! Oh, Fritz! Wurde wegen Burnouts nach 13 Jahren Ehe von seiner Frau verlassen, kriecht jetzt langsam wieder aus dem Loch, gezogen von seinen vier besten Freunden, den Eseln. Eine Kartenlegerin hilft ihm gelegentlich beim Wiederaufbau seiner Seele. Breaks my heart! Tiertherapeutisch gesehen hab ich dann allerdings nicht ganz verstanden, wieso er sich gegen die Frau mit den sechs Chihuahuas entschieden hat. Menschlich gesehen schon.
«Danger Ranger» Ruedi aus dem Züribiet braucht eine Frau mit «Läbe, Pfupf und Pepp». Er wählt Tamara. Wieso, hab ich vergessen. Weil mich ihre Konkurrentin Daniela mit dem Satz «d'Pulsfrequänz isch scho chli am schtiigende Ascht» nachhaltig ablenkte. Ruedi wünscht sich Küsse, so intensiv, dass ihm die «Tränli» kommen.
Der süsseste Moment einer Sendung, die vor Herzli, Blüemli, Schöfli und Rössli nur so trieft, gehört dem Enkelsohn von Roland. Sein «Grossätti, dini Liebesbrief si cho!» ist ganz grosses Heidi-Theater. Das ist nicht nur «Jöh!», das ist geradezu «Awwwww!» Roland, glaub ich, trifft von allen die beste Wahl: die Karate kämpfende, Bier brauende Franziska, die schon 30 Jahre Hoferfahrung hat.
Dominic und Melanie sind definitiv verknallt, Melanie vor allem, weil Dominic nichts gegen ihre deutsche Dogge hat. Liebe geht halt durchs Haustier. Und Bäuerin Claudia lässt sich von Michel bezirzen, der schon seit Jahren für sie schwärmt.
Neun Bauern und eine Bäuerin suchen also mal wieder was zum Kuscheln und Melken. Und was weist ihnen dabei den Weg? Gute Gespräche? Gott? Die SVP? Das Herz? Mais non! Sie alle lassen sich vom «Buuchgfühl» leiten, haben «es Chribbele» oder «Schmätterling im Buuch». Der Buuch. Das Schweizer Präzisions-Organ der Liebe.
(sme)