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Offener Brief: Das fordern die Klimaaktivisten von den Schweizer Banken

Offener Brief: Das fordern die Klimaaktivisten konkret von den Schweizer Banken

26.07.2021, 11:0026.07.2021, 13:44
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Klimaaktivisten haben am Montag auf dem Zürcher Paradeplatz ihre Forderungen an den Schweizer Finanzplatz formuliert: Investitionen in fossile Energien sollen sofort gestoppt und die Finanzflüsse in diesen Sektor offengelegt werden.

Die Aktivistinnen und Aktivisten von «Rise Up For Change» übergaben ihre Forderungen in einem Brief stellvertretend für den gesamten Finanzplatz an die Credit Suisse (CS). Würden alle fossilen Energien aus noch geplanten Projekten verbrannt, würde dies bereits zu einer Erderwärmung von über zwei Grad Celsius führen. «Wir haben Angst um unsere Zukunft», heisst es in dem Schreiben.

Eine Aktivistin mit Plakaten protestiert vor dem Bundeshaus, waehrend der Aktion ''Strike for Future'', am Freitag 21. Mai 2021, in Bern. Zum ''Strike for Future'&#0 ...
Ein Klimaaktivistin am 21. Mai in Bern.Bild: keystone

«Rise Up For Change» – auf Deutsch so viel wie «Steh auf für Veränderung» – wirft der CS in ihrem Brief «greenwashing», also Etikettenschwindel bei nachhaltigen Investitionen, vor. Seit Jahren werde erfolglos versucht, den Finanzplatz durch Freiwilligkeit nachhaltiger zu gestalten. Mit «Rise Up For Change» solle nun mit Nachdruck für diese Forderungen eingestanden werden.

Die Grossbank wollte sich nicht äussern. Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA teilte die CS am Montag mit: «Wir kommentieren die Aktion nicht.»

Nationalbank soll verträglich investieren

Ein Aktivisten-Sprecher sagte, die Schweizer Finanzinstitute seien für über zwei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Sie finanzierten nicht bloss kleine Unternehmungen, die noch Treibhausgase produzierten, sondern unterstützten die grossen Player, beispielsweise beim Braunkohleabbau in Deutschland.

Neben dem Finanzierungs-Stopp für fossile Energie und Transparenz bei den heutigen Geldflüssen forderte «Rise Up for Change» am Montag auch, dass die Gewinne der Nationalbank auf sozial und ökologisch erträgliche Weise in das öffentliche Leben investiert werden sollen.

Klimacamp auf der Hardturm-Brache

Vom 30. Juli bis 6. August wollen die Aktivistinnen und Aktivisten auf der Zürcher Hardturm-Brache darum ein Klimacamp veranstalten. In Bern ist am 6. August zudem eine Demonstration geplant.

«Rise Up For Change» ist ein Projekt verschiedener Klimabewegungen wie dem Klimastreik Schweiz oder Extinction Rebellion. Die involvierten Gruppen wollen in diesem Jahr den Schweizer Finanzplatz in den Fokus ihres Engagements rücken. (sda)

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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Donny Drumpf
26.07.2021 12:55registriert November 2019
Da sind die Banken bestimmt schwer beeindruckt.
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Hans Müller
26.07.2021 16:09registriert Juni 2021
Hätte man zu Beginn des Klimastreiks gleich ein paar sinvolle Initiativen (nicht Kommunismus light wie es viele im Klimastreik fordern) gestartet, die wären demnächst auf einem Abstimmungsfötzel. Man protestiert aber lieber anstatt was zählbares zu erreichen. Somit hat man auch nach Jahren 0 erreicht und die 18-35 Jährigen haben das CO2 Gesetz gleich selber versenkt.
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octusfussuskopfus
26.07.2021 14:28registriert Mai 2020
find das beispiel mit der rbaunkohle genial. als ob es einen einfluss hätte ob die cs dafür credite gibt oder irgend eine andere bank.
wenn ihr an dem deustchen kohleabbau was bewirken möchte müsst ihr der deustche regierung das klarmachen. sie schützt seit jahrzenten den abbau und sidelt ganze dörfer um um ihren strom zu produzieren.

die cs ht da keine auswirkungen. wenn sie da aussteigt finden sich sicher chinesische investoren denen das völlig egal ist. bei der cs besteht wnisgtens die chance das aus dem gewinn nachaltige thechiken finaziert werden.
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