Die Schweiz hat in der Corona-Pandemie nach Ansicht von Bundespräsident Guy Parmelin den schwierigsten Teil überstanden. Zwar respektiere er jene Menschen, die sich nicht gegen Covid-19 impfen lassen wollten, sagte Parmelin in einem Interview mit dem «SonntagsBlick».
Die Frage werde sich aber stellen, ob die Mehrheit der Bevölkerung, die geimpft sei oder noch eine Impfung plane, bereit sei, die Konsequenzen mitzutragen, wenn eine Minderheit sich verweigere. Vor diesem Hintergrund geht Parmelin davon aus, dass die Gratistests für nicht geimpfte Personen bald der Vergangenheit angehören werden. Die Impfung bleibe gratis.
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Die Epidemiologen, die in der Corona-Pandemie lange Zeit vor zu raschen Lockerungen der Massnahmen gewarnt hatten, sprechen sich nunmehr für eine rasche Normalisierung aus. Der Zeitpunkt sei gekommen, dass der Staat die Vorschriften lockere, sagte der Epidemiologe Marcel Tanner, ehemals Mitglied der Covid-19-Taskforce, gegenüber der «SonntagsZeitung».
Die aktuelle epidemiologische Lage erlaube es, dass der Bundesrat die Normalisierung bereits im Verlauf des Augusts einleiten könne. Ähnlich hatten sich zuvor bereits die Wissenschaftler Marcel Salathé und Andreas Cerny geäussert. Das Bundesamt für Gesundheit steht vorerst noch auf der Bremse.
Zwischen dem Bund und den Kantonen ist derzeit beim Übergang in die Normalisierung die Kommunikation nicht einheitlich. Der Bund wartet darauf, dass die Kantone ihm melden, ob alle Impfwilligen bereits geimpft sind. In den Kantonen fehle jedoch häufig das Bewusstsein dafür, schreibt die «NZZ am Sonntag».
Von jenen Kantonen, die geantwortet haben, stellen sich acht von dreizehn auf den Standpunkt, sie erfüllten die Kriterien des Bundes für die Normalisierung ganz oder beinahe. Drei Kantone geben an, dies auch gemeldet zu haben. Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren, warnt vor zu hohen Erwartungen.
Dank strengen Regeln und mit Zertifikaten hofft der Schweizer Tourismus, den Aufschwung zu schaffen. Weil die Impfung eine wichtige Voraussetzung für die Normalisierung ist, setzt sich der Geschäftsführer von HotellerieSuisse Graubünden, Jürg Domenig, für eine möglichst hohe Impfquote bei Gästen und Angestellten ein.
Die Impfung sei der Weg für sichere Ferien und gesunde Betriebe, sagte Domenig gegenüber der «SonntagsZeitung». Derzeit sei der Aufwand in den Hotels zum Schutz vor dem Coronavirus noch hoch. Mittelfristig sei die Impfung deshalb das Eintrittsticket für Hotels.
Eine Studie des des Marktforschungsunternehmens Link bringt an den Tag, was die Schweizerinnen und Schweizer von ihren Landsleuten halten. So schätzen sie ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger in hohem Grade als pünktlich, zuverlässig und zielstrebig ein, wie der «SonntagsBlick» schreibt.
Hingegen empfindet nur gut die Hälfte der befragten Personen die Mitmenschen als tolerant. Gar nur knapp jeder Zweite findet, dass Mut eine verbreitete Eigenschaft in der Schweiz ist. Weniger als 5 Prozent ernährt sich laut der Studie vegetarisch und nicht einmal 2 Prozent vegan. Knapp ein Viertel hat jedoch angegeben, den Fleischkonsum bewusst zu verringern.
Nebenbeschäftigungen und öffentliche Ämter werden im Verteidigungsdepartement nicht genügend transparent deklariert. Mögliche Interessenkonflikte würden nicht offengelegt, nicht richtig dokumentiert oder durch Vorgesetzte inhaltlich nicht korrekt beurteilt, schreibt die «NZZ am Sonntag».
Dieses Fazit zieht die interne Revision des Verteidigungsdepartements (VBS) in einem Prüfbericht. Die Inspektoren untersuchten, ob die Angestellten im Departement ihre Nebenbeschäftigungen und öffentlichen Ämter pflichtgetreu den Vorgesetzten melden und diese nebenberuflichen Tätigkeiten wie vorgeschrieben elektronisch erfassen. Gegenüber der letzten Revision vor zwei Jahren hat sich die Situation verbessert.
Trotz Unwettern und Hochwasser kosten Gemüse in der Schweiz weniger als in früheren Jahren. Der Warenkorb Obst und Gemüse des Bundesamtes für Landwirtschaft war laut der «SonntagsZeitung» deutlich günstiger zu haben als im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2020. Die Importe sorgten dafür, dass sich die Folgen des schlechten Wetters nur beschränkt auf die Konsumentenpreise auswirkten.
In einzelnen Fällen blieben die Schweizer Gemüseproduzenten gar auf ihrer knappen Ware sitzen, weil der Handel sich bereits im Winter mit billigerem Gemüse aus dem Ausland eingedeckt hatten, wie der «SonntagsBlick» schreibt. Das habe die Branche noch nie erlebt.
Bio-Lebensmittel sind den meisten Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz zu teuer. Zwar sagen laut «NZZ am Sonntag» vier von fünf Personen, dass Nachhaltigkeit einen relevanten Einfluss auf ihre Essgewohnheiten habe. Wenn es aber darum geht, das Portemonnaie zu zücken, zeigen sie sich zurückhaltend.
Wie eine Umfrage der Beratungsfirma Deloitte bei 1500 Personen zeigt, ist bei Mehrkosten von 50 Prozent nur noch jeder Fünfte bereit, Bioprodukte zu kaufen. Nach Biostandard hergestellte Lebensmittel kosten laut Bundesamt für Landwirtschaft über alle Produktkategorien hinweg 48 Prozent mehr. Bio-Milch ist rund ein Drittel teurer als normale Milch. Beim Gemüse beträgt die Differenz jedoch satte 77 Prozent.
Statt Wölfe und Bären abzuschiessen, sollten sie touristisch vermarktet werden. Das fordert Jürg Schmid, der ehemalige Direktor von Schweiz Tourismus und heutige Präsident von Graubünden Ferien, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. In der Schweiz gebe es viel zu wenige Angebote, Wildtiere zu beobachten – vor allem im hochpreisigen Segment.
Die Schweiz verpasse gerade den grossen Trend des Ökotourismus, schreibt Schmid in einer Studie, die er im Auftrag des Bundesamts für Umwelt verfasst hat. Dabei seien nachhaltige Naturerlebnisse so gefragt wie nie – und sie würden sogar zum Schutz von Tieren und Landschaften beitragen.
Nach dem Ausschluss der Schweiz von den EU-Forschungsprogrammen werden in der Politik die Stimmen lauter, die vom Bundesrat fordern, er solle sich stärker für die Schweizer Spitzenforschung einsetzen.
SP-Aussenpolitiker Eric Nussbaum schlägt vor, dass Aussenminister Ignazio Cassis mit der EU Gespräche aufnimmt, damit die Schweiz die Rahmenvereinbarung für die Teilnahme an den EU-Programmen noch in diesem Jahr aushandeln und unterzeichnen könne. Der liberale Nationalrat Christoph Eymann teilt diese Ansicht. Der Bundesrat müsse mehr unternehmen, um Brüssel klarzumachen, dass die Schweiz bei Horizon Europe dabei sein wolle.
Die Schweiz hätte laut einem Bericht der «NZZ am Sonntag» gute Chancen, die Abkoppelung der Schweizer Medtech-Branche vom EU-Markt mit einer Klage anzufechten. Die internationale Anwaltskanzlei Sidley hat im Auftrag des Verbandes Medtech Europa ein Rechtsgutachten erstellt, das aufzeigt, dass die EU-Kommission mit ihrem Vorgehen bestehende internationale Verträge verletzt.
Sie räumen einer Klage vor dem europäischen Gerichtshof oder der Welthandelsorganisation gute Chancen auf Erfolg ein. Schweizer Medtech-Firmen und der Bund zögern aber damit, die EU vor Gericht zu ziehen. Beim Departement für Wirtschaft (WBF) heisst es, man habe zusammen mit dem EDA und dem EJPD die rechtliche Lage geprüft. Die Schweiz halte sich alle Handlungsoptionen offen. (viw/sda)
Irgendwie sind meine Freunde und ich zur Erkenntnis gelangt, dass trotzt positivem Menschenbild, irgendwo eingestanden werden muss, dass ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung nicht all zu helle ist…