Schweiz
Wirtschaft

Preise Schweiz: Zeitschriften und Kleider massiv teurer

So viel tiefer müssen Schweizer für Zeitschriften und Kleider in die Tasche greifen

23.05.2019, 10:2023.05.2019, 10:41
Mehr «Schweiz»
ZUR FRUEHLINGSSESSION VOM 5. MAERZ 2018 MIT THEMEN WIE ZEITSCHRIFTENPREISE, ZERSIEDELUNG, ERHALT VON STROMPRODUKTIONSANLAGEN UND DEM CASSIS-DE-DIJON PRINZIP, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL Z ...
Bild: KEYSTONE

Die Schweiz ist und bleibt eine Hochpreisinsel in Europa. Das zeigt sich eindrücklich am Beispiel von Zeitschriften und Kleidern. Für diese bezahlen Schweizer massiv mehr als Konsumenten in den Nachbarländern.

So kostet ein Warenkorb von identischen Zeitschriften in der Deutschschweiz 51 Prozent mehr als in Deutschland, wie eine von der Schweizer Stiftung für Konsumentenschutz und ihren Allianz-Partner FRC und ACSI am Donnerstag veröffentliche Erhebung zeigt. Dabei wurden im April 2019 die Preise von 115 Zeitschriften in der Schweiz mit denen im angrenzenden Ausland verglichen.

In der Französischen Schweiz beträgt der Preisunterscheid im Vergleich zu Frankreich im Mittel gar fast 57 Prozent. Im Tessin sind die Zeitschriften durchschnittlich sogar mehr als doppelt so teuer wie in Italien (+127%).

Im Vergleich zu Deutschland finden sich bei den Zeitschriften Bravo (+92%), Cosmopolitan (+86%) und Bravo Girl (+85%) die grösste Preisdifferenz. Die kleinste finden sich bei Monopol, Merian und Psychologie Heute, wobei diese Zeitschriften immer noch zwischen 18 Prozent und 29 Prozent mehr kosten als in Deutschland.

Der grösste Preisunterschied überhaupt besteht bei der Zeitschrift Quattroruote. In Italien kostet diese umgerechnet 5.65 Franken und in der Schweiz 19.50 Franken, ein Preisunterschied von 245 Prozent.

Stabile Preisdifferenz in letzten fünf Jahren

In den letzten fünf Jahren haben sich die Preisdifferenzen bei den Zeitschriften kaum verändert, wie es in der Studie heisst. Im Juni 2014 hatten die Zeitschriften in der Schweiz durchschnittlich 49 Prozent mehr gekostet als in Deutschland. Gegenüber Frankreich betrug die Differenz damals 55 Prozent und gegenüber Italien 124 Prozent.

Deutlich mehr als ihre Nachbarn bezahlen Schweizer auch für Kleider. Allerdings fällt die Differenz geringer aus als bei den Zeitschriften. So sind Kleider in der Schweiz 25 Prozent teurer als in Deutschland, Frankreich und Italien. Zum Preisvergleich wurden 150 Produkten der Anbieter Esprit, H&M, Mango, Vero Moda und Zara herangezogen.

Preisunterschied bei Esprit am grössten

epa07446225 A woman walks past Zara, a Spanish fast fashion retailer store in Taipei, Taiwan, 13 March 2019 (issued 18 March 2019). Spain started its pork import to Taiwan in 2014 and has since become ...
Bild: EPA/EPA

Allerdings variiert der «Zuschlag Schweiz» je nach Anbieter beträchtlich: Sind es bei H&M «nur» 17 Prozent, kosten bei Esprit Schweiz identische Kleider 32 Prozent mehr als in den drei Nachbarländern. Im Mittelfeld befinden sich Vero Moda (+22%), Mango (+23%) und Zara (+28%).

Mehrwertsteuerbereinigt wären die Preisunterschiede gar noch deutlich grösser, da die Schweiz den tiefsten Mehrwertsteuersatz der untersuchten vier Länder habe, schreibt der Konsumentenschutz.

Die Preisunterschiede bei den Kleidern sind wie bei den Zeitschriften über die letzten Jahre ebenfalls relativ stabil geblieben: Zwischen 2012 und 2016 waren Kleider in der Schweiz (mit einer Ausnahme) immer zwischen rund 25 und 31 Prozent teurer als im angrenzenden Ausland. (aeg/sda/awp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Besser als Aktien: Alltagsgegenstände, die massiv an Wert gewinnen
1 / 17
Besser als Aktien: Alltagsgegenstände, die massiv an Wert gewinnen
Game&Watch-Spiele: Ab dem Jahre 1980 produzierte Nintendo die ersten Vorläufer des «Game Boys», die sogenannten Game&Watch-Spiele. Je nach Modell, Zustand und vor allem Zustand der Verpackung werden heute vierstellige Preise dafür bezahlt. Für das hier abgebildete Super Mario Bros. können Preise bis zu 700 Franken erzielt werden. bild: youtube.com
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Die Preise für Schönheits-OPs sinken, aber wieso?
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
SBB-Chef Vincent Ducrot: «Es muss nicht unbedingt alles mit der Bahn erreichbar sein»
Die SBB wollen bis 2040 klimaneutral werden. Konzernchef Vincent Ducrot erklärt im Interview, wie sie das erreichen möchten und weshalb Züge oft nicht mit dem Individualverkehr mithalten können.

Herr Ducrot, die SBB möchten das klimafreundliche Reisen mit über 200 Massnahmen fördern. Welche fällt ins Gewicht?
Vincent Ducrot:
Wir wollen bis 2040 klimaneutral werden. Ohne Kompensation. Das geht nur durch ein Zusammenspiel verschiedener Massnahmen wie neuere und effizientere Züge und die komplette Umstellung auf erneuerbare Energie. Aktuell fahren Züge der SBB zu 90 Prozent mit Strom aus Wasserkraft und zu 10 Prozent aus Kernkraft. Das wird sich bereits 2025 ändern.

Zur Story