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Wirtschaft

Gefühlte Inflation: Lebensmittel in der Schweiz im Juni erneut teurer

«Gefühlte Inflation»: Lebensmittel in der Schweiz im Juni erneut teurer

Alltagsgüter in der Schweiz sind im Juni erneut teurer geworden. Die sogenannte «gefühlte Inflation» lag dabei gleichauf mit der offiziellen Teuerungsrate.
25.07.2024, 09:56
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Laut dem am Donnerstag publizierten Comparis-Konsumentenpreisindex stiegen die Preise für Alltagsgüter in der Schweiz im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,3 Prozent. Damit nahmen die ausgewählten Alltagsgüter, die der Index betrachtet, im Schnitt in gleichem Masse zu wie die Preise gemäss dem offiziellen Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Die Inflation in der Schweiz ist im Januar etwas gestiegen. (Archiv)
Alltagsgüter wie Lebensmittel wurden auch im Juni wieder teurer. Bild: sda

Im Vergleich mit dem Vormonat Mai erhöhten sich die Preise gemäss Comparis jedoch um 0,4 Prozent, während der LIK sich zum Vormonat nicht verändert hat.

Der Preis für Elektrizität stieg gemäss den Angaben im Vergleich mit Juni 2023 mit 17,8 Prozent am stärksten. An zweiter Stelle folgte Zucker mit einem Plus von 11,0 Prozent. Dabei hatten die Preise für Zucker bereits ein Jahr zuvor – also von Juni 2022 bis Juni 2023 – um 13,7 Prozent angezogen.

Teure Lebensmittel

Allgemein seien Lebensmittel in den letzten drei Jahren durchschnittlich 6,7 Prozent teurer geworden, so Comparis weiter. Mit gut einem Viertel gingen die Preise für Margarine, Speisefette und -öle sowie Zucker im Lebensmittelbereich in den letzten drei Jahren am stärksten hoch.

Darauf folgen Butter und Schokolade mit über 10 Prozent wie auch Brot, Mehl und Getreideprodukten sowie Milch, Käse und Eier mit fast 10 Prozent. Die Preise für Früchte, Gemüse, Kartoffeln und Pilze, Süsswaren und Glace stiegen mit 1,1 bis 3,5 Prozent hingegen am wenigsten.

«Die Ursachen für die gestiegenen Preise sind vielfältig: Zum einen gibt es höhere Kosten in der Produktion wie etwa durch gestiegene Energiepreise. Daneben sind schlechte Ernteergebnisse für die Preisexplosion verantwortlich, beispielsweise durch zunehmende Wetterextreme», erklärt Dirk Renkert von Comparis. Laut Renkert machen Lebensmittel über einen Zehntel des Konsumbudgets eines Schweizer Haushalts aus.

Im Jahresvergleich wurden Lebensmittel gemäss dem Comparis-Konsumentenpreisindex allerdings billiger, und zwar im Schnitt um 0,4 Prozent.

Der Comparis-Konsumentenpreisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH bildet laut eigenen Angaben die gefühlte Inflation ab, indem er die Daten des Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) um Mieten und dauerhafte Güter wie Personenwagen und Möbel bereinigt. Der LIK misst Preisveränderungen anhand eines repräsentativen Warenkorbs von rund 1050 Waren und Dienstleistungen. (sda/awp)

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62 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Voraus denken!
25.07.2024 07:05registriert März 2022
Die Teuerung beinhaltet wichtige Auslagen wie für Krankenkasse oder Miete NICHT!

Der Warenkorb sollte an die Realität angepasst werden. Wir hätten damit ganz andere Inflationsraten!
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Overton Window
25.07.2024 08:31registriert August 2022
Preiserhöhungen gehen ja noch. Was wirklich nervt, ist die grassierende "Schrinkflation": 80g Schoggi, 90g Schinken, 180g Feta, 1.75l Milch, 225g Kochbutter (!)...

Ich warte schon gespannt auf den ersten 5-er Eierkarton 😡
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Rethinking
25.07.2024 07:28registriert Oktober 2018
Kumuliert über die letzten 4-5 Jahre dürften wir bald bei einem Reallohnverlust von 6% sein…

Die Arbeitgeber gleichen die Inflation bei weitem nicht aus, verlangen aber höhere Preise von den Kunden…
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