Die Schweizerinnen und Schweizer lieben Temu und Co. – die chinesischen Billig-Online-Händler haben sich hierzulande vollkommen etabliert. Laut einer repräsentativen Umfrage, die im Auftrag von Comparis durchgeführt wurde, haben 52 % der Schweizer Bevölkerung im Jahr 2024 mindestens einmal ein Produkt über eine der chinesischen digitalen Plattformen wie Temu, Shein, Wish oder Aliexpress bestellt.
Die Studie zeigt jedoch auch, dass die Konsumgewohnheiten je nach Individuum und Sprachregion des Landes sehr unterschiedlich sind.
So erfährt man beispielsweise, dass Frauen häufiger in diesen Online-Shops einkaufen: 57 % von ihnen lassen sich von den chinesischen Billigwaren verführen, im Vergleich zu 48 % der Männer.
Comparis stellt auch Unterschiede zwischen den Plattformen fest:
Auch wenn sich der Trend zu Temu und Co. in der ganzen Schweiz manifestiert, so gibt es zwischen den Sprachregionen signifikante Unterschiede. Die Tessiner scheinen Shopping bei den Online-Händlern regelrecht zu lieben. Fast 70 Prozent geben an, schon einmal bestellt zu haben. Skeptischer sind die Deutschschweizer, wo eine (sehr knappe) Mehrheit noch nie bestellt hat. Dazwischen liegen die Romands.
Während die Presse regelmässig über zahlreiche Probleme im Zusammenhang mit Temu oder Shein berichtet, scheinen ihre Kunden sich weder von der geringen Qualität der angebotenen Produkte noch von deren potenzieller Gefährlichkeit oder gar Toxizität abschrecken zu lassen: 72 % der Kunden geben an, «sehr zufrieden» oder «eher zufrieden» zu sein. Comparis erklärt dies folgendermassen:
Die Preisfrage steht also im Mittelpunkt. Die Umfrage zeigt, dass Personen mit niedrigem Einkommen und einem geringeren Bildungsniveau «deutlich häufiger» ein Produkt auf den chinesischen Plattformen kaufen.
Für die Kundinnen und Kunden steht der Preis klar an erster Stelle: Er ist der von 71 % der Befragten genannte Hauptgrund, weit vor der Vielfalt des Angebots oder der Schnelligkeit der Lieferung.
Doch der grösste Erfolg von Temu liegt darin, dass der Händler alle anderen Plattformen überholt hat. Zum ersten Mal liegt Temu vor Digitec Galaxus, einer Tochtergesellschaft der Migros, die einst die unangefochtene Königin des Online-Handels in der Schweiz war.
Erkennbar ist, dass die vier chinesischen Giganten ganze 25 Prozent des Marktes halten, während der Anteil von Jeff Bezos' Amazon oder der deutsche Anbieter Zalando nur auf 11 beziehungsweise 15 Prozent kommen.
Die Dominanz einiger weniger ausländischer Akteure in einem stark wachsenden Sektor sorgt in der Schweiz für immer grössere Besorgnis. Laut einer Umfrage der Swiss Retail Federation betrachten 60 Prozent der Schweizer Händler Temu, Shein oder auch Amazon als «besorgniserregend» oder «sehr besorgniserregend».
Die Schweizer Händler fürchten vor allem, ihre Margen kürzen zu müssen und nicht gegen den Preisdruck bestehen zu können, den Temu und die anderen E-Commerce-Giganten ausüben.
Bei Direktkauf ist das nicht so.
Deshalb aufgepasst bwispielsweise bei Artikel für Kinder.