Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hebt seine Prognose für das Wirtschaftswachstum 2015 leicht an. Nach 0,8 Prozent in der Juni-Prognose geht es in seinem neuesten Ausblick vom Donnerstag von einem BIP-Wachstum von 0,9 Prozent aus.
Die markante Frankenaufwertung seit Mitte Januar habe die Konjunkturentwicklung in der ersten Hälfte des Jahres 2015 praktisch zum Stillstand gebracht, meldet das Seco. Die Exporte litten neben der Frankenstärke auch unter einer lahmenden Weltwirtschaft. Wachstumsimpulse kamen von der Inlandnachfrage, besonders vom Privatkonsum und den Ausrüstungsinvestitionen.
Trotz einer leichten Entspannung an der Wechselkursfront gehen die Seco-Experten von einer weiterhin verhaltenen Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte aus. Die Handelsbilanz dürfte weiterhin auf dem Wachstum lasten.
Die Lage dürfte sich erst 2016 wieder festigen. Dabei sollten auch die Exporte wieder einen positiven Beitrag zum BIP-Wachstum leisten. Wichtige Voraussetzung dabei ist aber, dass die internationale Konjunktur weiterhin aufwärts zeigt und insbesondere der Euroraum sich weiter erholt.
Für 2016 geht das Seco weiterhin von einer moderaten Beschleunigung aus. Es nimmt seine Wachstumsprognose aber von 1,6 Prozent im Juni auf 1,5 Prozent zurück. Damit dürfte die Schweizer Wirtschaft zwei Jahre lang unterdurchschnittlich wachsen. Ihr Wachstumspotenzial liegt gemäss Seco um 2 Prozent.
Die internationale Konjunktur ist gemäss dem Befund von gegenläufigen Entwicklungen zwischen Industrie- und Schwellenländern geprägt. In vielen Schwellenländern kühlte sich das Klima ab, Russland und Brasilien sind in der Rezession und finden derzeit nicht heraus.
Im Sommer kamen Sorgen wegen China hinzu, wo eine harte Landung befürchtet wird. So dürften die Impulse aus den Schwellenländern in den kommenden Quartalen gedämpft bleiben. Dagegen nahm die US-Konjunktur wieder Fahrt auf. (sda/meg)