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10.12.2019, 11:1510.12.2019, 13:05
Das ging schnell. Die Journalisten haben keine Fragen mehr, Ribar und Ducrot haben ebenfalls fertig erzählt. Wir dürfen gespannt sein, was der Romand bei den SBB bewirken kann.
So mit CV und Motivationsschreiben? Wahrscheinlich nicht. Ducrot weicht der Frage aus, will keine direkte Antwort geben. Man kenne sich eben in der Bähnler-Szene. Ribat eilt zur Hilfe und sagt, dass es nicht viele mögliche Kandidaten gegeben hätte, natürlich sei Ducrot da mit auf der Liste gewesen.
... sagte Ribar, doch die Meisten hätten die Öffentlichkeit gescheut, die dieser Job mit sich bringe. Auch Frauen seien unter den möglichen Kandidaten gewesen.
Ducrot und Ribar haben schon fertig geredet. Nun dürfen die Journalisten Fragen stellen. Ducrot wird gefragt, wie es zu seiner Anstellung gekommen sei, da er vor ein paar Monaten in einem Interview noch gesagt habe, dass er sich zu alt dafür fühle (Ducrot ist 57 Jahre alt). Seine Antwort: «Ich fühle mich mittlerweile bereit dafür und kann mit vollem Elan die neue Herausforderung anpacken».
Ducrot ist zweisprachig. Er beginnt auf Französisch, wechselt dann aber auf Deutsch. Er sei schon lange bei der SBB und würde einen grossen Erfahrungsschatz mitbringen. Auch sei er äusserst kundenorientiert.
Bis zu seinem Amtsantritt am 1. April werde er zudem keine Interviews geben.
Monika Ribar erklärte in den ersten fünf Minuten, wieso man sich für Ducrot entschieden hat. Man habe sich auch ausserhalb der SBB umgeschaut, doch schlussendlich entschied man sich für Ducrot, weil er die Kernanforderungen Erfahrung, Affinität zur Bahn und zur Schweiz optimal vereinigt.
Die SBB-Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar eröffnet die Pressekonferenz.
«Sicherheit, Pünktlichkeit, Sauberkeit stehen für mich an erster Stelle», sagte Ducrot. «Dazu gehört auch eine gute Kundeninformation für die Reisenden, insbesondere im Störungsfall». Er freue sich, zur SBB zurückzukehren.
«Vincent Ducrot kennt die integrierte Bahn à fond und ist in der ÖV-Branche, in der Politik und mit den Sozialpartnern sehr gut vernetzt», sagte Verwaltungsratspräsidentin Monika Ribar. Für die SBB gehe es in einer Zeit mit starkem Verkehrswachstum und sehr vielen Bauarbeiten darum, «das Kerngeschäft zu stabilisieren und zu verbessern, aber auch Weiterentwicklungen sorgfältig anzugehen. Vincent Ducrot ist die ideale Persönlichkeit für die kommenden Herausforderungen».
Der zweisprachige Elektroingenieur gilt als Eisenbahner alter Prägung. Er hat an der ETH Lausanne studiert und stiess 1993 zu den SBB, wo er vorerst in der Informatik tätig war. Die Bundesbahnen lernte er zu einer Zeit kennen, als bei ihnen fast alles der flächendeckenden Grundversorgung untergeordnet war, sie dem Primat der Politik unterstanden – und ein Generaldirektor sie führte, nicht ein CEO. Vincent Ducrot war ein Weggefährte des legendären SBB-Chefs Benedikt Weibel.
Bild: KEYSTONE
Ducrot wird der Bahn-Chef im Land des Bahn-Meisters: Die Schweiz bleibt nämlich unangefochten Europameisterin im Zugfahren. 2018 benutzte jeder Einwohner im Schnitt 71 Mal die Bahn und legte dabei fast 2400 Kilometer zurück.
Damit wird in der Schweiz rund doppelt so häufig Bahn gefahren wie in den Ländern auf den weiteren Plätzen der Rangliste, wie der Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr (Litra) am Dienstag mitteilte. Gegenüber der letzten Erhebung sind die Zahlen für die Schweiz allerdings minim rückläufig. 2016 bestieg jede Schweizerin und jeder Schweizer 72 Mal einen Zug und legte insgesamt 2463 Kilometer zurück.
Vincent Ducrot wird neuer Chef der SBB. Der Verwaltungsrat bestimmte den 57-Jährigen zum Nachfolger von Andreas Meyer, der nächstes Jahr zurücktritt. Das bestätigten zwei voneinander unabhängige Quellen gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Dienstag. (sda)
Bild: EQ IMAGES
Nach knapp 13 Jahren an der Spitze der SBB wird CEO Andreas Meyer im nächsten Jahr seinen Hut nehmen. Nun präsentieren die Schweizerischen Bundesbahnen den Nachfolger: Vincent Ducrot, bisher Chef der Freiburgischen Verkehrsbetriebe.
An der Medienkonferenz um 13 Uhr wird der Neue vorgestellt.
(aeg)
33 Schweizer Bahnhöfe aus dem letzten Jahrhundert
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33 Schweizer Bahnhöfe aus dem letzten Jahrhundert
Solothurn, 24. September 1972. (Quelle: SBB Historic)
SBB-CEO Andreas Meyer räumt Fehler ein
Video: srf
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