Erhöhte Hotelpauschale für Kadermitglieder der Armee, vermehrt kranke Angestellte und gelockerte Konfiszierung von Kokain: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen. Die Schlagzeilen in nicht verifizierten Meldungen:
Die Schweizer Armee hat vergangenes Jahr 121'000 Hotelübernachtungen für Militärangehörige gebucht. Die Armee generiert damit mehr Übernachtungen als etwa Touristinnen und Touristen aus Japan, wie die «NZZ am Sonntag» nach Anfrage beim Verteidigungsdepartement (VBS) schrieb. Das kostete die Armee rund 8,5 Millionen Franken. Im laufenden Jahr dürften weitere 3 Millionen Franken dazukommen. Denn höheren Unteroffizieren und Offizieren stehen neu 100 statt 70 Franken pro Nacht zur Verfügung. Das Frühstück nehmen Kadermitglieder mit der Truppe ein. Die Hotels würden dem Militär wohl preislich stark entgegenkommen, schrieb die Zeitung.
Arbeitnehmende im Vollzeitpensum haben sich im vergangenen Jahr häufiger als in Vorjahren krankgemeldet. Sie fielen durchschnittlich 9,3 Tage aus, wie die «SonntagsZeitung» basierend auf Daten des Bundesamts für Statistik schrieb. Die Absenzen waren demnach rund ein Fünftel höher als während und ein Drittel höher als vor der Coronapandemie. Die Gründe seien vielfältig. Die Pandemie weckte ein stärkeres Gesundheitsbewusstsein. Der Jahrhundertsommer letztes Jahr brachte mehr Freizeitunfälle. Zudem leiden besonders junge Menschen vermehrt unter psychischen Erkrankungen. Die Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen fehlte am häufigsten. Ihre Absenzen nahmen ab der Pandemie deutlich zu.
Die Polizei darf kleine Mengen harter Drogen wie Kokain und Heroin nicht mehr konfiszieren. Zumindest, wenn die Drogen für den Eigenkonsum vorgesehen sind, wie die «SonntagsZeitung» schrieb. Der neuen Regelung liegt ein Entscheid des Bundesgerichts zugrunde. Es hatte entsprechend bei Cannabis geurteilt. Das Urteil gilt auch für harte Drogen, wie zwei vom Bundesgericht anerkannte Juristen im Bereich des Betäubungsmittelrechts der Zeitung sagten. Das Bundesgericht bezog sich nicht nur auf Cannabis, sondern auf illegale Suchtmittel. Die Staatsanwaltschaft St.Gallen forderte eine national einheitliche Interpretation des Entscheids und eine entsprechende Praxis.
Bundespräsident Alain Berset hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum sofortigen Rückzug aus der Ukraine gedrängt. «Russland hat mit diesem Angriff fundamentales, internationales Recht krass verletzt», sagte er im Interview mit «SonntagsBlick». Es brauche eine Lösung, um den Krieg zu beenden. Vom UNO-Sicherheitsrat verspricht sich Berset diese nicht. Dort hat Russland ein Vetorecht. «Umso wichtiger ist es, mit der Ukraine solidarisch zu bleiben», sagte der Bundesrat. Doch auch Konflikte in anderen Teilen der Welt dürften nicht ignoriert werden. Solidarität betreffe nicht nur den europäischen Kontinent.
Die Aussenpolitischen Kommissionen (APK) des National- und Ständerats wollen den Bundesrat bezüglich der Vorwürfe aus den USA zur Rede stellen. Der Präsident der APK des Nationalrats, SVP-Nationalrat Franz Grüter, hat für die nächste Sitzung Bundesrat Guy Parmelin und Ignazio Cassis eingeladen, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. Die Vorwürfe der USA versteht er als Eingriffe in die Souveränität der Schweiz. Die Helsinki-Kommission, ein Gremium des US-Kongresses, hatte der Schweiz jüngst Korruption und Hilfe zur Geldwäscherei vorgeworfen. Die Vorwürfe stehen auch auf den Traktanden der nächsten ständerätlichen APK-Sitzung.
Die Credit Suisse (CS) hat zwei Tage vor der Notfusion mit der UBS die umstrittenen AT1-Anleihen zurückkaufen wollen. Die Finanzmarktaufsicht Finma lehnte das ab, wie die «SonntagsZeitung» anhand Quellen der CS-Geschäftsleitung sowie der Finma schrieb. Den Rückkauf wollte die CS nutzen, um Vertrauen zurückzugewinnen. Das blieb der Bank verwehrt. Die Übernahme der CS durch die UBS war bereits beschlossen. Auch entschieden war, dass die Besitzer der Anleihen ihr Geld an UBS-Aktionäre verlieren werden. Die UBS und Finma stellen sich auf den Standpunkt, dass es sich nur um eine bestimmte Tranche von AT1-Obligationen gehandelt hätte.
SRG-Generaldirektor Gilles Marchand hat Verständnis für die Verzögerung bei den SRG-Konzessionen gezeigt. Es sei legitim, dass der Bundesrat vor dem Hintergrund der Halbierungs-Initiative alle Möglichkeiten prüfe, sagte er im Interview mit «SonntagsBlick». Die Initiative bezeichnete er als «Attacke auf die Schweiz und ihre Vielfalt». Sie sei für den gesamten Medienplatz gefährlich. Der Kritik, dass die SRG etwa mit dem Ausbau ihres Onlineportals zur Konkurrenz von hiesigen Medien wird, konterte er mit einer norwegischen Studie. Der Service public habe mit seinem Onlineauftritt demnach den Privaten geholfen. Mit dem Bundesamt für Kommunikation und dessen Vorsteher, Bundesrat Albert Rösti, stehe Marchand in Kontakt.
Der Sohn des russischen Entwicklers der Lancet-Killerdrohne hat bei der UNO in Genf ein Praktikum erhalten. Für mindestens sechs Monate arbeitet der Sohn von Alexander Sacharow in der Schweiz, wie die Tamedia-Zeitungen «Le Matin Dimanche» und «SonntagsZeitung» schrieben. Erstmals berichtete das unabhängige russische Medium iStories über das Praktikum. Das Unternehmen Sacharows untersteht westlichen Sanktionen. Die Familie selbst nicht. Der 23-jährige Sacharow Junior ist im Institut für Abrüstung tätig. Das Institut setze sich für eine «stabile und sichere Welt» ein. Die UNO habe ihn aufgrund seiner Qualifikationen in einem wettbewerbsorientierten Verfahren eingestellt.
Für die jurassische Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider ist der Zeitpunkt für die Herausgabe des Unspunnensteins gekommen. Der Stein lag nach seiner ersten Entwendung 1984 keine zwei Kilometer von ihrem Wohnhaus entfernt versteckt, wie die «NZZ am Sonntag» schrieb. «80 Zentimeter tief haben wir ihn vergraben», sagte Jean-Marc Baume. Er ist der Cousin von Baume-Schneiders Mann und ein hartnäckiger Separatist. 2005 hatten Widerstandskämpfer den Stein ein weiteres Mal entwendet. Beide Diebstähle sind verjährt. Der Unspunnenstein bleibt ein Symbol des jurassischen Widerstandes. Bis zur Unspunnen-Schwinget in drei Wochen wird er wohl nicht auftauchen.
Der häufige Smartphone-Gebrauch hat bei Kindern zur verzögerten Sprachentwicklung geführt. Immer mehr drei- bis vierjährige Kinder würden nicht oder nur sehr schlecht sprechen, sagte Simone Hardt Steffenino des Universitätsspitals Genf zu «Le Matin Dimanche». Die Assistenzärztin in der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie führte das auf täglich mehrere Stunden vor dem Bildschirm zurück. «Sie sprechen sehr wenig oder nehmen eine etwas roboterhafte Sprache an», sagte sie und sprach von einer «Pseudosprache». Die Kinder würden auch Wörter verwenden, die sie mechanisch wiederholten – ohne deren Bedeutung zu kennen. Auch englische Wörter würden sie benutzen.
Die Stadt Zürich hat eine Kinderkrippe der Scientology-Sekte in Zürich Altstetten bewilligt. Die Kinder werden dort im Geiste der Ideologie von Scientology erzogen, wie «SonntagsBlick» schrieb. Städtische Subventionsgelder erhält die Krippe laut Sprecherin des Zürcher Sozialdepartements nicht. Es hat für bis zu zwölf Kinder Platz. Im Handelsregister weist der zuständige Elternverein die Verbindung zu Scientology aus – auf der Webseite nicht. Die Betreiber der Kinderkrippe betonten, dass die Betreuerinnen und Betreuer über staatliche Ausbildungen verfügten und die in der Ausbildung gelernten Grundsätze anwendeten. (sda)
‚Häufiger Handy-Gebrauch verzögert Sprachentwicklung‘
Schlagzeilen grad nacheinander. Die Pointe gefällt mir. Allerdings habe ich meine Zweifel, ob das vielen auffällt 🙈 So von wegen häufigem Handy-Gebrauch.