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Das ist die reichste Zürcher Gemeinde

Rüschlikon ist die reichste Zürcher Gemeinde.
Rüschlikon ist die reichste Zürcher Gemeinde.keystone

Reichste Zürcher Gemeinde: Goldküste von Pfnüselküste abgelöst

Lange lag die reichste Zürcher Gemeinde an der Goldküste. Jetzt liegt die reichste Gemeinde gegenüber. Eine Person könnte dafür verantwortlich sein.
17.07.2025, 10:5217.07.2025, 13:31
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Lange Zeit war Küsnacht die reichste Gemeinde des Kantons Zürich. Vor zwei Jahren wurde die Gemeinde am rechten Zürichseeufer dann von seinem Nachbar Erlenbach von der Spitze verdrängt. Nun ist aber auch diese Gemeinde als reichste Gemeinde abgelöst worden – von einer Gemeinde der Pfnüselküste.

2024 wurde Rüschlikon die finanzstärkste Gemeinde, schreibt der Tagesanzeiger. Dies ist den neusten Zahlen des innerkantonalen Finanzausgleichs zu entnehmen. Die Steuerkraft pro Einwohnerin oder Einwohner liegt in Rüschlikon bei 19’724 Franken, was 5300 Franken beziehungsweise rund 40 Prozent mehr als im Vorjahr ergibt.

Reiche Gemeinden am See

Erlenbach kommt im Vergleich auf eine Steuerkraft von 19’302 Franken pro Kopf. Danach kommen die Gemeinden Küsnacht, Zumikon, Herrliberg, Kilchberg und Zollikon. Die Steuerkraft pro Kopf sind die durchschnittlichen Steuereinnahmen pro Kopf, die auf einen Steuerfuss von 100 Prozent umgerechnet werden.

Der Platz der finanzschwächsten Gemeinde wird wie im Vorjahr von Fischenthal mit einer Steuerkraft von 1857 Franken pro Kopf belegt.

Ist diese Person für den Reichtum verantwortlich?

Es stellt sich nun die Frage, wie der plötzliche Reichtum von Rüschlikon kommt. Laut der Zeitung soll eine einzelne Person der Grund dafür sein. Im Jahresbericht der Gemeinde wird ein «nicht zu erwartender Einmaleffekt im Bereich der Einkommenssteuern früherer Jahre der natürlichen Personen» erwähnt. Der Gedanke an Ivan Glasenberg, Ex-Glencore-Chef, liegt nahe, denn dieser wohnt in Rüschlikon. 2023 erwirtschaftete Glasenberg durch seinen Dividendenanteil an dem Unternehmen rund 500 Millionen Franken.

ZUR MELDUNG, DASS DER SCHWEIZER ROHSTOFFHAENDLER GLENCORE IM VERGANGENEN JAHR EINEN VERLUST VON KNAPP 5 MILLIARDEN FRANKEN HINNEHMEN MUSS, STELLEN WIR IHNEN AM DIENSTAG 1. MAERZ 2016 FOLGENDES ARCHIVB ...
Ivan Glasenberg könnte für den Sprung Rüschlikons verantwortlich sein. Bild: EPA

Eine andere Erklärung böten die Kirchensteuern. Da Ivan Glasenberg aus einer jüdischen Familie kommt, hätte er damit dann nichts zu tun. Wegen des Steuergeheimnisses bleibt dies wohl weiter ein Mysterium.

So viel fliesst in den Finanzausgleich

Vom Überschuss von 39 Millionen Franken fliessen 90 Prozent in den Finanzausgleich. Knapp vier Millionen Franken bleiben bei der Gemeinde Rüschlikon. Die Einwohnerinnen und Einwohner müssen sich aber nicht grämen, denn Rüschlikon ist mit einem Steuerfuss von 75 Prozent die drittgünstigste Zürcher Gemeinde.

(kek)

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16 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Trio_Duo
17.07.2025 14:07registriert Februar 2025
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Rich!!!!
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chicadeltren
17.07.2025 12:00registriert Dezember 2015
Den Satz zu den Kirchensteuern verstehe ich jetzt nicht ganz, da fehlt irgendwie Kontext. Sind die Kirchensteuereinnahmen so gestiegen in Rüschlikon oder wie?
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Linksrechtsblablabla
17.07.2025 12:21registriert Januar 2021
Da sieht man das die Besteuerung nicht funktioniert. 500 mio einkommen bei 20% wären 15625 steuern pro kopf in dieser kleinen gemeinde. Und da lebten ja vorher nicht nur arme.
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