«Die Tank-Sauerei geht weiter …», schimpfte die Bild-Zeitung unlängst und meinte, folgende «Sauerei» entdeckt zu haben: der Preis von Rohöl sei zwar gesunken, doch die «Öl-Riesen» würden diese Kostensenkung nicht vollständig weitergeben an den Tankstellen. Als Kronzeuge wird der Verband der deutschen Automobilisten herangezogen. Der ADAC hat festgestellt:
Tatsächlich hat es an den Weltmärkten für Rohöl eine überraschende Wende gegeben. Nachdem Russland am 24. Februar in die Ukraine eingefallen war, schoss der Rohölpreis in die Höhe. Doch inzwischen wird das schwarze Gold schon seit Wochen billiger und noch billiger, bis es diese Woche geschehen ist: Rohöl kostet wieder ungefähr so viel wie vor der russischen Invasion – nämlich weniger als 100 Dollar pro Fass.
Nach diesem Auf und Ab stellen sich tatsächlich Fragen. Als Rohöl teuer wurde, haben da die «Öl-Riesen» bloss diese Kostensteigerungen weitergegeben – oder setzten sie die Preise höher als nötig und optimierten so nebenbei ihre Marge? Und jetzt, da Rohöl billiger wird, sinken die Preise an den Zapfsäulen genauso schnell – oder nehmen es die Ölkonzerne da gemütlicher? Wird Benzin wieder so teuer wie zuvor?
Eine «Tank-Sauerei» wird anscheinend auch in der Schweiz von vielen Autofahrern und Autofahrerinnen vermutet. Beat Niederhauser, Stellvertreter des Preisüberwachers, sagt zu CH Media:
Der Preisüberwacher führt derzeit eine Untersuchung durch, die klären soll, ob in der Schweiz überzogene Treibstoff-Margen eingelöst wurden. Auch wenn diese Untersuchung noch andauert, ist für Niederhauser klar: mehr Transparenz könnte die Tankstellen dazu bewegen, auch sinkende Preise schneller weiterzugeben. Denn je mehr Übersicht es gibt, desto rascher passen die Mineralölfirmen die Preise auch gegen unten an, weil sie nicht von der Konkurrenz abgehängt werden wollen.
Wenn der Preis dort wieder sinkt bedenkt man auf einmal die Raffineriekette und die Lagerhaltung.
So etwa geht die Mischrechnung zur Gewinnmaximierung.