Diese Automarken haben angekündigt, bis 2035 oder früher in Europa zu 100 Prozent elektrisch zu werden:
Die obenstehenden Marken kommen gemeinsam auf einen Marktanteil von 84 Prozent in Europa. Anders gesagt: Auch ohne das bis 2035 anrollende EU-Verbot für Benzin- und Dieselautos ist das branchenseitige Bekenntnis zum Elektroauto längst da. Allerdings gibt es auch prominente Ausnahmen.
Diese Automarken haben noch nicht kommuniziert, bis wann sie in Europa zu 100 Prozent elektrisch sein wollen:
Die folgende Übersicht zeigt, bis wann welcher Hersteller in Europa rein elektrisch werden will.
Alfa Romeo gehört wie Fiat, Opel oder Peugeot zum Stellantis-Konzern, der aktuell den Grossteil seiner 14 Auto-Marken zu reinen E-Auto-Herstellern umbaut. Bei Alfa Romeo sollen bereits 2027 nur noch E-Autos vom Band laufen.
Der deutsche Premium-Hersteller setzt in Europa auf Elektroautos und schreibt: «Ab 2026 werden alle neuen Audi-Modelle vollelektrisch sein. Verbrennungsmotoren werden bis 2033 aus dem Verkehr gezogen – zwei Jahre früher, als es die EU-Gesetzgebung vorsieht.» 2026 will die zum VW-Konzern gehörende Marke mit einem SUV das letzte Verbrenner-Modell präsentieren, das bis 2033 verkauft werden soll. Danach ist Schluss.
BWM ist einer der wenigen grossen Autobauer, der sich mit einem konkreten Ausstiegstermin schwertut. Zwar lancierten die Deutschen zuletzt gleich mehrere neue E-Autos, aber augenscheinlich will man in Europa bis zuletzt, sprich 2035, weiterhin Benziner und Plug-in-Hybride verkaufen – in anderen Weltregionen auch länger.
Dennoch wird die neue Fahrzeugplattform, die BMW für alle Modelle ab 2025 entwickelt, rein elektrisch. Damit ist auch bei den Deutschen das Ende des Verbrennungsmotors eingeläutet.
Nebst Elektroautos mit Akku sollen bei BMW zudem Elektroautos mit Brennstoffzelle und Wasserstoff als Treibstoff eine Rolle spielen – dies allerdings wohl eher in Asien und kaum in Europa.
Fiat zieht seine Verbrenner-Modelle in Europa bis 2027 aus dem Verkehr, weltweit soll dies bis 2030 geschehen. «Zwischen 2025 und 2030 wird unsere Produktpalette schrittweise auf rein elektrische Fahrzeuge umgestellt», sagte Fiat-Chef Olivier François im Juli 2021.
Ford traut sich nur für Europa, ein Enddatum für den Verbrennungsmotor zu nennen: Bis 2030 werden Benziner und Hybridfahrzeuge gestrichen.
In den USA will Ford die Elektrifizierung aber ebenfalls vorantreiben. Derzeit geht der elektrische F-150 Lightning an den Start. Fords F-150 ist seit bald 50 Jahren regelmässig das meistverkaufte Auto der USA. Für viele gilt der neue, elektrische F-150 Lightning daher als wichtigstes E-Auto des Jahres. Der Elektro-Pick-up soll, anders als bislang Tesla, auch ländliche und konservative Bevölkerungskreise ansprechen.
Die Ansage von GM-Chefin Mary Barra glich Anfang 2021 einer Revolution: Ausgerechnet General Motors, Sinnbild der behäbigen US-Autobranche, preschte damals hervor und verkündete das weltweite Aus für den Verbrennungsmotor bis 2035. Eine Hintertüre liess sich GM aber offen: Schwere Fahrzeuge seien vom Vorhaben ausgenommen, kritisierten Fachleute.
Bei den Japanern steht der Ausstieg aus der Produktion von Verbrennungsmotoren erst 2040 an. Danach sollen nur noch Elektroautos und Brennstoffzellenfahrzeuge (Wasserstoffautos) vom Band rollen.
Ziel sei es, bis 2030 weltweit 30 Elektromodelle auf den Markt zu bringen. Bislang taucht in der Modellpalette mit dem Honda E nur ein rein batterieelektrischer Kleinwagen auf.
Hyundai stampft Benzin- und Hybridfahrzeuge in Europa bis 2035 ein. Bis 2040 sollen sie «in den wichtigsten Weltmärkten» der Vergangenheit angehören. Bei Genesis, der Luxus-Marke von Hyundai, sind Verbrenner ab 2030 Geschichte.
Hyundai ist nebst Toyota, Honda und BMW einer der grossen Hersteller, der nicht konsequent auf E-Autos umschwenken will. Die Südkoreaner halten sich die Türe für Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge, die mit Wasserstoff fahren, offen.
Als Nischen- und Premiumhersteller fällt Jaguar der Technologiewechsel besonders einfach: Die Luxus-Marke steht bereits 2025 – zehn Jahre vor der EU-Vorgabe – vollständig unter Strom.
Wie Hyundai steigt auch die Schwestermarke Kia in Europa bis 2035 aus dem Verbrenner aus. Anders gesagt, die Südkoreaner wollen so lange Benziner verkaufen, wie es die EU erlaubt. In anderen wichtigen Märkten, gemeint sind wohl Asien und Nordamerika, lässt man sich bis 2040 Zeit.
Toyotas Premium-Marke Lexus soll bis 2030 zum reinen Elektro-Anbieter in Europa, China und Nordamerika werden.
Mazda hält sich bedeckt. Wie andere japanische Hersteller hat auch Mazda bislang kaum E-Autos im Angebot. Wohl vor allem ausserhalb Europas sollen nebst Stromern weiter Verbrenner angeboten werden, die dereinst mit synthetischen Treibstoffen betrieben werden könnten.
«Bis 2030 sind wir bereit, überall dort vollelektrisch zu werden, wo es die Marktbedingungen zulassen», sagte Mercedes jüngst der Deutschen Presse-Agentur. Die Schwaben unterstreichen, dass sie in Europa viel schneller als von der EU verlangt aus dem Verbrenner aussteigen werden. Mercedes hatte bereits im November 2021 auf der Weltklimakonferenz in Glasgow einen Verkaufsstopp für Verbrenner in den führenden Märkten ab 2035 gefordert.
BMWs Lifestyle-Marke Mini lanciert 2025 das letzte Modell mit Verbrenner-Variante, das bis Anfang der 2030er-Jahre verkauft werden soll. Danach sollen neue Mini ausschliesslich elektrisch fahren. Ein neuer Elektro-Mini ist für 2024 angekündigt.
«Insbesondere im Segment der Kleinwagen unter 10'000 Euro erfahren wir weiterhin eine sehr grosse Nachfrage nach Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Bei diesem Bedarf haben wir aktuell keine Pläne, den klassischen Benzinmotor aus unserem Line-up zu nehmen», sagte 2021 ein Sprecher von Mitsubishi gegenüber autobild.de. Immerhin wollen auch die Japaner «sehr bald» ein neues Elektro-Modell lancieren.
Ein Datum für das Verbrenner-Aus in Europa haben die Japaner noch nicht kommuniziert, aber Nissan arbeitet gemeinsam mit Renault und Mitsubishi an neuen Elektro-Modellen. Bis 2030 sollen 35 neue E-Modelle folgen.
Nissan gehörte 2010 mit dem Leaf zu den E-Auto-Pionieren. Wie bei BMW kam danach lange nichts mehr. Mit dem Ariya steht nun immerhin ein zweites Modell in den Startlöchern.
Opel wird 2028 rein elektrisch, sieben Jahre vor dem EU-Ultimatum. In China soll Opel gar als rein elektrische Marke eingeführt werden. Und ja, auch der legendäre Manta wird zum Stromer, voraussichtlich ab 2026.
Peugeot wird in Europa bis 2030 zur reinen Elektromarke. Damit wird nach DS Automobiles (ab 2024), Alfa Romeo (2027) und Opel (2028) die nächste Auto-Marke im Stellantis-Konzern vollelektrisch. Ausserhalb Europas bieten die Franzosen auch nach 2030 Verbrenner an.
Bis Ende des Jahrzehnts sollen bei Porsche mehr als 80 Prozent der Sportwagen elektrisch über den Asphalt brettern. Was gut klingt, hat einen Haken, da Porsche in dieser Zahl auch Plug-in-Hybrid-Modelle einschliesst.
Grundsätzlich wird auch Porsche künftig elektrisch fahren, nur der legendäre 911er soll auch im kommenden Jahrzehnt mit Verbrennungsmotor röhren, dann allerdings klimaneutral mit synthetischem Kraftstoff (E-Fuel). Ob die EU eine Hintertüre für energieintensive und teure E-Fuels in Personenwagen offenlassen wird, ist hingegen in der Schwebe.
«Renault wird 2030 in Europa zu 100 Prozent elektrisch sein», sagte CEO Luca de Meo Anfang Jahr. Eine Hintertüre halten sich die Franzosen für ihre Budget-Marke Dacia offen: Dacia-Modelle können auch nach 2030 mit Verbrennungsmotor verkauft werden.
Rolls-Royce ist aber 2030 rein elektrisch unterwegs. Das erste Elektroauto der Luxus-Marke wird Spectre heissen und ist für Ende 2023 geplant.
Von der spanischen Volkswagen-Marke Seat gibt es kein konkretes Ausstiegsziel. Der scheidende VW-Chef Herbert Diess sagte bislang nur, dass die Seat-Tochter Cupra ab 2030 eine reine E-Automarke werden wird.
Bei der tschechischen Volkswagen-Marke Skoda sollen bis 2030 50 bis 70 Prozent aller verkauften Autos elektrisch sein. Ein konkretes Ziel, wann der letzte Verbrenner verkauft werden soll, kommuniziert Skoda nicht.
Bis 2035 sollen alle neuen Toyota-Modelle in Westeuropa klimaneutral fahren, sprich Verbrenner keine Rolle mehr spielen. Mit anderen Worten wollen die Japaner so lange wie gesetzlich erlaubt Benziner, Hybrid-Autos und Plug-in-Hybride in Europa anbieten.
Ab 2035 sollen zumindest in Westeuropa nur noch E-Autos mit Akku und elektrische (Nutz)fahrzeuge mit Brennstoffzelle und Wasserstoff als Treibstoff verkauft werden. Vorausgesetzt allerdings, «dass bis dahin eine ausreichende Infrastruktur für elektrisches Laden und Wasserstoff-Tanken aufgebaut ist», wie das Unternehmen schreibt.
Ende Juli gab der Konzern zudem bekannt, dass man im grossen Stil in die Forschung und Entwicklung zur Nutzung von Bioethanol als Treibstoff einsteige.
Volvo macht bis 2030 mit Verbrennern Schluss. Mit Polestar haben die Schweden, die zum chinesischen Geely-Konzern gehören, schon jetzt eine reine E-Auto-Marke.
VW steigt in Europa zwischen 2033 und 2035 aus dem Geschäft mit Verbrenner-Fahrzeugen aus. In den USA und China etwas später und in Südamerika und Afrika «aufgrund der noch fehlenden politischen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen» deutlich später.
Bis 2030 sollen 70 Prozent aller neuen Volkswagen in Europa rein elektrisch fahren.
Das Elektroauto setzt sich in Europa durch. Die meisten Hersteller haben längst erkannt, dass der Verbrennungsmotor keine Zukunft hat. Das anrollende Verbrenner-Verbot für Neuwagen in der EU beschleunigt diesen Wandel noch, aber die Tage des Verbrenners waren schon zuvor gezählt. Denn mit immer strengeren Abgasnormen verlieren Benzin- und Dieselautos in den nächsten Jahren endgültig ihren Kostenvorteil gegenüber Stromern, die umgekehrt günstiger werden. Benziner oder Diesel verkaufen, ist also schon bald schlicht kein gutes Geschäft mehr.
Dazu kommt: Kundinnen und Kunden, welche die Vorzüge von Elektroautos selbst erlebt haben, dürften sich kaum je wieder für einen Verbrenner interessieren.
Kann man nicht helfen. Ich würde jedenfalls davon abraten, in BMW-Aktien zu investieren… 🙃
Und heute mag sich leider niemand an seine dämlichen Aussagen von damals erinnern. Man müsste ja sonst aus Fehlern lernen.