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Manor zieht im Streit um den Verbleib in der Liegenschaft an der Zürcher Bahnhofstrasse einen Schlussstrich. Der Konzern schliesst sein Warenhaus an prominenter Lage per Ende Januar.
Nach jahrelangen erfolglosen Verhandlungen mit der Vermieterin und aufwändigen Gerichtsverfahren sehe es sich zu diesem Schritt gezwungen, schreibt das Unternehmen am Montagmorgen in einer Medienmitteilung. Von der Schliessung betroffen sind demnach 290 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Manor sowie rund 190 Angestellte eingemieteter Firmen.
Um den Standort an der Bahnhofstrasse in Zürich gab es einen langwierigen juristischen Streit. Swiss Life, die Besitzerin des Belle-Époque-Hauses, will das Haus anders nutzen. Mit Büros in den oberen Geschossen und Boutiquen im Parterre und im ersten Geschoss sollen höhere Mieteinnahmen generiert werden, als dies heute der Fall ist.
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Manor dagegen wollte auf den 11'000 Quadratmetern Fläche weiterhin ein Warenhaus betreiben und hat mit juristischen Schritten den Auszug hinausgezögert. Ins Gebäude gezogen ist Manor vor 35 Jahren. Der Mietvertrag wäre eigentlich Ende Januar 2014 ausgelaufen. Der Fall hat mehrere Gerichte beschäftigt.
Nun hat Manor aber entschieden, von sich aus auszuziehen. «Ein Verbleib über dieses Datum hinaus wäre mit zu grossen juristischen Unsicherheiten behaftet», wird Manor-Chef Jérôme Gilg zitiert.
In der Medienmitteilung zum Schliessungsentscheid schreibt Manor von einem «schwarzen Tag» für das Unternehmen und seine Mitarbeitenden. Man habe über Jahre für den Erhalt des Warenhauses im Herzen der Stadt Zürich gekämpft und dabei grosse Sympathien der Zürcherinnen und Zürcher, der Politik und selbst der Konkurrenz erfahren, so Manor.
Der Wegzug von Manor aus der Zürcher Bahnhofstrasse sei ein grosser Verlust, sagt die Zürcher Stadtentwicklerin Anna Schindler. Damit verschwinde das letzte ursprüngliche Warenhaus in diesem Quartier. Die Stadt könne aber im Einzelfall wenig ausrichten, ausser den Dialog zu suchen.
«Es war schön, an dieser Lage mit Manor noch ein richtiges Warenhaus zu haben», sagte Schindler am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Jelmoli und Globus hätten ein anderes Konzept. Deshalb sei der Wegzug von Manor gerade auch aus Sicht der Versorgung ein grosser Verlust. «Wir bedauern das sehr.»
Die Stadt habe stets versucht, Manor bei der Suche nach einem anderen Standort zu unterstützen, sagte Schindler. Das Verschwinden des Warenhauses an der Zürcher Bahnhofstrasse geht einher mit der Entwicklung der Geschäfte an dieser Lage. «Die Stadt kann dabei nur den Dialog suchen, regulativ einwirken kann sie leider nicht.»
Diese Entwicklung sei auch in anderen Städten an ähnlichen Lagen zu beobachten. «Wir sind aber intensiv im Gespräch mit Eigentümern, Investoren oder auch der Cityvereinigung.» Solche Wegzüge seien ein grosser Verlust für die Stammkundinnen und -kunden, die ein wichtiges Angebot an der Bahnhofstrasse verlieren, und besonders auch für die Mitarbeitenden.
Der Versuch, trotz des juristischen Streits noch eine einvernehmliche Lösung zu erreichen, ist dabei offenbar gescheitert. Nach Angaben von Manor hat Swiss Life nämlich unlängst eine «faire, durch ein Gutachten einer international renommierten Immobilienexpertin gestützte Kaufofferte» des Warenhauskonzerns abgelehnt.
Den von der Schliessung betroffenen Mitarbeitern will Manor einen Sozialplan bieten. Die Personalkommission beginne nun mit der Konsultationsphase, schreibt das Unternehmen. Der Sozialplan sieht demnach neben Abfindungszahlungen auch frühzeitige Pensionierungen und Unterstützung bei der Stellensuche vor.
Um möglichst vielen Manor-Mitarbeitenden eine interne Weiterbeschäftigung zu ermöglichen, wird zudem für 16 Warenhäuser im weiteren Umfeld von Zürich bis auf Weiteres ein Einstellungsstopp erlassen.
Manor will aber auch in Zürich präsent bleiben: Die intensive Suche nach einem neuen Standort in der Stadt werde fortgesetzt. (sda/awp)
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