Unter Schweizer Finanzchefs macht sich Zuversicht und die Hoffnung auf ein Ende der Krise breit: Laut einer Umfrage der Beratungsfirma Deloitte sind zwei Drittel der 125 befragten CFOs mit Blick auf die Konjunkturaussichten der nächsten zwölf Monaten optimistisch gestimmt.
Nach dem tiefen Fall im letzten Jahr hoffen die Finanzchefs nun, dass sich die Wirtschaft mit einem deutlichen Aufschwung erholen wird. Nur noch 13 Prozent erwarten laut der am Donnerstag veröffentlichten Deloitte-Studie eine negative Entwicklung der Schweizer Wirtschaft. Damit hat sich die Stimmung seit der Herbstumfrage deutlich verbessert. Damals hatten nur knapp 30 Prozent mit einer guten Entwicklung gerechnet.
Das Potenzial für eine nachhaltige Erholung der Schweizer Wirtschaft sei in den nächsten 12 Monaten durchaus vorhanden, glaubt laut Mitteilung auch Reto Savoia, Chef von Deloitte Schweiz. Doch stünden hinter diesen Hoffnungen noch grosse Fragezeichen, wie etwa zu Verzögerungen beim Impfen oder bezüglich der Ausbreitung neuer Virusmutationen, welche die wirtschaftliche Erholung ernsthaft gefährden könnten.
Die meisten Finanzchefs (69%) erwarten auch für das eigene Unternehmen eine positive finanzielle Entwicklung. Allerdings hinterlässt die Krise tiefe Spuren. Zwei Drittel der Firmen haben beim Umsatz das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht und die Hälfte rechnet damit rechnet damit, dass dies frühestens im nächsten Jahr möglich sein wird.
Die Coronapandemie bleibt für die Finanzchefs ein grosser Unsicherheitsfaktor und laut der Studie das grösste Geschäftsrisiko. Mit Corona hätten sich weitere Risiken, wie etwa jenes zu Unterbrüchen in der Lieferkette, rund um das Thema Digitalisierung oder bezüglich Cybersicherheit noch verschärft, schreibt Deloitte. Weitere Risiken bleiben die Sorge vor strengeren Regulierungen, ein ungünstiges Zinsumfeld oder instabile Finanzmärkte.
Was die langfristigen Folgen der Pandemie betrifft, da ist sich die Mehrheit der befragten Finanzchefs einig: Der Kontakt mit Kunden wird digitaler. Gleichwohl werden Büroangestellte nicht dauerhaft ausschliesslich von zu Hause arbeiten. Die Unternehmen müssten verstärkt auf flexible und zielgerichtete Lösungen setzen, um ein geeignetes Gleichgewicht bezüglich Home-Office und Kundeninteraktion zu finden, ist man bei Deloitte überzeugt. (sda/awp)