Unter gewissen Voraussetzungen könnte sich der Epidemiologe Marcel Salathé gar eine Abschaffung der Quarantänepflicht vorstellen. Er schlägt laut «SonntagsZeitung» vor, dass jede Person, die Kontakt mit einem Infizierten gehabt habe, zehn Schnelltests erhalten sollte. Die Person müsse sich dann täglich testen. Solange der Test negativ sei, könne die betroffene Person mit vorsichtigem Verhalten auch wieder ihrer Arbeit nachgehen. Salathé räumte ein, dass es mit diesem Vorgehen ein Restrisiko gebe. In Anbetracht der grossen Ausfälle wegen der Coronawelle sei dies jedoch vertretbar. Für eine verkürzte Quarantänepflicht spricht sich auch Economiesuisse aus.
Der Bund plant härtere Auflagen für Firmen, die wegen der Corona-Pandemie Härtefälle erleiden. Das Finanzdepartement arbeitet derzeit eine entsprechende Verordnung aus, wie der «SonntagsBlick» berichtet. Der Bundesrat soll darüber im Februar entscheiden. Das Ziel sei es, dass sich die Unternehmen aus eigener Kraft auf die Entwicklungen in der Corona-Pandemie einstellen. Laut dem Verordnungsentwurf müssen Firmen künftig den kantonalen Behörden belegen, dass sie wegen der Massnahmen zur Eindämmung von Covid-19 ihren Betrieb nicht aufrechterhalten können. Als Beleg dafür gilt der Bezug von Kurzarbeits- oder Erwerbsausfall-Entschädigungen.
Der Widerstand gegen die Corona-Massnahmen an den Schulen steigt. So legten Schüler und Eltern in mehreren Schulen im Kanton St.Gallen ihren Lehrpersonen eine Haftungserklärung zur Unterschrift vor. Die Lehrerinnen und Lehrer sollten die Verantwortung für allfällige Schäden wegen der Maskenpflicht übernehmen, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Dazu seien die Lehrpersonen gar nicht in der Lage, entgegnete Franziska Peterhans, Zentralsekretärin des Lehrerverbandes. Im Kanton Bern, wo ab dem Schulstart am Montag Erstklässler eine Maske tragen müssen, sammelten Eltern 12'000 Unterschriften gegen diese Massnahme. In mehreren Kantonen sind Beschwerden vor Gericht hängig, sechs allein im Kanton Zürich.
Die stark steigende Zahl von Neuinfektionen mit dem Coronavirus macht den Lehrerinnen und Lehrern ihrerseits zu schaffen. Wie in anderen Teilen der Wirtschaft auch, fallen immer mehr Lehrpersonen wegen der Ansteckung mit dem Virus oder den Quarantäne-Pflichten aus, wie Thomas Minder, Präsident des Verbandes der Schulleiterinnen und Schulleiter, gegenüber dem «SonntagsBlick» sagte. Derzeit sei es extrem schwierig, schon nur vereinzelt Stellvertretungen zu finden. Die Schweiz sei längst in einer Notfallsituation angekommen, sagte Dagmar Rösler, Zentralpräsidentin des Lehrerdachverbandes. In der Not würden auch Personen ohne pädagogischen Hintergrund eingesetzt.
Zahlreiche private Anbieter von Antigen-Schnelltests und PCR-Tests haben gegen die Vorgaben der kantonalen Gesundheitsbehörden verstossen. Die Kantone habe betroffene Testzentren geschlossen, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Am schärfsten geht der Kanton Aargau gegen solche unseriösen Testzentren vor. Er hat bereits zwölf Anbietern die Betriebsbewilligungen entzogen, die ausserhalb der Räumlichkeiten von Apotheken, Ärzten und Spitälern Tests durchführten. Schliessungen gab es auch in Schwyz, Zürich, Luzern, St. Gallen, Thurgau, Graubünden und Schaffhausen. Zum Teil waren die Zustände haarsträubend. In Basel befand sich das nun geschlossene Testcenter in einem Laden, der Schuhe und Schlüssel anbietet.
Der ehemalige Chef der Raiffeisenbanken, Pierin Vincenz, hat über ein Liechtensteiner Konto in grossem Stil Börsengeschäfte getätigt. Allein im letzten Jahr habe das Volumen der Transaktionen 95 Millionen Franken betragen, heisst es in der «SonntagsZeitung». Bei insgesamt 17 Banken habe Vincenz Konten geführt. Zwölf davon gehörten nicht zum Raiffeisen-Verbund. Über ein Konto bei der LGT in Vaduz liefen verdeckte Lohnzahlungen, Geld für missratene Liebschaften und Börsendeals. Laut «SonntagsBlick» war Vincenz' Geschäftspartner Beat Stocker von 2006 bis 2011 nur als CEO im Mandat für die Kreditkartenfirma Aduno tätig. Vincenz und Stocker müssen sich ab 25. Januar vor Gericht verantworten.
In der Schweiz werden Straftäter häufiger in Untersuchungshaft gesetzt als in anderen Ländern. Die Nationale Kommission zur Verhütung von Folter übt Kritik an der Härte der Schweizer U-Haft. Das Schweizerische Kompetenzzentrum für den Justizvollzug hat für den «SonntagsBlick» einen Vergleich mit dem Ausland erstellt. Darin zeigte sich, dass die U-Haft in der Schweizer häufiger angeordnet wird als etwa in den Nachbarstaaten Deutschland, Österreich und Italien. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Straftäter in U-Haft Suizid begeht, ist in der Schweiz verglichen mit dem regulären Strafvollzug mehr als doppelt so gross. 60 Prozent aller Suizide im Freiheitsentzug geschehen während der Untersuchungshaft.
Die Börsenhausse wirkt sich positiv auf die Guthaben von Versicherten bei den Pensionskassen aus. Bei etlichen Instituten haben die Zinsgutschriften historische Höchststände erreicht, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. So gewährt etwa Profond mit 50'000 Versicherten einen Zins von 8 Prozent. Rentner erhalten zusätzlich eine Auszahlung von 1000 Franken. Gar 9,5 Prozent schütten die Pensionskassen von Raiffeisen und UBS aus. Bei öffentlich-rechtlichen Kassen sowie bei den Vollversicherungen beträgt der Zins nur 1 bis 2 Prozent. Die Kassen können sich die Grosszügigkeit leisten, ist der Deckungsgrad doch auf 116 Prozent gestiegen.
Seit dem 1. Januar 2022 können Menschen mit Trans-Identität in der Schweiz ihr amtliches Geschlecht und den Vornamen ohne bürokratischen Aufwand wechseln. Eine Erklärung auf dem Zivilstandsamt genügt. Gutachten und Gerichtsverfahren entfallen. Eine Recherche der «NZZ am Sonntag» zeigt, dass das neue Gesetz rege genutzt wird. Dutzende Personen haben eine Geschlechtsänderung beantragt. In Zürich waren es 20 Gesuche, in Basel 8, in Genf 14, in Luzern 4, in Winterthur 5 und im Kanton Bern 23. Die Mehrzahl der Fälle betraf Personen unter 30 Jahren. Eine Person mit unter 16 kam in Begleitung ihrer Eltern.
Mobiltelefone erhöhen laut einer Studie bei Kindern und Jugendlichen das Risiko für einen Hirntumor nicht. Für die Studie haben die Initianten laut einem Bericht der «SonntagsZeitung» Patienten aus 14 Ländern befragt. Selbst die gegenüber dem Mobilfunk eher kritische Organisation «Ärztinnen und Ärzte für den Umweltschutz» äussert sich positiv. Laut dem Experten Martin Röösli werden die Resultate durch die Daten aus Krebsregistern verschiedener Länder gestützt. Trotz stark gestiegenen Nutzungszahlen bei den Mobiltelefonen ist die Häufigkeit von Tumoren im Kopf konstant geblieben. Allenfalls wird die WHO ihre Bewertung elektromagnetischer Felder als möglicherweise krebserregend revidieren müssen.
Während Israel damit begonnen hat, eine vierte Impfstoffdosis gegen Covid-19 zu verabreichen, sind Experten der Ansicht, dass ein solcher Schritt in der Schweiz frühestens in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 auf der Agenda stehen dürfte – wenn überhaupt. «Es sind Studien nötig, um die Wirkung der dritten Dosis besser zu verstehen», sagt Alessandro Diana, Experte bei Infovac, gegenüber der Westschweizer Sonntagszeitung «Le Matin Dimanche». Er fügte hinzu, dass derzeit nichts darauf hindeute, dass eine vierte Injektion desselben Produkts wirklich nützlich wäre. Die Impfstoffhersteller haben angekündigt, dass sie an einem neuen Impfstoff gegen Omikron arbeiten, der in den nächsten Monaten zur Verfügung stehen soll. (saw/sda)
Nach zwei Jahren noch immer an Vernunft, Solidarität, Eigenverantwortung, Vorsicht etc. zu appelieren ist total naiv…
Mittlerweile müsste jeder Kapiert haben dass ein (grosser) Teil der Bevölkerung egoistisch, naiv oder blöde ist…
Würde ich sofort unterschreiben, wenn diese Eltern dann im Gegenzug eine Haftungserklärung unterschreiben, sollte Ihr Kind jemanden anstecken und es zu Schäden kommen.