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30 Prozent Frauen an der Spitze? Das sind fünfmal mehr, als wir heute haben

Frauenquote

30 Prozent Frauen an der Spitze? Das sind fünfmal mehr, als wir heute haben

30 Prozent Frauen in Verwaltungsräten und Geschäftsleitungen von grossen Schweizer Firmen – das klingt erst einmal nicht nach viel. Die Bestandesaufnahme zeigt aber: Es ist ein hehres Ziel. Der Frauenanteil in Geschäftsleitungen liegt heute bei 6 Prozent.
28.11.2014, 17:1428.11.2014, 17:36
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Frauenanteil in den 20 SMI-Firmen

Der Bundesrat will eine Geschlechterquote von 30 Prozent für wirtschaftlich bedeutende, börsenkotierte Gesellschaften in der Schweiz. Zu den «wirtschaftlich bedeutenden, börsenkotierten» Firmen gehören die 20 SMI-Firmen. Das ist der aktuelle Stand der Dinge, wenn es um Frauen in den SMI-Spitzengremien geht:

Weibliche CEO: Null

Zurzeit ist in der Schweiz kein einziger CEO einer SMI-Firma eine Frau. Die Liste der SMI-Firmen findet sich hier

Verwaltungsrats-Präsidentinnen: 1

Swatch-Präsidentin Nayla Hayek.
Swatch-Präsidentin Nayla Hayek.Bild: EPA/KEYSTONE

Die einzige Verwaltungsratspräsidentin einer SMI-Firma ist Nayla Hayek von Swatch.

Frauen in Geschäftsleitungen: 12

Laut dem Schilling-Report sitzen in den 20 grössten börsenkotierten Firmen in der Schweiz 12 Frauen in Geschäftsleitungen. Das ist ein Anteil von 6 Prozent und bedeutet, dass nicht einmal in jeder der SMI-Firmen eine Frau in der GL sitzt. Der Bundesrat strebt das Fünffache an.

Frauen in Verwaltungsräten: 34

Der Frauenanteil in den Verwaltungsräten der SMI-Firmen beträgt damit 16 Prozent. Um den vom Bundesrat anvisierten Anteil zu erreichen, ist also fast eine Verdoppelung nötig.

Frauenanteil in grossen Schweizer Firmen

Damit nicht nur die 20 grössten Firmen wie die UBS, Novartis oder Nestlé beim Frauenanteil unter die Lupe genommen werden, öffnen wir den Fächer der untersuchten Schweizer Firmen. Im Schillingreport werden insgesamt 137 Unternehmen – inklusive SMI-Firmen – auf die Zusammensetzung ihrer Spitzengremien untersucht. 

Das sind die Resultate für die Frauenquoten in den wichtigsten Schweizer Firmen.

Weibliche CEO: 3

Bei diesen Firmen stehen Frauen an der Spitze

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Bei diesen Firmen stehen Frauen an der Spitze
Suzanne Thoma ist CEO bei der BKW Energie AG in Bern. Diesen Posten übernahm sie ihm Jahr 2013.
quelle: keystone / peter klaunzer
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Frauen in Geschäftsleitungen: 50

Neben den 852 Männern, die der Schillingreport auflistet, sitzen 50 Frauen in den Teppichetagen der grossen Schweizer Unternehmen. Das ist ein Anteil von 6 Prozent. Der Frauenanteil in den GL nimmt aber zu: Unter den im letzten Jahr neu in die Geschäftsleitungen eingetretenen Personen sind 9 Prozent Frauen zu verzeichnen.

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Frauen in Verwaltungsräten: 108

Im Sample der Verwaltungsräte hat der Schillingreport 90 Firmen mit insgesamt 822 Verwaltungsratsmitgliedern untersucht. In diesen Verwaltungsräten sind 108 Frauen tätig, das ist ein Anteil von 13 Prozent. Immerhin: Der Anteil weiblicher Verwaltungsratsmitglieder unter denen, die neu dazugekommen sind, liegt bei 22 Prozent. 

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Samst4r
28.11.2014 14:34registriert Februar 2014
Ob Mann oder Frau, die beste Persönlichkeit für den Job soll engagiert werden. Quoten bringen dabei gar nichts!
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patnus
28.11.2014 14:32registriert Januar 2014
Es kommt immer besser! Als nächstes wird der Staat noch vorschreiben, was wir wann essen! Eine solche Quote schädigt die Wirtschaft und nicht zuletzt die Frauen, welche durch ihre Leistung und nicht durch Quoten erfolgreich wurden!
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Remo Brechbühl
28.11.2014 15:07registriert November 2014
Stellen Sie sich die VR Sitzung vor: Die Frauen würden gar nicht ernst genommen werden. Die anderen Mitglieder würden, da bin ich sicher, immer wieder sagen:"Eh ja, die isch ja nume d Quote Frou". Wollen wir das den Frauen wirklich antun? Die beste Person für das beste Amt ist gefragt, nicht mehr und nicht weniger.
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