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2 Prozent mehr Lohn für alle – fordern die Gewerkschaften

2 Prozent mehr Lohn für alle – fordern die Gewerkschaften

06.09.2019, 10:1506.09.2019, 09:49
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Viel trinken: Ein Arbeiter auf einer Strassenbaustelle im Tessin versorgt sich mit Wasser.
Wasser alleine reicht zum Leben nicht – Gewerkschaften wollen mehr Lohn für die Angestellten.Bild: KEYSTONE

Die Verbände des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) fordern für die Lohnrunde 2019/2020 generelle Lohnerhöhungen von zwei Prozent. Insbesondere bei den Frauenlöhnen brauche es nun ein deutliches Plus, forderte der SGB am Freitag an einer Medienkonferenz.

2 Prozent mehr Lohn für alle - gute Idee?

In den letzten drei Jahren sei es mit der Schweizer Wirtschaft spürbar aufwärts gegangen. Obwohl die Arbeitslast gestiegen sei, seien die Reallöhne um 0.6 Prozent zurückgegangen. Dies sei ungerecht und gefährde zunehmend die wirtschaftliche Entwicklung im Inland.

Der Pro-Kopf-Konsum ohne Gesundheitsausgaben sei seit 2015 real um rund 0.7 Prozent gesunken. Ohne spürbare Lohnerhöhung werde sich diese Entwicklung verschärfen.

20 Jahre lang Bäuerin und nie einen Lohn erhalten

Video: srf/SDA SRF

Für den SGB ist der Spielraum für generelle Lohnerhöhungen vorhanden. Die Schweizer Konjunktur laufe besser als in diesen Wochen von vielen dargestellt. Die Firmen suchten so viele Arbeitskräfte wie nie in den letzten zehn Jahren.

Die Geschäftslage sei in nahezu allen Branchen gut. Selbst in der Industrie, wo sich die internationale Konjunkturabkühlung bemerkbar gemacht habe, sei die Geschäftslage nach wie vor mehrheitlich positiv und die Firmen rechneten für die nächsten Monate mit leicht anziehenden Exporten.

Aus der Sicht der Arbeitnehmenden braucht es die Lohnerhöhung auch, um die Teuerung von knapp 0.5 Prozent im laufenden Jahr sowie die weiter steigenden Krankenkassenprämien zu finanzieren. Dazu komme, dass die Arbeitsproduktivität stetig steige, real um rund ein Prozent pro Jahr.

Konkrete Fortschritte bei Frauen notwendig

Besonders hoch sei der Handlungsbedarf im Nachgang zum vergangenen 14. Juni, als 500'000 Frauen und solidarische Männer für Lohngleichheit demonstriert hatten. Deshalb brauche es nun bei den Frauen-Löhnen konkrete Fortschritte.

Hunderttausende Frauen streikten

Video: srf

Der Lohnrückstand der Frauen müsse korrigiert werden. In den von der Gewerkschaft Unia betreuten Branchen sollen die Frauen mindestens 50 Franken mehr erhalten. (aeg/sda)

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Zeitungen austragen für einen Hungerlohn
Video: srf
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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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gelb
06.09.2019 12:33registriert Juli 2015
Ich verstehe nicht weshalb dieses Thema in den Medien ein Randdasein fristet. Es ist ein riesen Skandal das trotz konstanten Wirtschaftswachstum und Produktivitätssteigerung der Reallohn in den letzten zwei Jahren Rückgängig ist. Hier müsste schon lange der Staat intervenieren. Das Verhalten der Firmen ist unsäglich und hat zur Folge das die Kaufkraft seit jahren sinkt.
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Eskimo (Inuit für die Selbstgerechten)
06.09.2019 10:36registriert Februar 2015
2Prozent fordern. 1 Prozent bekommen. Seit Jahren das gleiche Spiel. Die Gewerkschaften sollten mal 20 Prozent fordern...
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w'ever
06.09.2019 12:33registriert Februar 2016
ich brauche nicht mehr lohn.
was ich brauche sind geringere lebenserhaltungskosten wie miete, kk und lebensmittel
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