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UBS prüft laut Medienbericht Wegzug ins Ausland

Commuters walk past a logo of the Swiss bank UBS in Zurich, Switzerland, on Tuesday, February, 4, 2025. (KEYSTONE/Michael Buholzer)
Bild: keystone

Wegen Forderungen nach Kapitalpolster: UBS prüft Wegzug ins Ausland

20.03.2025, 20:0920.03.2025, 20:15
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Die UBS prüft laut einem Bericht der Nachrichtenagentur «Bloomberg» die Verlegung ihres Hauptsitzes aus der Schweiz ins Ausland. Die Diskussion in Führungsgremien hätten Forderungen nach einem deutlich umfangreicheren Kapitalbedarf ausgelöst. Die UBS selber hält mit dem Verweis auf frühere Aussagen von Konzernchef Sergio Ermotti dagegen.

Den Schritt ins Ausland würde die Grossbank dann in Erwägung ziehen, sollten die Politik und die Behörden an ihren Forderungen festhalten, die eine Aufstockung des Kapitals um rund 25 Milliarden Dollar zur Folge hätten, schrieb «Bloomberg» am Donnerstag mit Verweis auf mit den Gesprächen vertrauten Personen.

Forderungen nach dickem Kapitalpolster

Auf Basis interner Berechnungen, die im ungünstigsten Fall von einer Erhöhung der Kernkapitalquote (CET1-Ratio) von derzeit gut 14 Prozent auf rund 20 Prozent ausgehen, vertrete die Geschäftsleitung die Ansicht, dass die Bank aus der Schweiz heraus verglichen mit ausländischen Grossbanken nicht mehr konkurrenzfähig arbeiten könne, hiess es im Bericht weiter.

Vonseiten der Schweizer Politik und den Aufsichtsbehörden steht mit Blick auf die UBS unter anderem die Abspaltung ausländischer Tochtergesellschaften mit vollständiger Eigenmittelunterlegung im Raum. Damit wollen die Behörden einen Zusammenbruch der UBS verhindern, wie das bei der Credit Suisse der Fall gewesen war.

Die UBS stufe die Pläne von Politik und Behörden als derart nachteilig auf ihr Geschäft ein, dass sie in einem solchen Fall keine andere Möglichkeit sehe, als den Hauptsitz ins Ausland zu verlegen, sagten Personen zu «Bloomberg» weiter. Es sei wirtschaftlich betrachtet unmöglich, mit einer so hohen Kapitalquote zu arbeiten. Ausserdem dürfte bei einem deutlich erhöhten Kapitalbedarf auch der Druck der Aktionäre auf die Bank zunehmen.

UBS verweist auf Ermotti-Aussagen

Die UBS selber verwies am Donnerstagabend als Reaktion auf die Berichterstattung auf Aussagen, die CEO Sergio Ermotti im Januar am Weltwirtschaftsforum WEF in einem Interview mit «Bloomberg TV» geäussert hatte. «Swissness» sei ein wichtiges Element für den Erfolg der Bank, sagte Ermotti in Davos.

Ausserdem sei das Geschäft in der Schweiz eine wichtige Säule in der Strategie der Bank. «Wir wollen weiterhin von der Schweiz aus erfolgreich sein», erklärte Ermotti in Davos. Auch damals wurde er gefragt, ob schärfere Kapitalanforderungen zu einem Wegzug der Bank aus der Schweiz führen könnten. (sda/awp)

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136 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Fairness
20.03.2025 20:47registriert Dezember 2018
Erpressung ist nicht nur unschön sondern auch inakzeptabel.
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_kokolorix
20.03.2025 20:53registriert Januar 2015
Ja, Reisende soll man nicht aufhalten.
Mal sehen, ob sie einen Staat finden, der sie jedesmal mit Milliarden raushaut, wenn sie sich verzockt haben.
Und ich weiss ja nicht, ist Erpressung nicht strafbar?
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Idealisst, Fabulisst, Alchemisst
20.03.2025 20:43registriert Januar 2014
Dass eine Bank für eine Volkswirtschaft zu gross werden kann, beweist die hier geschilderte Tatsache, dass da die Politik schlicht und einfach erpresst werden soll. Das als Dank für die Rettung nach eklataten Managementfehlern. Ich finde: Dann geht doch … Die Banker finden hier schon einen neuen Job. Bei einer anständigen Bank.
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