Jahrelang gab es für Fans des Schweizer Kultgetränks Rivella nur eine Frage: Rot oder Blau? 1999 wurde das Portfolio um eine grüne Variante mit Grüntee ergänzt. 2008 wollte die Firma mit Sitz im aargauischen Rothrist AG aus dem Trio ein Quartett machen – es folgte das Rivella Gelb basierend auf Sojaserum statt Molke. Nur: Es schmeckte der Kundschaft zu wenig. Zwar versuchte Rivella eine erneute Lancierung mit veränderter Rezeptur. Doch die Meinungen waren bereits gemacht. 2012 wurde es aus dem Verkehr gezogen.
Nun, 14 Jahre später, feiert Rivella Gelb ein Comeback. Diesmal steht allerdings nicht ein neuer Inhaltsstoff wie damals das Sojaserum im Vordergrund. «Es ist ein rein veganes Rivella, also ohne jegliche milchbasierte Zutat und enthält 40 Prozent weniger Zucker als das rote Rivella», sagt Angelika Leemann, Co-Marketingchefin bei der Firma, die heute noch immer in Besitz der Erben des Gründers Robert Barth ist.
Doch weshalb soll die gelbe Ausgabe dieses Mal Erfolg haben? «Damals sprach fast niemand von veganer Ernährung und Laktose-Unverträglichkeit, das ist heute ganz anders», sagt Leemanns Co-Leiterin Sara Jermann. Kundenbefragungen hätten gezeigt, dass das Bedürfnis für eine solche Rivella-Variante existiere. Und: «Ausser der Farbe haben die beiden Produkte nichts gemein, das neue hat nichts mit dem alten Rivella Gelb zu tun.» Zudem würde sich die jüngere Kundschaft sowieso nicht daran erinnern.
Die Molke, auf denen die anderen Rivella-Rezepturen basieren, sei nicht durch eine Alternative ersetzt worden, man habe den geheimen Frucht- und Kräutermix erweitert. Erhältlich sein wird die neue Variante in allen grossen Supermarktketten, sagen Jermann und Leemann, sowie in der Gastronomie. Dabei wird das gelbe Rivella das 2018 lancierte, zuckerreduzierte «Rivella Refresh» ersetzen. Zudem soll das Getränk auch in den Auslandsmärkten Frankreich und Luxemburg lanciert werden.
Das grüne Rivella bleibe weiterhin Teil des Sortiments, betonen die beiden Marketingchefinnen, die allerdings nicht verraten, wie gross die Umsatzanteile der jeweiligen Varianten sind. Nur die Rangliste wird kommuniziert. Rot vor Blau, Refresh und Grün.
Man habe schon länger an einer veganen Variante getüftelt, sagen Leemann und Jermann, angesprochen auf die 2022 lancierte Kopie von Lidl. Der deutsche Discounter verkaufte damals plötzlich die neue Eigenmarke Livetta, die von der Aufmachung stark an Rivella Rot und Blau erinnerte, aber vegan waren. Kurz darauf ging der Lieferant allerdings Konkurs und Livetta verschwand wieder.
Rivella zählt zu den bekanntesten Marken des Landes. Der Klassiker im Sortiment ist Rivella Rot, der 1952 auf den Markt kam. 1958 erschien Rivella Blau als weltweit erstes Light-Getränk. Die Michel-Fruchtsäfte stammen ebenfalls aus dem Hause Rivella. Und seit 2019 gehören auch die Vitaminwasser der Marke Focuswater zur Gruppe. Alle Getränke - jährlich sind es rund 100 Millionen Liter - werden in Rothrist hergestellt. Zuletzt zählte Rivella über 230 Angestellte und erwirtschaftete einen Umsatz von 138 Millionen Franken. (bzbasel.ch)
"Nun, 14 Jahre später, feiert Rivella Gelb ein Comeback"
Also kommt es erst 2026? oder habe ich etwas falsch verstanden.