Für den Schilling-Report werden in 120 Geschäftsleitungen und 90 Verwaltungsräten Daten erhoben. Das sind die wichtigsten Aussagen für 2014:
Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Manager einen Schweizer Pass besitzen oder nicht. Aber: Die Frauen sind jünger. Sie haben ein Durchschnittsalter von 49 Jahren.
Von diesen sind die Hälfte Schweizerinnen und die andere Hälfte Managerinnen mit ausländischem Pass.
In den letzten zehn Jahren ist der Frauenanteil in der Chefetage nur von vier auf sechs Prozent gestiegen. Dieses Jahr stagnierte er ganz. Oft standen neu eintretenden Frauen in der Geschäftsleitung ebenso viele Austritte gegenüber.
Allerdings werden immer mehr Frauen in Geschäftsleitungen berufen: Von den vakanten Stellen in Geschäftsleitungen wurden letztes Jahr 9 Prozent mit Frauen besetzt.
Die Anziehungskraft der Schweiz als Arbeitsort hat über die vergangenen Jahre nachgelassen. Von den neu berufenen Geschäftsleitungsmitgliedern waren im vergangenen Jahr 60 Prozent Schweizer. Dieser Anteil ist in den letzten zehn Jahren kontinuierlich angestiegen.
Im letzten Jahr wurden 19 Männer neu zum CEO berufen, aber keine einzige Frau.
«Ich bin zur Einsicht gekommen, dass es nichts nützt, mit Kraft daran zu zerren, Frauen in die Geschäftsleitung zu bringen. Es braucht einen Kulturwandel», sagte der Herausgeber des Reports, Headhunter Guido Schilling. Mit einer schnellen Veränderung sei darum nicht zu rechnen.
Schilling bezeichnete den Wandel als Generationenthema. Es brauche rund 20 Jahre für eine nachhaltige Veränderung. Der weibliche Nachwuchs der Topmanager stehe heute aber bereits in den Startlöchern. Bis 2020 rechnet Schilling mit einem Anteil von fast 10 Prozent.
Eine Managementlaufbahn ist für Frauen mit einem ausländischen Pass selbstverständlicher als für Schweizerinnen: «Heute fördern wir Frauen mit ausländischem Pass, die sich in der Schweiz entwickelt haben», sagt Guido Schilling dazu.
Viele von ihnen hätten ein anderes Rollenmodell oder eine andere Kultur als die Schweizerinnen. Diese würden oft, wenn sie im mittleren Management angekommen sind, ihre Karriere stoppen oder aussteigen.
Auch hier spielt es keine Rolle, ob ein Verwaltungsrats-Mitglied Schweizer ist oder einen ausländischen Pass hat. Auch in den Verwaltungsräten sind aber die Frauen jünger als die Männer: Nämlich durchschnittlich 53 Jahre.
Der Frauen-Anteil stieg in den letzten fünf Jahren markant an: Im Jahr 2010 lag er noch bei 10 Prozent. In den letzten 10 Jahren ist der Frauen-Anteil in den Verwaltungsräten um 50 Prozent gestiegen.
Die Verwaltungsräte sind auf dem Weg zu einer guten Geschlechterdurchmischung», sagte Guido Schilling. Vor allem Unternehmen, die vor fünf Jahren noch keine Frau im Verwaltungsrat hatten, unternahmen Anstrengungen, sich mit Frauen zu verstärken.
Von den untersuchten Unternehmen weisen heute 73 Prozent mindestens eine Frau im Verwaltungsrat auf.
Die Verwaltungsratspräsidenten haben sogar zu 73 Prozent einen Schweizer Pass. Die Deutschen stellen nach wie vor die grösste Gruppe von ausländischen Verwaltungsräten mit 27 Prozent.
(egg mit Material der sda)