Die Rinderseuche IBR ist aus Österreich in die Schweiz importiert worden. Bei mindestens zwei Rindern wurde das für Tiere gefährliche Virus nachgewiesen. Für 30 Betriebe in zwölf Kantonen gilt derzeit eine Betriebssperre. Für Menschen besteht keine Gefahr.
Das Virus war in einem Viehstall im Tirol ausgebrochen. Aus diesem Stall wurden insgesamt drei Ladungen mit 63 Tieren in die Schweiz exportiert, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am Donnerstag mitteilte. Die Schweiz sei am 17. Februar darüber informiert worden. Über alle Betriebe sei sofort eine Sperre verhängt worden, um eine mögliche Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Alle noch lebenden aus Österreich importierten Tiere seien umgehend untersucht worden. Bei zwei Tieren fiel die Erstuntersuchung positiv aus, bei einem weiteren ist das Resultat möglicherweise ebenfalls positiv. Diese Tiere wurden sofort geschlachtet, wie das BLV mitteilte.
Untersucht werden auch sämtliche Rinder, die mit möglicherweise infizierten Tieren in Kontakt standen. Die Betriebssperren bleiben bis zum Abschluss der Untersuchungen bestehen. Eine Nachuntersuchung ist erst nach 30 Tagen möglich.
Das IBR-Virus, ein Herpes-Virus, kann bei Tieren Fehlgeburten auslösen. Er tritt vor allem bei Rindern auf und befällt die oberen Atemwege. Die Tiere bekommen hohes Fieber und Ausflüsse aus Nase und Augen. Nach einer Infektion sind sie lebenslang IBR-Träger. Infizierte Tiere werden daher notgeschlachtet. Für Menschen ist die Infektiöse Bovine Rhinotracheitis (IBR) harmlos.
In der Schweiz trat das Virus 1977 erstmals verbreitet auf. Ab 1983 startete der Bund ein 135 Millionen Franken teures Ausrottungsprogramm. Damit diese Anstrengung nicht umsonst waren, setzen der Bund und die Kantone alles daran, den Status «Frei von IBR» zu behalten, wie das BLV schreibt. Das sofortige Einleiten und Einhalten von Sperrmassnahmen sei sehr wichtig. Durch den regen Viehhandel in der Schweiz könne sich eine Seuche sehr schnell ausbreiten. (whr/sda)