Die meisten Stadtbewohner kennen es: An den neuralgischen Scooter-Abstell-Hotspots stehen zwar dutzende Trottis und Velos, aber nur solche, deren App man gerade nicht auf dem Telefon hat.
Dass man sich gefühlt zwanzig Apps installieren muss, um jederzeit mobil zu sein, daran störten sich auch Vertreterinnen und Vertreter der SBB und der regionalen Verkehrsbetriebe aus Zürich, Bern und Basel. In Zusammenarbeit mit der ETH Zürich wurde deswegen ein Pilotprojekt durchgeführt, «mit dem Anspruch, die Menschen noch cleverer ins Rollen zu bringen», wie es vonseiten «yumuv» heisst.
«Yumuv» ist die App, die für das Pilotprojekt kreiert wurde. Damit lassen sich ÖV-Tickets kaufen, E-Scooter und E-Bikes aufschliessen, Mobility-Autos reservieren oder Taxis bestellen. Alles mit einer Applikation.
Das Projekt läuft noch bis Ende Dezember. «Bisher wurden über tausend Kundinnen und Kunden und mehr als 12'000 Fahrten via ‹yumuv› gebucht», sagt Geschäftsstellenleiterin Rahel Känel.
Die App bietet nicht nur die Möglichkeit, auf verschiedene Mobility-Angebote zurückzugreifen. Man kann auch verschiedene Abos abschliessen, womit man zum Beispiel für rund 10 Franken am Tag unlimitiert E-Trotti fahren kann.
«Rund 50 Prozent unserer Kundinnen und Kunden nutzen ein ‹yumuv›-Abo und rund 50 Prozent nutzen das App im Pay-per-Use Modus», sagt Känel.
Die ETH studierte während des Pilotprojekts das Mobilitätsverhalten der User. «Ziel des Forschungsprojekts war es herauszufinden, wie Mobility as a Service (MaaS) generell genutzt wird und was bei der Gestaltung von Mobilitätsabos zu beachten ist», erklärt Känel. Die finalen Ergebnisse stehen noch aus. Jedoch sei jetzt schon klar, dass die Nutzung «einen positiven Einfluss auf die ÖV-Nutzung habe».
Ob und in welcher Form es mit der App weitergeht, darüber schweigt man sich noch aus. Nur so viel: «Am Thema MaaS wird auf konzeptioneller Ebene weitergearbeitet». (dfr)
In meiner Bubble fährt niemand regelmässig (und nüchtern) Leih-Trotti.