Der UBS-CEO Sergio Ermotti warnt vor einer Abschottung als Reaktion auf die US-Zölle. Bezüglich höherer Eigenkapitalvorschriften für die Grossbank durch den Bundesrat gibt er sich verhalten optimistisch.
Der von der US-Regierung ausgerufene «Liberation Day» und die daraus folgenden Zölle beschäftigten die Grossbank sehr, sagte UBS-Chef Sergio Ermotti am Freitag an einer Veranstaltung des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse. «Wir müssen uns auf schwierige Zeiten vorbereiten.» Viele der Kunden des Instituts seien direkt betroffen.
«Wenn die Zölle von 39 Prozent auf 15 Prozent sinken, ist das noch keine Good News», sagte Ermotti. Die Situation sei dann einfach weniger schlecht. Doch: «Ich bin zuversichtlich, dass der Bundesrat eine Lösung finden wird. Wir dürfen nicht mit Isolationismus antworten.»
Ähnlich klingt es von Economiesuisse-Präsident Christoph Mäder: «Die hohen Zölle sind eine massive Belastung für unsere Wirtschaft.» Nun gehe es darum, als Wirtschaft zusammenzuhalten. «Nur so können wir diese unsicheren Zeiten meistern.»
Neben den US-Zöllen war auch die vom Bundesrat geforderte höhere Eigenmittelquote für die UBS Thema. «In Bundesbern sind nicht alle gegen uns», sagte Ermotti. Es gebe eine Bereitschaft, zuzuhören. «Ich glaube, wir werden eine Lösung finden. Leider sind wir noch nicht dort», so Ermotti weiter.
Zudem betonte er die Bedeutung der Schweiz für die Grossbank. «Unsere Swissness hilft uns, erfolgreich zu sein, und wir wollen alles tun, um weiterhin erfolgreich als global tätige Schweizer Bank zu sein.» Eine Verkleinerung der Bank sei keine Strategie.
Auch Mäder warnt vor zu viel Regulierung für die Grossbank. «Wenn wir den Finanzplatz mit Überregulierung schwächen, dann schwächen wir die ganze Wirtschaft.»
Eigentlich hätte auch Wirtschaftsminister Guy Parmelin am Anlass teilnehmen sollen. Doch dieser hat wegen einer US-Reise kurzfristig abgesagt. «Er hat die richtigen Prioritäten gesetzt», fand Mäder. (sda/awp)