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Spitäler überleben längerfristig nur mit öffentlichen Geldern

Spitäler überleben längerfristig nur mit öffentlichen Geldern

27.07.2024, 10:39
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Die Schweizer Spitäler dürften 2023 Verluste von einer Milliarde Franken angehäuft haben. Die nötige Marge, um Investitionen zu stemmen, erreicht der Grossteil nicht. So beruft sich eine Mehrheit auf eine implizite Staatsgarantie.

Zwischen dem 11. und 19. Januar lagen weniger Covid-19-Patienten auf der Intensivstation, hier jene im Unispital Basel. (Archivbild)
Schweizer Spitäler haben 2023 grosse Verluste angehäuft.Bild: sda

68 Prozent der befragten Finanzchefs von 48 Spitälern, psychiatrischen und Rehabilitations-Kliniken gaben in einer KPMG-Studie an, von einer impliziten Staatsgarantie auszugehen. Über die Studie berichtete die «Neue Zürcher Zeitung» am Samstag zuerst. Sie liegt auch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor.

Die Regel, wonach ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zum Stemmen von Investitionen bei 10 Prozent liegen sollte, erreichten nur Rehabilitationskliniken knapp. Bei den anderen lag es gemäss der Studie «Clarity on Healthcare» des Beratungsunternehmens bei 2023 bei 1,8 Prozent.

Überhaupt einen Gewinn wiesen lediglich 14 der erfassten Institutionen aus. Hochgerechnet auf die ganze Spitallandschaft kam KPMG auf einen Verlust von einer Milliarde Franken. (saw/sda)

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68 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Voraus denken!
27.07.2024 11:35registriert März 2022
Es gibt Bereiche die gehören zum Public Service und müssen unter Kontrolle der Öffentlichkeit also dem Staat bleiben.

Die Privatisierung von Gewinnen und Verstaatlichung von Verlusten muss endlich aufhören!

Leider wollen einige Politiker nicht auf ihre lukrativen VR-Mandate verzichten und der Geldadel nicht auf fette Dividenden verzichten.

Dazu gehören (nicht abschliessend);
- Verkehr
- Energie
- Wasser
- Gesundheit

Die Privatisierung ergibt nur Sinn, wenn kein "too big to fail" Risiko besteht.
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Fred_64
27.07.2024 11:37registriert Dezember 2021
Hmm, wer hatte mal gesagt, die Spitäler müssen dringend privat werden, in AG's umgewandelt werden und marktwirtschaftlich geführt werden?
Staatsbetriebe seien unflexibel, würden zu hohe Löhne zahlen und würden nie rentieren, das waren die Argumente.
Sieht doch fast wieder so aus, dass das Leitmotto
"Alles Staatliche privatisieren, Gewinnbringendes schröpfen und Verlustgeschäfte zurück zum Staat" bei noch (zu) vielen Wählern nicht angekommen ist (oder sie schnallen es einfach nicht).
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banda69
27.07.2024 11:56registriert Januar 2020
Und die Profiteure von der Volchsfeindlichen SVP so:

"Alles muss privatisiert werden! Dann spielt der freie Markt!"

Danke SVP.
Für nichts.
Wie immer.
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