Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, hat die Arbeitslosigkeit in der Schweiz zugenommen. Büroangestellte, Maschinisten und Hilfskräfte sind immer häufiger arbeitslos. Auch für Männer, Personen mit tiefem Bildungsgrad und Jugendliche ist das Risiko gestiegen, arbeitslos zu werden. Dies zeigt die am Dienstag veröffentlichte Studie der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich mit dem Titel: «Für wen erhöhte sich das Risiko in der Schweiz, arbeitslos zu werden?»
Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt habe die Arbeitslosigkeit in der Schweiz in den letzten Jahren zugenommen, heisst es in einer Mitteilung. Waren Anfang der 90er-Jahre noch weniger als 5 Prozent der Jugendlichen arbeitslos, sind es mittlerweile rund 7 Prozent. Es handle sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein strukturelles und nicht um ein konjunkturelles Phänomen, schreiben die Autoren. Nach 2012 habe sich die Arbeitslosenquote sogar erhöht, obwohl gleichzeitig die Zahl der offenen Stellen zunahm.
Schwieriger geworden ist der Arbeitsmarkt auch für ältere Frauen, wie die Studie zeigt. Die Erhöhung des Frauenrentenalters von 62 auf 64 Jahre könnte zu einem gestiegenen Arbeitslosigkeitsrisiko beigetragen haben, vermuten die Studienautoren. Denn die Zahl der Frauen, die eine Stelle suchen, habe sich stärker erhöht als die Zahl der passenden Stellen.
Im allgemeinen ist das Risiko für ältere Arbeitnehmer, die Stelle zu verlieren, in den letzten zwei Jahrzehnten nicht grösser geworden. Heute wie damals besteht für Ältere aber ein erhöhtes Risiko für Langzeitarbeitslosigkeit. Zunehmend Mühe auf dem Arbeitsmarkt haben hingegen Jugendliche. Waren Anfang der 90er-Jahre noch weniger als 5 Prozent der Jugendlichen arbeitslos, sind es mittlerweile rund 7 Prozent.
Eine Aufschlüsselung nach Berufsgruppen zeigt, dass Büroangestellte und Maschinisten besonders häufig ihren Job verlieren. Stellen mit mittleren Löhnen gingen zunehmend verloren, schreiben die Studienautoren. Hingegen gebe es mehr Jobs im Hoch- und Tieflohnbereich, insbesondere im Dienstleistungssektor.
Allerdings: Auch für Hilfskräfte und Personen mit tiefem Bildungsstand ist das Arbeitslosigkeitsrisiko gestiegen. Dasselbe gilt für jene, die als höchsten Bildungsabschluss eine Matura oder das Diplom eines Lehrerseminars vorweisen können. (whr/sda)