Die Lohnfrage müsse dringend wieder in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Debatte gerückt werden, teilte die Unia am Samstag mit. Die Arbeitgeberverbände müssten die Teuerung vollständig ausgleichen und Lohnerhöhungen zustimmen, die diesen Namen verdienten, sonst sei der soziale Friede in Gefahr, wird Unia-Präsidentin Vania Alleva in der Mitteilung zitiert.
Den grössten Nachholbedarf hätten die Arbeitnehmenden mit tiefen Löhnen. Denn für sie gehe es darum, ob sie die Mieten, die Heizkosten, die Krankenkassenprämien, den Zahnarzt oder die Mobilität noch bezahlen könnten.
Die Arbeitgeber jammerten über Fachkräftemangel, verlangten von den Beschäftigten aber Lohnverzicht. Damit müsse Schluss sein. Die Gewinne und die Produktivitätssteigerungen müssten endlich gerechter verteilt werden. Und es brauche verbindliche Mindestlöhne von 4500 bis 5000 Franken für Arbeitnehmende mit Berufsabschluss. Davon würden insbesondere auch Frauen in sogenannten «Frauenberufen» profitieren.
Die Unia-Delegierten seien hoch motiviert, den Kampf für höhere Löhne und bessere Renten im Herbst auf die Strasse zu tragen. Dazu organisierten sie am 16. September zusammen mit dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) eine nationale Demonstration in Bern. (sda)
„Die Chefinnen und Chefs sind für Lohnverteilung zuständig und haben für sich selbst geschaut und weniger für ihre Leute…“
https://www.20min.ch/story/bueezer-muessen-bluten-lohnerhoehungen-gibts-in-der-schweiz-vor-allem-fuer-die-chefinnen-und-chefs-808492321492