Schneeschuhwandern erfreut sich immer grösserer Beliebtheit in der Schweiz. Doch im Gegensatz zum Sommer sind die Gefahren in den Bergen im Winter deutlich grösser. Insbesondere Lawinen bergen grosse Gefahr. Dem Risiko kann aber leicht entgangen werden: Signalisierte Schneeschuhrouten werden von den Anbietern vor Lawinen gesichert.
SchweizMobil, das Netzwerk für den Schweizer Langsamverkehr, hat auf seiner Website über 200 Schneeschuhtrails beschrieben. In diesem Jahr kamen sieben neue dazu. Wir stellen diese hier kurz vor:
Distanz: 12 Kilometer
Dauer: 6:30 Stunden
Kondition: Schwer
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Paukenschlag zum Auftakt: Wir beginnen mit dem längsten und anstrengendsten neuen Schneeschuhtrail. Wer es also lieber gemütlich nimmt, der wird ab Punkt 2 glücklich.
Aber wer die 12 Kilometer hier auf sich nimmt, wird auf der Sonnenterrasse über dem Thunersee mit grandioser Aussicht auf die Bergwelt und den blau leuchtenden See belohnt.
Wir beginnen im Suldtal, einem einsamen Bergtal. Bei der Greberegg erreichen wir den Grat. Hier öffnet sich der Blick zu den beiden Seen – ein idealer Punkt für eine Pause. Danach folgt der Weg dem bewaldeten Grat bis zum Fusse des Morgenbergshorns. Ganz zum Schluss wird es nochmals richtig Steil, bevor wir die (im Winter unbewartete) Brunni-Hütte erreichen.
Zurück geht es auf der gleichen Route. Denk daran, dass du im Winter auf den Wegen bleiben musst, insbesondere gilt dies im Naturschutzgebiet des Suldtals.
Distanz: 3 Kilometer
Dauer: 1:25 Stunden
Kondition: Leicht
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Im Val d'Arpette wirst du die Einsamkeit lieben. Champex-Lac ist ja sowieso immer einen Besuch wert. Hier fühlst du dich wie in Kanada. Der See beim Dorf kann auch mal zufrieren. Solltest du also nach dem Schneeschuhlaufen noch Schlittschuhe montieren willst – hier ist das möglich.
Wir folgen dem Wildbach Durnand und nach dessen Überquerung steigt der Weg steil an zum Relais d’Arpette. Im Berggasthaus kannst du dich verpflegen und den Blick ins Tal geniessen.
Auf dem Rückweg wanderst du durch Arvenwälder und am Ende der Bisse de Champex entlang zurück ins Dorf. Im Sommer lohnt sich dieser Weg ebenfalls. Wir waren hier mit «Rauszeit» schon mal im Frühling mit farbigen Alpenblumen. Im Winter wirkt alles noch ruhiger.
Distanz: 6 Kilometer
Dauer: ca. 3 Stunden
Kondition: Mittel
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Der Planggenstock und das Hirzli sind eine schöne Kombination für eine frühsommerliche Wanderung. Im Winter bleiben wir im Niederurnertäli. In dieses gelangen wir mit der Gondelbahn von Niederurnen aus.
Wir wandern erste Richtung Bodenberg. Der Weg kann hier vorbei an vereinzelten Alphütten auch mal steil sein. Versüsst wird das Teilstück mit Holzskulpturen des Künstlers Thomas Jud. Und oben, am Fusse des Planggenstock, hast du eine wunderbare Sicht auf die Glarner Alpen.
Auf dem Rückweg kannst du auf dem Picknickplatz der Selbstversorger-Hütte Blockhaus Mettmen eine Rast machen oder dir im Berghaus Hirzli (im Winter normalerweise nur am Samstag und Sonntag offen) kurz vor Ende der Rundwanderung eine Stärkung gönnen.
Distanz: 4 Kilometer
Dauer: 1:40 Stunden
Kondition: Leicht
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Wir kommen zu einem eigentlichen Duo. Denn der Schneeschuhtrail Panüöl bis Prodalp kann man auch wunderbar mit unserem Vorschlag Nummer 5 kombinieren. Gut möglich ist der Trail dann auch in die andere Richtung, also mit Start in der Prodalp.
Los geht es hier aber beim Alprestaurant Planüöl. Diese erreichst du mit dem Sessellift. Du kannst übrigens auch im Planüöl übernachten, das ist eine Überlegung wert. Richtung Prodalp erreichst du schnell den höchsten Punkt des neuen Schneeschuhtrails.
Danach geht es durch den Fichtenwald praktisch immer leicht bergab. Wir nutzten dann kurz den Winterwanderweg, bevor es vor Rotenberg rechts Weg geht. Jetzt wirst du mit dem grossartigen Panorama der St.Galler Alpen belohnt und siehst bis zu den Churfirsten. Geniesse die Ruhe vor der Prodalp nochmals. Dort wird es umtriebiger, du kannst die Tour aber auch genüsslich auf der Terrasse abschliessen.
Distanz: 3 Kilometer
Dauer: 1:15 Stunden
Kondition: Leicht
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Ruhiger als bei unserem Punkt 4 geht es auf der Rundwanderung vom Planüöl zum Plattis zu und her. Du geniesst hier wunderbare Blicke ins Spitzmeilengebiet.
Wir kommen bald auf die Bergkante, welcher wir zuerst entlang des Moorgebiets folgen. Nach Überquerung der Loipe wandern wir rund um das verschneite Moor wieder zurück na Planüöl. Und wie oben schon gesagt: Wer hier noch will, kann gerne das Stück bis zur Prodalp anhängen oder auch im Berggasthaus verweilen und übernachten.
Distanz: 9 Kilometer
Dauer: 5 Stunden
Kondition: Schwer
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Wir bringen nochmals einen bisschen längeren Vorschlag. Und zwar geht es zum Naturschutzgebiet mit dem schönen Namen Löübinobodme im Saastal. Kurz nach dem Beginn folgt mit dem 40 Meter hohen Fellbach-Wasserfall mit seiner Eissäule ein erstes Highlight.
Danach folgt der anstrengendste Teil mit einigen Serpentinen hinauf zum Ze Gartu. Es wird jetzt flacher und einfacher und bei der Alp Heimischgarte bieten sich grandiose Blicke nach Saas-Fee auf der anderen Talseite und auch der Staudamm Mattmark, der grösste Erddamm Europas ist am Ende des Tals zu erkennen.
Aber hier sind wir schon wieder im Abstieg nach Saas-Grund. Es folgt das eingangs erwähnte Naturschutzgebiet Löübinobodme, der unberührte Föhrenwald wird auch als Saaser Yellowstone-Park bezeichnet. Ein wunderbares Schlussbouquet für diese rund fünfstündige Tour.
Distanz: 4 Kilometer
Dauer: knapp 2 Stunden
Kondition: Leicht
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Wir bleiben im schönen Wallis, wechseln aber zum «Rütli der Schweizer Frau». Unterbäch wird so bezeichnet, weil hier die Frauen früher als alle anderen in der Schweiz abstimmen durften. Das war 1957 und sorgte für mächtig Aufruhr. Heute nehmen wir es gemütlicher und wandern auf dem Frauenzitate-Trail.
Von der Brandalp (mit dem Sessellift erreichbar) bis Unterbäch triffst du unterwegs verschiedene Zitate von bekannten Frauen. Ein weiteres Highlight ist der kurze Abschnitt entlang der Bielsuon, einem alten Bewässerungskanal.
Wir sind meist im Wald unterwegs, kurz vor Schluss kommen wir dann aus diesem und der Blick ins Rhonetal und die Bergwelt ist einfach umwerfend.