Das internationale Bildungsunternehmen EF Education First stuft mit dem EF English Proficiency Index (EF EPI) jährlich die Englischkenntnisse von über 2,1 Millionen Erwachsenen in weltweit 116 Ländern, in denen Englisch nicht die Muttersprache ist, ein. Der Index basiert auf dem «EF Standard English Test» von 2023, der vergleichbar mit dem TOEFL-Test ist, den viele englischsprachige Universitäten verlangen.
Mit 551 Punkten werden die Schweizer Englisch-Kenntnisse zwar mit «gut» taxiert, für einen Spitzenplatz im internationalen Ranking 2024 reicht das aber bei weitem nicht. Nur Rang 31 resultiert für unser Land, im europäischen Vergleich liegen wir auf Rang 23. Besorgniserregend: Zum vierten Mal in Folge sind die Englischkenntnisse der Schweizerinnen und Schweizer rückläufig.
Angeführt wird das Ranking von der Niederlande, gefolgt von Norwegen, Schweden und Kroatien. Klar vor der Schweiz liegen auch Portugal (6.), Österreich (9.) und Deutschland (10.). Und auch den meisten ehemaligen Ostblockstaaten wie Rumänien, Polen, Bulgarien, Serbien oder Tschechien müssen wir uns geschlagen geben. Mit Italien (46.) und Frankreich (49.) liegen zwei direkte Nachbarländer immerhin noch hinter uns.
Die Schweiz ist mit ihrer Talfahrt nicht allein: «Wir beobachten weltweit einen Rückgang der Englischkenntnisse», sagt Sophie Holenstein, Geschäftsführerin von EF Schweiz. 60 Prozent der Länder haben eine tiefere Punktzahl als im Vorjahr.
Der EF EPI zeigt überdies, dass die jungen Generationen schlechter Englisch können als die Älteren. Die Covid-Pandemie habe junge Schweizerinnen und Schweizer im Englisch zurückgeworfen, erklärt EF-Mitarbeiter Laurent Morel. «In den älteren Altersgruppen ist der Trend nahezu umgekehrt», fügt er hinzu. «Denn Englisch wird im beruflichen Bereich immer wichtiger, was von der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter starke Kenntnisse erfordert.»
Im regionalen Vergleich erzielt die Deutschschweiz (567 Punkte) wie schon in den vergangenen teils deutlich bessere Ergebnisse als die Romandie (534) und das Tessin (517). Der Grund: Deutschsprachige Kantone integrieren Englisch tendenziell früher und intensiver in den Unterricht als ihre französischsprachigen Pendants. Im Tessin liegt der Schwerpunkt eher auf Deutsch als auf Englisch.
Allerdings lässt sich auch in vielen Deutschschweizer Kantonen ein deutlicher Rückgang des erreichten Englischniveaus feststellen: Während 2022 mit Zürich (619 Punkte), Basel-Stadt (615 Punkte) und Thurgau (600 Punkte) noch drei deutschsprachige Kantone ein «sehr hohes» Englischniveau (mehr als 600 Punkte) erzielten, schafft es dieses Jahr nur noch Basel-Stadt mit 611 Punkten in die Spitzenkategorie.
Immerhin: Neun Kantone (Zug, Zürich, Aargau, Thurgau, Luzern, Schwyz, St. Gallen und Basel-Land und Solothurn) erreichen noch eine gute Einstufung (zwischen 550 und 600 Punkten). In acht Kantonen (Graubünden, Basel-Land, Bern, Neuenburg, Waadt, Genf, Wallis und Freiburg) werden die Englischkenntnisse nur als «mittel» eingestuft. Auf dem letzten Rang landet für einmal nicht das Tessin, sondern der Kanton Freiburg.
Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen allerdings nur acht Kantone einen Anstieg bei den Englischkenntnissen. «Der langsame, aber kontinuierliche Rückgang der Englischkenntnisse in der Schweiz ist auf jeden Fall ein Alarmsignal», meint Laurent Morel und fordert deshalb: «Englisch bleibt eine wichtige Fähigkeit und wir müssen unsere Anstrengungen verstärken, um die regionalen und Generationenunterschiede zu überwinden.»
Was aber ein wichtiger Punkt ist:
Filme//Serien: Diese werden in Portugal NICHT oder nicht alle übersetzt (wenn dann nur Kinderfilme) Somit muss man es auf O-Ton schauen und hat portugiesische Untertitel. Ob man es glauben will oder nicht, das hilft GEWALTIG. Alleine durch das zuhören lernt man die Sprache, bewusst und unbewusst. Irgendwann braucht es die Untertitel auch nicht mehr.
Die Philippinen, Griechenland oder Polen als Beispiele für gute Englischkenntnisse lösen bei mir eher Erheiterung aus.