Wie du im Bus und Tram nicht die Abfahrt behinderst
«Stöndsi bitte vode Türe wegg! Mir chönd susch nöd wiiterfahre!»
Häufige ÖV-Benutzer hören den Satz nun wieder täglich. Velowetter war gestern. Genau wie Schul- und Semesterferien. In vielen ÖVs steht man während der Stosszeiten dieser Tage wieder so dicht gedrängt, dass man auf mindestens drei Smartphones mitlesen mitgucken kann.
Doch die Anweisung ist einfacher ausgesprochen als umgesetzt. Oft steht eine Mauer an Fahrgästen im Weg. Oder ein Doppelkinderwagen. Oder ein nasser Hund.
Oder einfach nur das Wissen, wie weit man zurückstehen muss. Gekennzeichnet sind die Zonen nur teilweise.
Was viele nicht wissen: Die Freihaltezonen werden nicht durch Drucksensoren im Boden definiert, sondern durch dezente Lichtschranken im Türbereich, welche der Sicherheit dienen. Ragt ein Gegenstand, ein Bein oder häufig auch ein Rucksack in den abgedeckten Bereich, kann die Tür nicht schliessen.
Perfid: Die Verkehrsbetriebe setzten auf eine Vielzahl verschiedener Fahrzeugmodelle. In diesen variieren die Lichtschrankenarten wie die Ladekabelstecker anno 2015. Ein paar Dinge sind aber dennoch universell:
- Es existieren zwar oftmals Markierungen am Boden. Doch diese sind nicht entscheidend. In den allermeisten Fällen beginnt die Lichtschranke weiter oben.
- Lichtschranken sind nicht punktuell, sondern ziemlich grosse Flächen. Der abgedeckte Bereich variiert stark. Im Extremfall (bei Modellen des Herstellers Hess) reicht er bis auf Kopfhöhe.
- Erst, wenn die Tür vollständig geschlossen ist, kann der Bereich wieder eingenommen werden.
«Die Türbereiche sind sensible Orte. Wir beobachten dort oft unnötige Ansammlungen, obwohl es noch freie Sitzplätze gäbe oder im Gangbereich noch viel Freiraum herrscht», sagt VBZ–Mediensprecherin Daniela Tobler. «Deshalb sind wir immer froh, wenn Passagiere mithelfen, diesen Bereich so frei wie möglich zu halten. Dies erleichtert den zügigen Ein- und Ausstieg, was zur Pünktlichkeit beträgt und letztlich auch dem Fahrgast zugutekommt.»
