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Bus und Tram: Wie du die Abfahrt nicht behinderst

Wie du im Bus und Tram nicht die Abfahrt behinderst

29.10.2023, 12:2029.10.2023, 12:20
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«Stöndsi bitte vode Türe wegg! Mir chönd susch nöd wiiterfahre!»

Häufige ÖV-Benutzer hören den Satz nun wieder täglich. Velowetter war gestern. Genau wie Schul- und Semesterferien. In vielen ÖVs steht man während der Stosszeiten dieser Tage wieder so dicht gedrängt, dass man auf mindestens drei Smartphones mitlesen mitgucken kann.

Doch die Anweisung ist einfacher ausgesprochen als umgesetzt. Oft steht eine Mauer an Fahrgästen im Weg. Oder ein Doppelkinderwagen. Oder ein nasser Hund.

Oder einfach nur das Wissen, wie weit man zurückstehen muss. Gekennzeichnet sind die Zonen nur teilweise.

Die Lichtschranke in einem VBZ-Bus.
Die Lichtschranke in einem VBZ-Bus.foto: watson.ch

Was viele nicht wissen: Die Freihaltezonen werden nicht durch Drucksensoren im Boden definiert, sondern durch dezente Lichtschranken im Türbereich, welche der Sicherheit dienen. Ragt ein Gegenstand, ein Bein oder häufig auch ein Rucksack in den abgedeckten Bereich, kann die Tür nicht schliessen.

Perfid: Die Verkehrsbetriebe setzten auf eine Vielzahl verschiedener Fahrzeugmodelle. In diesen variieren die Lichtschrankenarten wie die Ladekabelstecker anno 2015. Ein paar Dinge sind aber dennoch universell:

  • Es existieren zwar oftmals Markierungen am Boden. Doch diese sind nicht entscheidend. In den allermeisten Fällen beginnt die Lichtschranke weiter oben.
  • Lichtschranken sind nicht punktuell, sondern ziemlich grosse Flächen. Der abgedeckte Bereich variiert stark. Im Extremfall (bei Modellen des Herstellers Hess) reicht er bis auf Kopfhöhe.
  • Erst, wenn die Tür vollständig geschlossen ist, kann der Bereich wieder eingenommen werden.
Der Schutzbereich in einem VBZ-Bus.
Clownschuhe werden den Schutzbereich nicht penetrieren, ein Sombrero schon. bild: watson.ch

«Die Türbereiche sind sensible Orte. Wir beobachten dort oft unnötige Ansammlungen, obwohl es noch freie Sitzplätze gäbe oder im Gangbereich noch viel Freiraum herrscht», sagt VBZ–Mediensprecherin Daniela Tobler. «Deshalb sind wir immer froh, wenn Passagiere mithelfen, diesen Bereich so frei wie möglich zu halten. Dies erleichtert den zügigen Ein- und Ausstieg, was zur Pünktlichkeit beträgt und letztlich auch dem Fahrgast zugutekommt.»

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Video: srf/Roberto Krone
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bild: reddit
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81 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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goschi
29.10.2023 12:27registriert Januar 2014
Service-Artikel ... traurig, dass der in Zürich nötig scheint :D

Aber viel Wichtiger: BITTE!!! lasst doch leute aussteigen
-steht seitlich der Tür, nicht halb davor
-wer aussteigt bleibt bitte nicht kaum auf dem Perron direkt stehen um sich umzuschauen, wenigstens 5 Schritte vorwärts davor!
-gopfedammi, drängel dich nicht vor!
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tr3
29.10.2023 12:31registriert April 2019
Wenn die Schweizer einfach mal lernen würden, dass man nicht direkt an der Tür stehenbleiben muss, bloss weil man in fünf Stationen „schon“ wieder raus muss, sondern sich durchaus auch im Gang aufhalten darf, wäre schon viel geholfen.
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Grohenloh
29.10.2023 12:53registriert August 2018
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Viele nicht wissen, dass öV-Türen mit Lichtschranken funktionieren und nicht mit Sensoren im Boden. Das ist doch Minimalallgemeinwissen.
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