Die Stadt Zürich kann die Einführung ihrer City-Card vorantreiben, von der dereinst etwa Sans-Papiers profitieren sollen. Die Stimmberechtigten haben für die Vorbereitung der Karte einen Kredit über 3.2 Millionen Franken bewilligt. Der Entscheid fiel knapp aus.
Die Zürcherinnen und Zürcher haben der Einführung des neuen Stadtausweises mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 51,69 Prozent im Grundsatz zugestimmt: Für den Rahmenkredit für die Vorbereitungsarbeiten sprachen sich 55'595 Stimmberechtigte aus. 51'950 lehnten ihn ab. Die Stimmbeteiligung betrug 47,1 Prozent, wie die Stadt mitteilte.
Die Züri-City-Card wird die Identität und den Wohnsitz einer Person bestätigen, aber keine Informationen zur Herkunft und zum Aufenthaltsstatus enthalten.
Sie soll einen – teils vergünstigten – Zugang zu Informationen, Dienstleistungen und Veranstaltungen bieten. Sie soll gemäss Stadtrat gerade auch Sans-Papiers einen einfacheren Zugang zu städtischen und privaten Angeboten eröffnen.
Bürgerliche Parteien sprachen sich gegen den Stadtausweis aus, den sie als «wertlos» und «rechtswidrig» einstuften. Für das Ausländer- und Migrationsrecht sei der Bund zuständig – die Stadt habe gar keine Kompetenzen, um etwa das Leben der Sans-Papiers zu erleichtern. Sie hatten deshalb das Referendum ergriffen.
Mit dem bewilligten Rahmenkredit wird die Stadt die Einführung der City-Card nun erst einmal vorbereiten. Diese Arbeiten würden sich aufwendig gestalten, hatte der Stadtrat vor der Abstimmung angekündigt. Vier, fünf Jahre dürften diese dauern.
Es gilt unter anderem, die erforderlichen Rechtsgrundlagen zu schaffen, Fragen zum Datenschutz zu prüfen sowie technische und organisatorische Probleme zu lösen.
Auch inhaltlich ist noch vieles unklar: Die «konkreten Nutzungsmöglichkeiten der Züri-City-Card» und die «allenfalls mit ihr verbundenen finanziellen Vergünstigungen» werden erst im Rahmen der nun vom Volk bewilligten Vorbereitungsarbeiten weiter geprüft und festgelegt, wie es in der Abstimmungsvorlage heisst. (sda)
Madison Pierce
Der Stadtrat ist bekannt dafür, das Recht zu beugen, aber ob die Stadtpolizei das mittragen würde, ist fraglich.
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