Geld. Geld. Geld. Am Paradeplatz geht es nur um Geld. Luxushotel, Banken, eine Galerie und viel zu teure Kleider. Normalverdienende können sich am Kiosk in der Mitte des Platzes ein Snickers holen, sonst ist der Platz im Herzen Zürichs ganz in den Händen des Grosskapitals.
Nun hätte sich die einmalige Gelegenheit geboten, den Paradeplatz komplett umzugestalten und etwas für die breite Öffentlichkeit zu errichten. Denn das legendäre CS-Gebäude wanderte mit dem Crash in die Hände der UBS. Deshalb wurde darüber spekuliert, ob die Bank das Gebäude verkauft.
Tut sie aber nicht.
Das gab Sergio Ermotti im Gespräch mit dem Blick bekannt. Der UBS-Chef sagt: «Wir behalten den Paradeplatz 8. Dieses Gebäude ist ein wichtiger Teil der CS-Geschichte und wird nun zu einem Bestandteil der UBS-Zukunft.» Geplant sei ein Finanzcampus, so Ermotti.
Es geht also wieder um Geld.
Schade. Denn wir hätten ein paar Ideen gehabt, wie der Paradeplatz wirklich hätte aufgewertet werden können.
Inklusive Bällebad natürlich.
Die wohlhabenden Höngger wollen offenbar kein neues Fussballstadion auf dem Hardturm-Areal. Sie torpedieren den Volksentscheid mit einer Einsprache nach der anderen. Wieso nicht den Fussball-Tempel ins Stadtzentrum verfrachten? Immerhin hat es dort keine Anwohner, die sich Sorgen um ihre Vorgärten machen müssen.
Wir brauchen Strom. Viel Strom. Doch die Landschaftsschützerinnen und Landschaftsschützer wollen keine Windräder in der Natur. Was tun? Knallen wir die Turbinen doch einfach mitten in die Stadt aufs Hausdach. Gegen ein paar Photovoltaik-Anlagen an der Fassade wird der Heimatschutz bestimmt, auch nichts einzuwenden haben und wenn wir schon dabei sind, kann ein ganz kleiner Stausee sicher auch nicht schaden. Wir haben ja schliesslich Klimakrise. Und müssen schnell handeln.
Die Schlangen vor der Louis-Vuitton-Filiale werden mickrig dagegen aussehen.
Damit es mehr als nur Snickers für Normalverdienende gibt.
Wieso stocken wir die Hütte nicht um ein paar Stockwerke auf und bauen der Bundesrätin, die den CS-UBS-Deal durchgepeitscht hat, ein Denkmal? Eine richtige Grossbank.
Schnee hat es ja genug am Zürcher Paradeplatz. Sorry, der war aufgelegt.
Die Öks werden sich sicher rasend freuen, wenn sich Soziologen, Historiker, Philosophen und Theologen an einem heissen Sommertag treffen um bei offenem Fenster über Sinn und Unsinn des Mammons in unserer Gesellschaft zu disputieren.
Strafe muss sein.