Dividenden an Aktionäre und Boni an Manager – obwohl eigentlich für beides kein Geld da war. Das soll die untergegangene Credit Suisse jahrelang so praktiziert haben, wie Recherchen der «SonntagsZeitung» zeigen.
Die einstige Grossbank hat sich demnach bis zu ihrem Ende 1557 sogenannte «Risk Takers» geleistet, welche im Schnitt mit einer Million Franken entlöhnt wurden. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Bank einen Gewinn oder einen Verlust in ihrer Jahresrechnung schrieb: Die Lohnsumme für diese Luxuslohn-Gruppe blieb stets konstant. Ingesamt beliefen sich die Ausschüttungen an Boni in den letzten zehn Jahre der Existenz der Credit Suisse auf 32 Milliarden Franken.
Das Gleiche gilt auch für Dividenden an Aktionäre. Diese wurde immer ausbezahlt, auch wenn eigentlich gar kein Geld aufgrund des Geschäftsergebnisses dafür da war. Sogar 2023 wollte die CS noch Dividenden ausschütten, ehe diesem Vorhaben wegen des Niedergangs der Bank vom Bund ein Riegel geschoben wurde.
Besonders in der Ära von Tidjane Thiam und Urs Rohner zwischen 2016 und 2020 schrieb die CS massive Verluste, auch weil sie sich von Altlasten befreien musste. Da die Bank aber auch in dieser Zeit munter Geld an die Aktionäre und ihre Manager auszahlte, musste sie kreativ werden. Das war Sache des damaligen Finanzchefs David Mathers. Der Brite schaffte es, mit verschiedenen Buchhaltungstricks jeweils genügend Kapital zu beschaffen, um Boni und Dividenden auszuzahlen – dies allerdings auf Kosten der finanziellen Stabilität des Gesamtkonstrukts.
Auf die Spitze getrieben wurden die Tricksereien, als die CS anfing, hochverzinsliche Anleihen an ihre Tochtergesellschaften herauszugeben. Diese konnten damit ihr Kapital erhöhen und standen vor den Behörden ihrer Herkunftsländer gut da. Doch in Tat und Wahrheit schuf die Bank damit ein regelrechtes Kartenhaus und höhlte das eigene Unternehmen aus.
Die Strategie war damit alles andere als nachhaltig – sondern entpuppte sich als eines der weiteren Puzzlestücke, die zusammenkamen und am Ende den Untergang der Bank verursachten.
Zu klären bleiben aktuell noch die Fragen, weshalb dieses Vorgehen von der Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) während Jahren offenbar nicht durchschaut wurde und ob das alles überhaupt legal war. Der CS-Untergang wird damit sowohl die Schweizer Finanzbehörden als auch die Justiz weiterhin beschäftigen – wohl noch eine ganze Weile. (con)
Denn am Schluss muss ja sowieso wieder der Staat (d.h. die Steuerzahler) einspringen um das Desaster, das solche „Risk taker“ anrichten, zu retten.
Ich werde nun mein letztes Geld von der CS und UBS abziehen.
Diese Selbstbedienungsmentalität von Grossbanken will ich nicht mehr unterstützen!
Verteilen einander (Verwaltungsrat, CEO etc hacken einander kein Auge aus) Boni, schanzen einander Optionen zu.
Und immer ist die Frage: Wie weit können wir die Bank aushöhlen damit sie gerade noch einigermassen stabil ist.
Wieviel üppige Gehälter können wir der 2. Garde an Bankstern schoppen, damit das Karusell für die 1. Garde munter dreht.
Die CS wurde ausgesaugt wie eine Pflunder.