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Rekurse verzögern nächste Zürcher Veloschnellroute

Rekurse verzögern nächste Zürcher Veloschnellroute

28.08.2024, 14:27
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Der Zürcher Stadtrat hat 2,36 Millionen Franken für den nächsten Abschnitt der Velovorzugsroute von Altstetten bis an den Hauptbahnhof bewilligt. Wann die Arbeiten beginnen können, ist jedoch unklar. Rekurse blockieren das Projekt.

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Mit der geplanten Veloschnellroute harzt es noch.Bild: Christian Beutler/Keystone

Für den Schnellrouten-Abschnitt zwischen der Stauffacherstrasse und der Kasernenstrasse in der Zürcher Innenstadt sollen insgesamt 167 Parkplätze aufgehoben werden, 111 in der Blauen Zone und 56 in der Weissen Zone. Die Pläne dafür wurden im Frühling 2023 aufgelegt. Die Rekurse liessen nicht lange auf sich warten.

Nach wie vor ist das Projekt durch Einsprachen blockiert. Wie lange der Rechtsmittelprozess dauere, sei ungewiss, teilte der Stadtrat am Mittwoch mit. Er könne deshalb keinen Zeitpunkt angeben, an dem mit den Arbeiten begonnen werde.

Kritik von Veloverbänden

Am Resultat, wenn es dereinst realisiert wird, dürften Velo-Organisationen einmal mehr nicht nur Freude haben. Bereits beim ersten Abschnitt von Altstetten bis in den Kreis 4, der im Frühling 2023 eröffnet wurde, hagelte es Kritik.

Velofahrende waren unzufrieden, weil die Route nicht komplett autofrei war, sondern die Geschwindigkeit des Verkehrs nur auf Tempo 30 gedrosselt wurde. Einige Abschnitte waren zwar als Einbahn geführt, was aber wenig daran änderte, dass auch auf der Velo-Route Autos fuhren.

Auch auf dem nun geplanten Abschnitt wird es ähnlich. Auf der Zeughausstrasse soll streckenweise Einbahnverkehr herrschen. So gebe es auf der Velovorzugsroute keinen Durchgangsverkehr, schreibt der Stadtrat dazu. Tempo 30 ist dennoch auf weiten Strecken möglich.

So abrupt enden in Zürich die Velowege – unser Dennis auf dem Velo

Video: watson/lea bloch

Nicht komplett autofrei

Für den Stadtrat bieten die Veloschnellrouten dennoch «die grösste objektive und subjektive Sicherheit», auch wenn sie nicht komplett autofrei sind. Dafür sollen Vortrittsberechtigung, Velostreifen und Markierungen sorgen.

Für die Bauarbeiten des nächsten Abschnitts bewilligte der Stadtrat 2,36 Millionen Franken. Das Geld wird dem Rahmenkredit Velo entnommen, den die Stimmberechtigten im Jahr 2015 bewilligt hatten. Die Stadt plant, bis im Jahr 2031 ein 130 Kilometer langes Netz an Vorzugsrouten zu bauen. (saw/sda)

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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Forest
28.08.2024 16:28registriert April 2018
Die Stadt Zürich hat mit Bus, Tram und Zug einen wunderbaren ÖV. Was die Velo Infrastruktur betrifft sind viele Schweizer Städte besser aufgestellt, da ist Zürich noch in der Steinzeit..
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Kramer
28.08.2024 17:38registriert September 2021
Warum muss sich denn das Velo immer eine Fahrspur mit dem Auto teilen?
Das sind komplett unterschiedliche Verkehrsmittel.
In unserem Nachbarland Deutschland welches eine Autonation ist, gibt es in fast allen grossen Städten Velowege NEBEN der Autofahrbahn. Und es macht richtig spass durch die City zu cruisen. Ich verstehe nicht warum hierzulande ein Fahrrad die gleiche Fahrbahn wie ein Betonmischer benutzen soll. Das ist doch viel zu gefährlich und der Grund warum ich in der Schweiz den ÖV dem Velo bevorzuge!
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