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Sechseläuten 2023: Der Böögg explodiert erst nach 57 Minuten

Das war das Zürcher Sechseläuten 2023

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Das Zürcher Sechseläuten 2023
Der absolute Rekord ist Tatsache. Am diesjährigen Sechseläuten dauerte es 57 Minuten, bis der Böögg explodierte. Das verspricht einen schlechten Sommer.
quelle: keystone / michael buholzer
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Es droht ein mieser Sommer – Rekord-Böögg explodiert erst nach 57 Minuten

Der bevorstehende Sommer wird nass und kalt – zumindest wenn der Zürcher Sechseläuten-Böögg recht behält. Erst nach 57 Minuten ist am Montag sein Kopf explodiert. So lange brauchte der Böögg in seiner Geschichte noch nie.
17.04.2023, 19:5918.04.2023, 01:23
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Schuld am «Negativrekord-Bögg» war das Wetter: Am Morgen hatte es noch in den Holzstoss geregnet. Der Nachmittag war zwar frühlingshaft sonnig, das Holz aber nach wie vor nass. Nachträglich Anzündflüssigkeit hineinzuschütten, kam für die Verantwortlichen aus Sicherheitsgründen aber nicht in Frage.

The "Boeoegg" burns on the Sechselaeuten square in Zurich, Switzerland, on Monday April 17, 2023. The Sechselaeuten (ringing of the six o'clock bells) is a traditional end of winter fes ...
Lange hat es am Sechseläuten vor allem geraucht.Bild: keystone

Es bleibt zu hoffen, dass der Böögg einmal mehr mit seiner Prognose danebenliegt. Auch im vergangenen Jahr tippte der weisse Wetterschmöcker falsch. Damals dauerte es mit 37 Minuten und 59 Sekunden sehr lange bis zum «grossen Chlapf». Der Sommer wurde dann aber trotzdem sonnig und heiss.

Der bisherige Rekord stammte von 2016. Damals brauchte der Böögg 43 Minuten und 34 Sekunden, bis ihm der Kopf weg flog. Kurz vor dem finalen Böller fiel der Kopf jedoch vom Gestell, so dass er auf dem Boden explodierte.

Hellebarde statt Reisigbesen

Abgesehen vom Negativ-Rekord verlief das diesjährige Frühlingsfest jedoch nach Plan. Zu Gast war der Nachbarkanton Schwyz. Der Böögg trug statt seines Reisigbesens deshalb ausnahmsweise eine Hellebarde. Das Schwyzer Wappen war auf seiner Fliege zu sehen.

Corine Mauch, Stadtpraesidentin Zuerich gruesst die Besucher am traditionellen Umzug der Zuenfte am Zuercher Sechselaeuten, aufgenommen am Montag, 17. April 2023, in Zuerich. (KEYSTONE/Michael Buholze ...
Viele Ehrengäste waren zugegen, darunter die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch.Bild: keystone

3500 Zünfter, 350 Reiter, 50 Pferdewagen und 30 Musikkorps zogen an den Zuschauerinnen und Zuschauern vorbei. Begleitet wurden sie von zahlreichen Gästen, unter anderem den Bundesrätinnen Elisabeth Baume-Schneider (SP) und Viola Amherd (Mitte), Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller (Mitte) und Nationalratspräsident Martin Candinas (Mitte).

Der Kanton Schwyz war mit dem gesamten Regierungsrat vertreten. Neben vielen Politikerinnen und Politikern liessen sich auch Sportlerinnen und andere Persönlichkeiten mit Blumen beschenken, eingeladen waren etwa die Schwyzer Skirennfahrerin Wendy Holdener und Urban Federer, Abt des Klosters Einsiedeln.

Skirennfahrerin Wendy Holdener am traditionellen Umzug der Zuenfte am Zuercher Sechselaeuten, aufgenommen am Montag, 17. April 2023 in Zuerich. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Skifahrerin Wendy Holdener vertrat den Gastkanton Schwyz.Bild: keystone

«Sechseläuten abschaffen»

Nicht alle konnten sich aber über den Anlass freuen. Juso-Aktivistinnen und -Aktivisten reihten sich mit einem Transparent mit dem Aufdruck «Sächsilüüte hätt usglüüte» in den Umzug ein. Sie forderten «die Abschaffung des Sechseläutens».

Der Anlass ist ihrer Meinung nach elitär, weil nur ein erlauchter Kreis mitmachen darf, sexistisch, weil Frauen nicht in den Zünften aufgenommen werden, und rassistisch. Letzteres wegen der braun angemalten Gesichter der Kämbel-Zunft. (sda)

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107 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Chill Dude
17.04.2023 18:47registriert März 2020
Ich denke, der Böög ist aus CS Aktien gefertigt, die haben nicht mal mehr einen Brennwert.
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Martin Baumgartner
17.04.2023 16:39registriert Juni 2022
Wenn der Böögg verbrennt, gilt das als Anzeichen eines Burnout?!
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Mat_BL
17.04.2023 18:00registriert April 2019
Der Böögg könnte dieses Jahr auch Anzug und Krawatte tragen.
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