Der Live-Sex auf der Bühne des Schauspielhauses sorgt bei der Zürcher EDU für rote Köpfe. Sie befürchtet, dass solche Tabubrüche vermehrt genutzt könnten, um Publikum anzuziehen. Der Regierungsrat will der Stadt Zürich aber nicht reinreden.
Das Theaterstück «Kurze Interviews mit fiesen Männern», nach Kurzgeschichten von David Foster Wallace, sorgte für einigen Wirbel. In erster Linie deshalb, weil zwei Pornodarsteller in einem Glaskasten realen Sex zeigten, wohl eine Weltpremiere.
Das Schauspielhaus gab im Vorfeld den Hinweis, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer die Vorführung jederzeit verlassen könnten, wenn sie schockiert seien.
Die EDU war empört und reichte eine Anfrage beim Regierungsrat ein. Ob dieser solche Aufführungen unterstütze, wollte die EDU wissen, erst recht, wenn die Leute derart brüskiert seien, dass sie «davonlaufen oder gar nicht erst kommen». Zudem gebe es für pornografische Aufführungen ja genügend andere Etablissements.
Der Regierungsrat hält in seiner am Donnerstag publizierten Antwort fest, dass er nicht davon ausgehe, dass mit dieser Aufführung mehr Leute ins Schauspielhaus gelockt werden sollten. Die Zahl der verkauften Plätze sei bekanntlich auch sehr schlecht.
Inhaltlich will sich der Regierungsrat zum Stück aber nicht äussern. Das Schauspielhaus sei Sache der Stadt Zürich, nicht des Kantons. Er wollte sich deshalb auch nicht dazu äussern, ob er die Relevanz des Schauspielhauses durch solche Aufführungen gefährdet sieht. (aeg/sda)
Wie ein Vorredner vorher schon: Sturm im Wasserglas und Kindergarten.
Sorry, kenne mich halt nicht so gut aus in der Szene.