Rund 250 Demonstrantinnen und Demonstranten der Umweltgruppierung Extinction Rebellion haben am Samstag für etwa drei Stunden die Zürcher Quaibrücke blockiert. Die Stadtpolizei war mit einem Grossaufgebot vor Ort und trug Demonstranten einzeln von der Brücke.
Die Blockade-Aktion begann um 12 Uhr und war grundsätzlich friedlich, zu Ausschreitungen kam es nicht. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die freiwillig gingen oder von der Brücke getragen wurden, mussten sich einer Personenkontrolle unterziehen und erhielten eine Wegweisung. Um 15.15 Uhr war die Kontrolle beendet, wie die Stadtpolizei Zürich mitteilte, und die Quaibrücke konnte für den Verkehr wieder freigegeben werden.
Insgesamt seien 257 Personen kontrolliert worden. Davon wurden 5 Personen auf die Polizeiwache gebracht. Eine 18-jährige Frau wird wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte der Staatsanwaltschaft zugeführt. Sämtliche kontrollierten Personen würden wegen verschiedenen Tatbeständen angezeigt.
ZURICH NOW !
— Extinction Rebellion Lausanne (@xrlausanne) June 20, 2020
La police évacue nos militants !#NoGoingBack – #ActNow pic.twitter.com/srbOQJiiGC
Wegen Verstosses gegen die Covid-19-Verordnung machten sich die Demonstranten nicht strafbar, ihnen drohen aber Verzeigungen wegen Störung des öffentlichen Verkehrs und wegen Nötigung, weil der Verkehr für über drei Stunden blockiert war.
Mit geschätzt rund 250 Teilnehmern hatte der Anlass weniger als die maximal erlaubte Demonstrations-Höchstzahl von 300 Personen, die noch bis Sonntag gilt. Praktisch alle Teilnehmer trugen eine Schutzmaske. Die Abstandsregeln, bis Sonntag gelten noch die bekannten 2 Meter, hielten die Aktivsten hingegen nicht ein.
Die Aktivisten wollten mit ihrer Aktion daran erinnern, dass die Welt nach der Corona-Pandemie nun nicht «zurück zur Normalität» dürfe. Sonst könne der Klimakollaps nicht verhindert werden.
Die Umweltgruppierung Extinction Rebellion ist in vielen Ländern präsent und setzt bei ihren Aktionen meist auf zivilen Ungehorsam wie etwa Strassenblockaden. In Zürich färbte die Gruppierung im vergangenen September die Limmat grün. (sda)
Wirklich helfen würde eine Initiative mit konkreten Umweltschutzmassnahmen. Aber das ist dann wohl zu anstrengend...