Die Anwältin des 34-jährigen Italieners, der im September 2022 sein Restaurant anzünden liess, hat am Mittwoch vor dem Bezirksgericht Dietikon nur eine teilbedingte Freiheitsstrafe von 29 Monaten gefordert. Er habe keine Versicherungsgelder kassieren wollen, sagte sie.
Die Anwältin forderte zwar eine Verurteilung wegen Anstiftung zur Brandstiftung, aber einen Freispruch vom Vorwurf des versuchten Versicherungsbetrugs. Dafür sei eine teilbedingte Freiheitsstrafe von 29 Monaten angemessen, wobei er nur 14 Monate absitzen solle.
Auf die Landesverweisung solle verzichtet werden. Der Hauptbeschuldigte hatte eine mögliche Rückkehr nach Italien in der Befragung als «Trauma» bezeichnet. Die Staatsanwältin forderte für ihn 15 Jahre Freiheitsstrafe sowie 15 Jahre Landesverweisung.
«Er wollte, dass der Stress aufhört und er sich um seine Gesundheit kümmern kann», sagte die Anwältin über das Motiv für die in Auftrag gegebene Brandstiftung. «Er arbeitete, bis er beinahe umkippte.» Als er realisiert habe, dass es so nicht weitergehe, habe er einen Weg aus dem Hamsterrad gesucht.
Er sei auf die Idee gekommen, mit einem Brand einen Betriebsunterbruch herbeizuführen. Danach wollte er auf weniger Fläche wieder einsteigen. Statt eines Restaurants wollte er nur noch einen Pizza-Service betreiben.
Die Planung des «kleinen Brands» bezeichnete die Anwältin als «dilettantisch». Statt eines überschaubaren Schadens kam es zu einer Explosion, weil der Brand in der Nähe eines Gasherds gelegt wurde. Acht Menschen, die oberhalb des Restaurants schliefen, konnten sich in letzter Minute retten. (sda)