Schweiz
Zürich

Marsch fürs Läbe 2025: Tausende Abtreibungsgegner ziehen durch Zürich.

Video: watson/Hanna Dedial, Michelle Claus

Abtreibungsdemo in Zürich – Polizei setzt Wasserwerfer ein

20.09.2025, 18:0920.09.2025, 19:17

Mit Kreuzen, christlichen Liedern und einem überdimensionalen Kinderwagen sind am Samstagnachmittag rund zweitausend Abtreibungsgegnerinnen und Abtreibungsgegner durch Zürich-Oerlikon gezogen. Die Stadtpolizei war mit einem Grossaufgebot präsent.

Dutzende Polizistinnen und Polizisten in Vollmontur flankierten den «Marsch fürs Läbe», weil Gegendemonstrierende auf Velos versuchten, die «Pro Life»-Kundgebung zu stören. Mehrfach wurden Böller gezündet.

Einsatzkraefte der Polizei sichern die Umzugsroute der Abtreibungsgegner die an der "Marsch fuers Laebe" Kundgebung teilnehmen, am Samstag, 20. September 2025 in Zuerich Oerlikon. (KEYSTONE/ ...
Die Polizei markierte Präsenz.Bild: keystone

Die Polizei konnte ein Aufeinandertreffen der Gruppierungen jedoch verhindern. Aber auch bei zahlreichen Passantinnen und Passanten kam der christlich-konservative Aufmarsch nicht gut an. Sie buhten die singenden Demonstrantinnen und Demonstranten aus.

Im Umfeld der Veranstaltung hat die Stadtpolizei nach eigenen Angaben mehrere Dutzend Personen wegen Aufrufen zu Störaktionen kontrolliert und auch mehrere Dutzend weggewiesen.

Beim Besammlungsort waren bereits Sicherheitsmassnahmen nötig. Der ganze Marktplatz Oerlikon wurde mit Sichtschutz abgegittert. Hauptrednerin war die US-amerikanische Aktivistin Gianna Jessen, die eine Abtreibung mit Salzlösung überlebte und heute als christliche Abtreibungsgegnerin aktiv ist.

Bei zahlreichen Passantinnen und Passanten kam der christlich-konservative Aufmarsch nicht gut an. Sie buhten die singenden Demonstrantinnen und Demonstranten aus.

Die Organisatoren des «Marsch fürs Läbe» hatten eigentlich einen Demonstrationszug durch die Zürcher Innenstadt beantragt. Die Stadtpolizei lehnte dies jedoch aus Platz- und Sicherheitsgründen ab. In der Vergangenheit war es schon zu grösseren Krawallen gekommen.

Kein Umzug durch die Innenstadt

Dass sie auch in diesem Jahr in Oerlikon bleiben mussten, verstehen die Abtreibungsgegner nicht. Sie seien friedlich. Andere Demonstrationen, bei denen es zu Sachbeschädigungen und Gewalt komme, würden in der Zürcher Innenstadt hingegen geduldet.

Der religiös geprägte «Marsch fürs Läbe» findet seit 2010 statt, immer am Samstag vor dem Buss- und Bettag. (sda)

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176 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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HabbyHab
20.09.2025 18:15registriert Oktober 2014
Kann man aufhören, die als "Pro Life" zu bezeichnen? Denn kaum ist das Leben wirklich geboren, ist es diesen Kreiseb sofort schnurzpiepe.
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Tom Stephansson
20.09.2025 18:51registriert August 2021
Bin immer erstaunt, wie mit religiösen Argumenten versucht wird, Nicht- oder Andersgläubigen etwas aufzuzwingen oder zu verbieten.

Wenn man für sich Abtreibung nicht vertretbar findet, ist das in Ordnung. Das berechtigt aber diese Person nicht, anderen diese Entscheidung zu verwehren, erst recht nicht aus religiösen Gründen.

Es stimmt mich nachdenklich, dass wir heute noch auf dieser Ebene diskutieren müssen. Gleichzeitig stimmt es mich positiv, dass es nur 2000 waren, denen das religiöse Dreinreden so wichtig ist, dass sie heute auf der Strasse waren.
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Philipp L
20.09.2025 18:14registriert Juli 2018
Verstehe das Anliegen dieser Personen nicht. Jedoch finde ich es wichtig, dass die Menschen für Ihr Anliegen demonstrieren können ohne das es gewaltätig wird.
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