Schüsse in Zürcher Moschee: Täter tötete bereits am Sonntag in Schwamendingen
Was wir wissen
- In einem islamisch-somalischen Kulturzentrum im Zürcher Kreis 4 hat sich am Montagabend eine Schiesserei ereignet
- Drei Männer wurden verletzt, zwei davon schwer
- Täter ist ein 24-jähriger Schweizer mit ghanaischen Wurzeln. Er hat sich nach der Tat in der Nähe des HB Zürich erschossen.
- Der Täter hat einen Tag zuvor in Schwamendingen bereits einen anderen Mann auf einem Spielplatz getötet.
- Der 24-Jährige habe sich laut der Polizei für Okkultismus interessiert.
- Einen terroristischen Hintergrund der Tat schliesst die Polizei aus.
«Die Tat muss aufgeklärt werden»
Täter hat sich erschossen
Francoise Stadelmann, links, Staatsanwaltschaft IV des Kantons Zuerich, und Christiane Lentjes Meili, rechts, Kripochefin,
Nach der Tat nochmals zu Hause
Keine Anzeichen auf Bluttat im Vorstrafenregister
Keine Details zur Waffe
Keine Öffentlichkeitsfahndung
Täter war Schweizer
Job gekündigt
«Opfer von Schwamendingen war ein Bekannter des Täters»
Warum in der Moschee?
Opfer der Schiesserei im Islamischen Zentrum ausser Lebensgefahr
«Beweise werden jetzt ausgewertet»
Telefonanruf brachte neue Informationen
Fahndung lief bereits Montag
Täter ein 24-jähriger Schweizer
Zwei Taten - ein Täter
Pressekonferenz startet um 14 Uhr
Die Faktenlage bis vor der Medienkonferenz:
Nachdem ein unbekannter Mann am Montagabend in einem islamischen Zentrum mehrere Schüsse abgegeben und drei Personen zum Teil schwer verletzt hatte, wurde umgehend eine Grossfahndung nach dem flüchtigen Täter eingeleitet. Die in der Nähe des Tatorts verstorben aufgefundene Person konnte in der Zwischenzeit mit der Tat in Verbindung gebracht werden. Die Fahndung wurde eingestellt. Details dazu liefert die Polizei an einer Pressekonferenz heute um 14 Uhr.
Die Kapo teilte über Twitter mit, es gebe jedoch keine Hinweise auf eine Verbindung des Täters zum «IS.» Die Ermittler gehen davon aus, dass die aufgefundene tote Person der Täter der Schiesserei ist. Einige Stunden nach der Tat wurde an der Sihl in der Nähe der Gessnerallee ein Toter gefunden. Zunächst war unklar, ob es einen Zusammenhang gibt mit der Tat im Gebetsraum, der vor allem von Somaliern besucht wird. Über den Zustand der drei, teilweise schwer Verletzten ist nichts bekannt.
Schiesserei Zürich - Keine Hinweise auf Verbindung des Täters zum IS
— Kantonspolizei ZH (@KapoZuerich) 20. Dezember 2016
Bei der Schiesserei im Gebetsraum des Islamischen Zentrums nahe des Zürcher Hauptbahnhofs sind drei Männer im Alter von 30, 35 und 56 Jahren teils schwer verletzt worden. In der Nähe des Islamzentrums wurde eine Leiche entdeckt.
Laut Angaben der Zürcher Justizbehörden vom Montagabend betrat ein circa 30-jähriger Mann gegen 17.30 Uhr die Räumlichkeiten des Islamzentrums an der Eisgasse im Zürcher Kreis 4 und gab wahllos mehrere Schüsse auf anwesende Betende ab. Danach flüchtete er aus der Moschee in Richtung Zeughausareal.
Beim Amoklauf wurden ein 30- sowie ein 56-jähriger Mann schwer verletzt, ein 35-Jähriger wurde mittelschwer verwundet, wie Polizeisprecher Marco Bisa vor Ort den Medien zu Protokoll gab. Über die Nationalität der Opfer sei zur Stunde nichts bekannt. Sie seien in ein Spital gebracht und medizinisch versorgt worden.
Angaben zum Motiv sowie zum genauen Tathergang konnten die Justizbehörden nicht machen. Am Tatort werde eine umfassende Spurensicherung durchgeführt. Laut Augenzeugen befinden sich im Schnitt zehn Leute im Gebäude des somalisch-islamischen Zentrums – mehrheitlich Personen aus dem Maghreb, Somalia und Eritrea. Dort fänden täglich Gebete statt. Es sei bisher immer friedlich geblieben.
Abukar Abshirow hat von Augenzeugen von der Schiesserei erfahren. Der Somalier betet aushilfsweise in der Moschee vor. Er sei sofort hergekommen, sagt er gegenüber watson. Abshirow kann sich nicht erklären, weshalb es in der Sufi-Moschee zu einer Schiesserei gekommen ist. Noch am Mittag habe er dort das Mittagsgebet gesprochen. Dabei seien keine Anzeichen von einem Streit zu bemerken gewesen, so der Prediger.
Donald Trump geht indes schon mal davon aus, dass es sich um einen Terroranschlag handelt.
Today there were terror attacks in Turkey, Switzerland and Germany - and it is only getting worse. The civilized world must change thinking!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 19. Dezember 2016
«Keine Gefahr für Bevölkerung»
«Für die Bevölkerung besteht keine Gefahr», sagte Bisa gestern. Die Sicherheit sei gewährleistet.
Der Täter trug laut ersten Zeugenaussagen bei der Tat dunkle Kleidung sowie eine dunkle Wollmütze.
Nach der #Schiesserei an der #Eisgasse suchen wir einen ca. 30-jährigen Mann. Er trug dunkle Kleidung, sowie eine dunkle Wollmütze. ^wi
— Stadtpolizei Zürich (@StadtpolizeiZH) December 19, 2016
An der #Gessnerallee wurde ein Toter gefunden. Polizeiliche Abklärungen zum Toten laufen parallel zur #Schiesserei auf Hochtouren. ^wi
— Stadtpolizei Zürich (@StadtpolizeiZH) 19. Dezember 2016
Rund um die beiden Tatorte patrouillierten am Montagabend schwerbewaffnete Sondereinheiten mit Hundestaffeln. Kurz nach 19 Uhr, rund anderthalb Stunden nach der Schiesserei, befanden sich viele Journalisten und Gaffer an den Orten des Geschehens. Der Verkehr lief weitgehend normal weiter, nur eine kleine Gasse wurde abgesperrt. (sda/cma/rar/blu)