1 / 14
Schiesserei in islamischem Gebetszentrum in Zürich
In islamischem Gebetszentrum an der Eisgasse in Zürich hat sich am späteren Montagnachmittag eine Schiesserei ereignet.
quelle: epa/keystone / ennio leanza
19.12.2016, 18:2511.11.2020, 12:53
Was wir wissen
- In einem islamisch-somalischen Kulturzentrum im Zürcher Kreis 4 hat sich am Montagabend eine Schiesserei ereignet
- Drei Männer wurden verletzt, zwei davon schwer
- Täter ist ein 24-jähriger Schweizer mit ghanaischen Wurzeln. Er hat sich nach der Tat in der Nähe des HB Zürich erschossen.
- Der Täter hat einen Tag zuvor in Schwamendingen bereits einen anderen Mann auf einem Spielplatz getötet.
- Der 24-Jährige habe sich laut der Polizei für Okkultismus interessiert.
- Einen terroristischen Hintergrund der Tat schliesst die Polizei aus.
Bashir Gobdon, Mitglied des somalischen Kulturvereins in der Schweiz, fordert die Aufklärung der Tat.
«Er hat sich erschossen», sagt Lentjes Meili auf die Frage, wie der Täter verstorben ist. Damit beendet die Polizei die Pressekonferenz.
Francoise Stadelmann, links, Staatsanwaltschaft IV des Kantons Zuerich, und Christiane Lentjes Meili, rechts, Kripochefin,
Der Täter war nach der Tat in Schwamendingen noch einmal bei sich zu Hause. Dies würden die sichergestellten Spuren zeigen.
Vorstrafen beim Täter: Velodiebstähle und eine Tätlichkeit im Jahr 2009.
Über die Waffe gibt die Polizei kein Statement ab. Sie wurde gefunden und sichergestellt.
Die Polizei habe mit grossem Aufwand nach dem Täter gefahndet, dies sei nach den Hinweisen, die sie auch in dessen Wohnung gefunden haben, auch nötig gewesen. Eine Öffentlichkeitsfahndung sei erst für Dienstag geplant gewesen, da man den Täter nicht habe aufschrecken wollen.
Der Täter war Schweizer, mit ghanaischen Wurzeln. Auch das Opfer war Schweizer Staatsbürger.
Der Täter hat am Freitag seinen Job gekündigt.
Lentjes Meili: «Das Opfer von Schwamendingen war ein Bekannter des Täters. Details zu Streitigkeiten zwischen den beiden haben wir nicht, sie müssen sich aber irgendwie auseinander gelebt haben.»
Frage von den Journalisten: Warum die Moschee? «Wir wissen es nicht! Es gibt keine Erkenntnisse darüber, warum der Täter dort zugeschlagen hat», sagt Lentjes Meili
Staatsanwältin Stadelmann: «Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Jetzt müssen alle Beweise ausgewertet werden. Es gibt keine Hinweise auf eine islamistische Tat.»
Am Montag sei intensiv nach dem Mann gefahndet worden. Mittels eines zurückverfolgten Telefonanrufs konnte er via Videokameras lokalisiert werden. Ein neues Fantombild wurde allen Polizeibeamten zugesandt. Dann seien Berichte über Schüsse im islamischen Zentrum beim Bahnhof eingetroffen. Kurz darauf wurde die Leiche bei der Rio Bar entdeckt. Anhand von Spuren konnte die Tat dann mit dem selben Täter wie in Schwamendingen zugeordnet werden.
Bereits am Montag wurde intensiv nach dem Täter von Schwamendingen gefahndet. Dies auch mittels Fotos des Täters. An seinem Wohnort fand man den Mann nicht. Diverse Geräte seien dort aber schergestellt worden, sagt Lentjes Meili. Der Täter habe sich laut der Polizei für Okkultismus interessiert.
Beim Angreifer auf das Islamisches Zentrum in Zürich handelt es sich um einen 24-jährigen Schweizer aus dem Bezirk Uster. Er war auch für das Tötungsdelikt verantwortlich, bei dem ein Mann auf einem Spielplatz in Schwamendingen gefunden wurde. Dies gaben Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstagmittag vor den Medien in Zürich bekannt. (sda)
Es informieren Françoise Stadelmann und Christiane Lentjes Meili - Chefin der Kripo ZH. Lentjes Meili sagt, beim Täter in Schwamendingen und beim Täter des islamischen Zentrums in Zürich handle es sich um ein und denselben Täter.
Um 14 Uhr informieren Polizei und Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich über den aktuellsten Kenntnisstand zur Schiesserei in der Moschee.
Bild: watson
Die Faktenlage bis vor der Medienkonferenz:
Nachdem ein unbekannter Mann am Montagabend in einem islamischen Zentrum mehrere Schüsse abgegeben und drei Personen zum Teil schwer verletzt hatte, wurde umgehend eine Grossfahndung nach dem flüchtigen Täter eingeleitet. Die in der Nähe des Tatorts verstorben aufgefundene Person konnte in der Zwischenzeit mit der Tat in Verbindung gebracht werden. Die Fahndung wurde eingestellt. Details dazu liefert die Polizei an einer Pressekonferenz heute um 14 Uhr.
Die Kapo teilte über Twitter mit, es gebe jedoch keine Hinweise auf eine Verbindung des Täters zum «IS.» Die Ermittler gehen davon aus, dass die aufgefundene tote Person der Täter der Schiesserei ist. Einige Stunden nach der Tat wurde an der Sihl in der Nähe der Gessnerallee ein Toter gefunden. Zunächst war unklar, ob es einen Zusammenhang gibt mit der Tat im Gebetsraum, der vor allem von Somaliern besucht wird. Über den Zustand der drei, teilweise schwer Verletzten ist nichts bekannt.
Hier, unter der Rio-Bar, wurde die leblose Person und eine Waffe gefunden. Bild: EPA/KEYSTONE
Bei der Schiesserei im Gebetsraum des Islamischen Zentrums nahe des Zürcher Hauptbahnhofs sind drei Männer im Alter von 30, 35 und 56 Jahren teils schwer verletzt worden. In der Nähe des Islamzentrums wurde eine Leiche entdeckt.
Laut Angaben der Zürcher Justizbehörden vom Montagabend betrat ein circa 30-jähriger Mann gegen 17.30 Uhr die Räumlichkeiten des Islamzentrums an der Eisgasse im Zürcher Kreis 4 und gab wahllos mehrere Schüsse auf anwesende Betende ab. Danach flüchtete er aus der Moschee in Richtung Zeughausareal.
Beim Amoklauf wurden ein 30- sowie ein 56-jähriger Mann schwer verletzt, ein 35-Jähriger wurde mittelschwer verwundet, wie Polizeisprecher Marco Bisa vor Ort den Medien zu Protokoll gab. Über die Nationalität der Opfer sei zur Stunde nichts bekannt. Sie seien in ein Spital gebracht und medizinisch versorgt worden.
Angaben zum Motiv sowie zum genauen Tathergang konnten die Justizbehörden nicht machen. Am Tatort werde eine umfassende Spurensicherung durchgeführt. Laut Augenzeugen befinden sich im Schnitt zehn Leute im Gebäude des somalisch-islamischen Zentrums – mehrheitlich Personen aus dem Maghreb, Somalia und Eritrea. Dort fänden täglich Gebete statt. Es sei bisher immer friedlich geblieben.
Abukar Abshirow hat von Augenzeugen von der Schiesserei erfahren. Der Somalier betet aushilfsweise in der Moschee vor. Er sei sofort hergekommen, sagt er gegenüber watson. Abshirow kann sich nicht erklären, weshalb es in der Sufi-Moschee zu einer Schiesserei gekommen ist. Noch am Mittag habe er dort das Mittagsgebet gesprochen. Dabei seien keine Anzeichen von einem Streit zu bemerken gewesen, so der Prediger.
Abukar Abshirow von der Sufi-Moschee.bild: rafaela roth
Donald Trump geht indes schon mal davon aus, dass es sich um einen Terroranschlag handelt.
«Keine Gefahr für Bevölkerung»
«Für die Bevölkerung besteht keine Gefahr», sagte Bisa gestern. Die Sicherheit sei gewährleistet.
Der Täter trug laut ersten Zeugenaussagen bei der Tat dunkle Kleidung sowie eine dunkle Wollmütze.
Die Polizei spannte bei der Rio-Bar ein Zelt auf.bild: watson
Rund um die beiden Tatorte patrouillierten am Montagabend schwerbewaffnete Sondereinheiten mit Hundestaffeln. Kurz nach 19 Uhr, rund anderthalb Stunden nach der Schiesserei, befanden sich viele Journalisten und Gaffer an den Orten des Geschehens. Der Verkehr lief weitgehend normal weiter, nur eine kleine Gasse wurde abgesperrt. (sda/cma/rar/blu)
Das könnte dich auch noch interessieren:
Ein Chemieunfall in Schweizerhalle bei Pratteln BL ist in der Nacht auf Samstag offenbar glimpflich ausgegangen. Verletzt wurde niemand. Messungen hätten zu keinem Zeitpunkt erhöhte Werte angezeigt, bilanzierte die Polizei am Samstagmorgen.
Nach rund sieben Stunden haben die Einsatzkräfte kurz nach 04.00 Uhr früh definitiv Entwarnung gegeben, wie aus einer Mitteilung der Baselbieter Kantonspolizei vom Samstag hervorging. Zuvor war die Bevölkerung über Alertswiss sowie Radiodurchsagen vorsorglich gewarnt worden.
"Die Verletzten wurden in der Eisgasse gefunden. Dort befindet sich auch das Islamische Zentrum Zürich. Ob die Schiesserei mit der Lokalität einen Zusammenhang hat, konnte der Sprecher nicht bestätigen."
Entweder flüchtig und unsorgfältig zusammengeschrieben oder ein schamloser Clickbait.