Erneut ziehen dunkle Wolken über dem wohl berühmtesten Ausbrecherpaar auf. Bisher liess Valentin Landmann, der Anwalt von Hassan Kiko verlauten, dass sich sein Mandant mit dem Ausbruch nicht strafbar gemacht habe. Ein Verfahren könnte es höchstens geben, sollte Kiko seine Liebespartnerin zum Amtsmissbrauch angestiftet haben, hiess es Ende April.
Genau das droht dem bereits verurteilten Sexualstraftäter nun. Denn gemäss Landmann hat er die ehemalige Gefängnisaufseherin gebeten, ihn freizulassen. Dafür droht ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.
«Für uns ist fraglich, ob eine reine Bitte oder Frage bereits eine Anstiftung darstellt», sagt Landmann gegenüber «20 Minuten». Er will auf Freispruch plädieren. Auch bei dem hängigen Vergewaltigungsfall, dessen Verteidigung er ebenfalls übernommen hat. Wann dieser vor das Obergericht kommt, ist noch unklar.
Angela Magdici hatte den verurteilten Sexualstraftäter im Februar aus dem Limmattaler Gefängnis befreit. Die beiden hielten sich rund zwei Monate versteckt, bis sie am Karfreitag von einer Sondereinheit der italienischen Polizei in ihrer Wohnung in Romano di Lombardia verhaftet wurden. Seit Donnerstag, 12. Mai, befindet sich nach Magdici auch Kiko wieder in der Schweiz. Angela Magdici ist auf freiem Fuss und wartet ihre Anklage wegen Befreiung eines Häftlings ab.
Und Fragen: "Kannst Du mich freilassen" würde ich jetzt auch nicht als verboten betrachten. Da der Häftling so oder so in einem Abhängikeitsverhältniss steht, ist die Wärterin, die das Ausgenutzt hat, nicht umgekehrt!