Der sogenannte Velotunnel beim Zürcher HB verzögert sich weiter. Statt wie einst geplant im Jahr 2014 eröffnet zu werden, ist nun von einem Baustart 2022 die Rede. Dies geht aus einem am Donnerstag publizierten Schreiben des Stadtrates hervor.
Die Eröffnung soll im Sommer 2024 erfolgen, «vorausgesetzt, die voraussichtlich notwendige Volksabstimmung kann im Frühling 2021 stattfinden», schreibt der Stadtrat in seiner Antwort auf eine Anfrage aus dem Parlament. Diese war von SP, Grünen und der GLP eingereicht worden.
Die Kreditweisung werde zurzeit erarbeitet, heisst es weiter. «Allerdings gibt es noch Unklarheiten bezüglich der Rückbaukosten.» Geplant ist, das Geschäft Ende 2019 dem Gemeinderat vorzulegen.
Wie der Stadtrat weiter schreibt, betragen die Baukosten rund 35 Millionen Franken. Daran beteiligt sich der Kanton über die Baupauschale mit voraussichtlich rund 30 bis 40 Prozent. Über eine Beteiligung des Kantons an allfälligen Rückbaukosten wird noch verhandelt.
Ob und wann ein Rückbau nötig wird, ist abhängig von den Verhandlungen über die Nutzung des Stadttunnels mit dem Kanton und von einem allfälligen zukünftigen Verkehrsprojekt (für den MIV) durch den Tunnel.
Denn gebohrt ist der Tunnel bereits: Er wurde Ende der 1980er-Jahre als Vorinvestition in den Stadttunnel gebaut. Dieser sollte dereinst die A1 mit der A3 verbinden. Bis auf Weiteres wird dieser Autotunnel jedoch nicht gebaut und könnte eben anderweitig genutzt werden.
Nutzen sollen den Tunnel vorübergehend Velos (inklusive «langsamer» und «schneller» E-Bikes), E-Mofas, E-Leichtmotorfahrzeuge und Kleinmotorräder mit Elektroantrieb. Eine Einigung mit dem Kanton bezüglich der minimalen Nutzungsdauer ist noch ausstehend.
Die neue Verbindung zwischen der Kasernenstrasse im Kreis 4 und dem Sihlquai im Kreis 5 soll 192 Meter lang und 25 Meter breit werden. In der Mitte der Strecke soll eine Velostation entstehen. (sda)