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Parlament: Stadt Zürich soll breiten Autos das Leben schwer machen

Parlament: Stadt Zürich soll breiten Autos das Leben schwer machen

29.10.2025, 22:3229.10.2025, 22:36
Ein SUV faehrt an einem Test von Laermradar und Laermdisplays in der Stadt Zuerich vorbei, aufgenommen am Mittwoch, 8. April 2025. Die Stadtpolizei Zuerich fuehrt einen Pilotversuch mit einem Laermrad ...
SUV sorgen im Städtischen Raum weiterhin für Gesprächsstoff. (Archivbild)Bild: keystone

Das Stadtzürcher Parlament hat sich am Mittwoch gegen grosse Autos ausgesprochen. Es überwies einen Vorstoss mit 60 zu 59 Stimmen. Der Stadtrat muss nun prüfen, wie der Entwicklung zu immer breiteren Autos Einhalt geboten werden kann.

Einen ganzen Strauss an Vorschlägen präsentierten AL und SP am Mittwoch. So könnten Personen mit einer Busse belegt werden, deren zu grosse Autos auf Privatparkplätzen in den öffentlichen Raum ragen, oder die Polizei solle generell weniger kulant sein bei schlecht parkierten Autos.

Die Parteien könnten sich auch vorstellen, dass bei Strassen mit mehreren Spuren die linke verengt wird, um nur noch kleineren Fahrzeugen genug Platz zu bieten. Eine Kampagne zur Sensibilisierung beim Überholen von Velos wäre ein weiterer Vorschlag.

AL und SP hielten das Postulat für nötig, weil die Autoindustrie immer breitere Autos baue und bewerbe, wie Michael Schmid (AL) sagte. Das verenge die Strassen und gefährde die Sicherheit im Verkehr.

Die Polizei solle zudem auch ausserhalb der Büroöffnungszeiten kontrollieren. Ziel der Vorschläge sei es nicht, mehr Bussen einzutreiben. «Die Stadt soll proaktiv über die neuen Regeln informieren», hielt Schmid fest.

«Autohasser» oder mehr Sicherheit?

Der Vorstoss löste eine grosse Debatte aus. Martina Zürcher (FDP) forderte, dass auch andere Verstösse konsequent verfolgt werden sollten, etwa Sprayereien oder die Teilnahme an illegalen Demonstrationen. Derek Richter (SVP) meinte, Schmid solle doch selber Autos bauen, wenn er schmalere wolle. Sein Parteikollege Johann Widmer sprach von «Autohasserinnen» und «Autohassern».

Reis Luzhnica (SP) betonte die Sicherheitsfragen. Fussgänger, Menschen mit Behinderungen und Velofahrerinnen seien besonders gefährdet. Grössere Autos sorgten zudem für grösseren, umweltschädlichen Reifenabrieb, sagte Simon Kälin-Werth (Grüne).

Stadträtin Karin Rykart (Grüne) stellte sich gegen das «grundsätzlich berechtigte» Postulat. Die Polizei kontrolliere ausreichend. «Wir tun bereits, was wir dürfen», sagte sie. (sda)

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145 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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tops
30.10.2025 00:00registriert Juni 2018
War vor kurzem in Paris. Wow. Früher 3-x Strassen wurden auf eine reduziert, dann ein Grünstreifen und dann ein Veloweg. Viel weniger Autos, dafür Velos, ELastenvelos, E-Busse und Lieferwagen. Wir waren sehr positiv überrascht.

Alles möglich.
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Butschina
29.10.2025 23:26registriert August 2015
Das bei schlecht parkierten Autos vermehrt grbüsst würde, fände ich gut. Mit dem Elektrorollstuhl benötigt man einfach 80cm um gut an parkenden Autos vorbei zu kommen. Ich erlebe es häufig, dass ich umkehren muss weil ich nicht durchkomme auf dem Trottoir. Vor 14 Jahren nahm ich das noch easy, heute nervt es mich viel mehr. Wahrscheinlich liegt es daran, dass es sich mittlerweile einfach ziemlich summiert hat. Ist das Auto soweit neben dem Parkfeld, dass ich auf den Rasen ausweichen muss kostet es CHF 120.-. Es würde sich also lohnen 10 sec mehr Zeit zum korrekt parken aufzuwenden.
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khargor
30.10.2025 03:27registriert Februar 2014
Ich finde schön einparkieren und schauen, dass Rollator/Kinderwagen/Rollstuhl vorbeikommen, Ehrensache ist. Zudem auch ein Zeichen dafür, dass man gut Auto fahren kann und Rücksicht auf andere nimmt.
Ich parkier meine Karre übrigens weit weg von Zürich (ich lasse sie zuhause) und nimm den Zug🙂.
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