Schweiz
Zürich

Martin Neukom wird Zürcher Regierungsrat.

"Das Thema Klima gab wohl den Ausschlag": der Grüne Regierungsrat Martin Neukom kann sein Glück noch gar nicht fassen.
Martin Neukom hat's geschafft: Der Grüne zieht in den Zürcher Regierungsrat ein. Bild: KEYSTONE

Dieser 32-jährige Grüne wird jüngster Zürcher Regierungsrat – wer ist Martin Neukom?

Martin Neukom schaffte bei den Zürcher Wahlen die Sensation: Der unbekannte Grüne schaffte den Sprung in den Regierungsrat – und brachte die FDP um einen Sitz.
24.03.2019, 17:2824.03.2019, 17:32
Mehr «Schweiz»

Mit Martin Neukom (Grüne) schafft ein Senkrechtstarter den Sprung in die Zürcher Regierung. Der Winterthurer Kantonsrat sitzt erst seit vier Jahren im Zürcher Parlament, zuvor hatte er kein politisches Amt inne. Mit 32 Jahren ist er zudem einer der jüngsten Regierungsräte in der Geschichte der Schweiz.

Seine Kandidatur hatte Neukom im vergangenen Sommer unter das Zeichen des Klimawandels gestellt – und der Lauf der Dinge spielte ihm in den folgenden Monaten in die Karten. Auf einen heissen Sommer folgte ein trockener Herbst, und mit Greta Thunberg brachte eine junge Umweltaktivistin das Thema Klimawandel in ganz Europa ins Bewusstsein der Menschen.

Der Winterthurer sitzt seit 2014 im Kantonsrat. Den Weg über ein kommunales Parlament hat er ausgelassen. Nach nur vier Jahren im Kantonsparlament in die Regierung gewählt zu werden, ist eine Überraschung.

Als Schwerpunkte seiner politischen Arbeit bezeichnet Neukom neben dem Klimawandel die erneuerbaren Energien und den Kulturlandschutz. Aber auch Themen wie die soziale Integration, die Eindämmung der Gesundheitskosten oder stabile Staatsfinanzen liegen ihm am Herzen.

Im Dienste der Solarzellen

Der gelernte Maschinenzeichner arbeitet als Ingenieur in Winterthur in der Forschung an Solarenergie – «einer Schlüsseltechnologie im Kampf gegen den Klimawandel», wie er auf seiner Homepage schreibt.

Martin Neukom (Gruene) bedraengt von den Medien im Mediencenter bei den kantonalen Wahlen in Zuerich am Sonntag, 24. Maerz 2019. (KEYSTONE/Walter Bieri)
Im Zentrum der Aufmerksamkeit: Martin Neukom nach seiner Wahl am Sonntag. Bild: KEYSTONE

Seinen grössten politischen Erfolg feierte Neukom, als der Kantonsrat gegen die Stimmen von SVP und FDP ein Postulat überwies, in dem er gefordert hatte, bei allen kantonalen Gebäuden den Einsatz von Solaranlagen zu prüfen. Die 120 am besten geeigneten Dächer werden nun damit ausgerüstet.

An der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hatte Neukomm denn auch ein Konzept zur Prüfung von Solarzellen entwickelt. Bei der Software-Firma Fluxim, wo er heute angestellt ist, forscht er weiter an der Nahtstelle von Licht und Elektrizität, nebenbei arbeitet er an seiner Doktorarbeit. Neukom wohnt in Winterthur.

Von 2008 bis 2012 war er Präsident der Jungen Grünen Schweiz. Mit seinem Wahlsieg holt der 32-Jährige für die Grünen den 2015 verlorenen Sitz in der Zürcher Regierung wieder zurück. Damals war Martin Graf abgewählt worden. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die grössten Klimasünder
1 / 7
Die grössten Klimasünder
Weltkarte: Beitrag einzelner Staaten zur Klimaerwärmung in Grad Celsius (siehe farbige Temperaturleiste unten).
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Schüler streiken weltweit für das Klima
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
34 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
reich&schön
24.03.2019 18:28registriert Januar 2018
Die verdiente Quittung für Gössis InstA- und Klima-Pirouetten der letzten Wochen.
Viele potentielle FDP-Wähler sind vermutlich frustiert der Wahl ferngeblieben oder haben GLP gewählt.
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
01vinc09
24.03.2019 18:36registriert September 2016
Martin ist ein so sympathischer Typ und die Stimme aller welche sich einen kompetenten Politiker in Sachen Klimaschutz wünschen. Das ist doch jetzt fast die ideale Aufteilung: wir Jugendlichen machen den alten Politikern Feuer unterm Arsch und ein junger, motivierter und für dieses Gebiet prädestinierter Politiker bringt konkrete Pläne. So geht zukunftsweisende Politik!
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
NanFly
24.03.2019 17:55registriert März 2019
Wird ja auch mal Zeit das diese Klimastreiks Wirkung zeigen!
00
Melden
Zum Kommentar
34
Parlament spricht Millionenkredit für neue Cloud-Infrastruktur

Der Bund kann seine Cloud-Infrastruktur modernisieren. Nach dem Nationalrat hat am Donnerstag auch der Ständerat einer entsprechenden Vorlage zugestimmt. Insgesamt soll die «Swiss Government Cloud» knapp 320 Millionen Franken kosten.

Zur Story